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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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masselos, nicht wahr?" fragte er nachdenklich.
    „Im sogenannten Normalkontinuum schon", antwortete Chthon.
    „Aha! Dann stellt feste Materie kein Hindernis für dich dar?"
    „Nein - auf dieses Normalkontinuum bezogen."
    „Warum gehst du dann nicht in eine der Parasitär-Enklaven und sammelst Informationen, die uns helfen, sie zu bekämpfen?" bohrte Booker Tern weiter.
    Als Chthon nicht darauf antwortete, sagte Bull: „Das übersteigt wohl selbst deine Möglichkeiten, Chthon. Ich hätte es mir denken können. Waringer behauptete, daß die Kuppeln und ihr Inhalt mit unseren Mitteln nicht aufgebrochen beziehungsweise zerstört werden können, weil ihre Eigenstofflichkeit sie schützt. Mit Eigenstofflichkeit meinte er ihre Herkunft aus einem anderen Universum und zusätzlich ihren Durchgang durch den perforierten Mikrokosmos des Grauen Korridors."
    „Prinzipiell ist das richtig", gab Chthon zu. „Aber ... Nein!" So etwas wie Furcht spiegelte sich in seinem Gesicht.
    „Ich verstehe", meinte Reginald Bull. „Du könntest in eine Kuppel gelangen, aber du fürchtest dich vor dem, was dich dort erwartet. Aber fürchtest du dich nicht auch vor dem, was die Menschheit erwartet, wenn sie die Invasion der Parasitär-Enklaven nicht abwehren kann? Es wäre doch auch dein Ende, nicht wahr?"
    „Meine Existenz ist nicht von eurer Existenz abhängig", widersprach Chthon.
    „Und dein Motiv dafür, uns immer wieder zu warnen?" fragte Bull lauernd. „Das hast du doch nicht selbstlos getan. Folglich kann es dir nicht gleichgültig sein, wenn wir alle zugrunde gehen."
    Chthon ging nicht darauf ein, aber er erklärte: „Ich werde es versuchen."
     
    8.
     
    Als sie den Zentralplatz von Daressalam erreichten, war der Leichte Kreuzer verschwunden.
    Aber die gelblich leuchtende Kuppel der Parasitär-Enklave war inzwischen auf mindestens achtzig Meter Höhe gewachsen - und natürlich durchmaß ihre Grundfläche ebenfalls etwa achtzig Meter. Sie mußte inzwischen aus vielen Kilometern Entfernung zu sehen sein.
    Und die übrigen Kuppeln auch, wie ein Rundblick Bookers bewies. Fünf gleichartige und auch etwa gleichgroße Kuppeln waren in unterschiedlichen Entfernungen außerhalb der Stadt zu sehen. Es war ein furchterregender Anblick.
    „Was bedeutet das?" raschelte Dibbedob von der Gepäckablage hinter der Sitzbank des Fahrzeugs, wo er bisher reglos und schweigend gehangen hatte.
    „Nichts Gutes", antwortete Booker.
    Er landete den Gleiter und drehte sich nach Chthon um.
    Doch da hatte sich der Unheimliche bereits einige Meter von dem Fahrzeug entfernt und ging langsam auf die Kuppel zu.
    Booker mußte schlucken.
    Obwohl er wußte, daß ein Schatten keine materiellen Hindernisse kannte, war es etwas anderes, selbst zu sehen, wie er den Gleiter verlassen hatte, ohne eine Tür zu öffnen.
    Außerdem war Chthon kein gewöhnlicher Schatten, sondern eine Wesenheit, sonst hätte er nicht zu normalen Lebewesen sprechen können.
    Booker hätte noch viele Fragen gehabt, vor allem Fragen nach Digitalis Aura, von dem Chthon behauptet hatte, er hätte sich abgesetzt. Daß er ein Siganese war, empfand Booker nicht einmal als besonders bemerkenswert. Doch er hatte alle Fragen unterdrückt, weil er ahnte, daß den Unheimlichen ganz andere Dinge bewegten. Chthon fürchtete sich offenkundig vor dem Gang in die Kuppel.
    „Seine Existenz ist nicht von unserer Existenz abhängig", sagte Reginald Bull nachdenklich. „Aber irgend etwas, das ihm lieb und teuer ist, würde zweifellos durch unsere Vernichtung gefährdet. Ich komme nur nicht darauf, was das sein könnte."
    Booker sagte nichts dazu. Er konzentrierte sich ganz auf die Beobachtung Chthons, der sich der Kuppel inzwischen bis auf wenige Meter genähert hatte. Bulls Spekulationen erschienen ihm unwichtig.
    Als der Unheimliche die Kuppel erreichte, hielt Booker unwillkürlich den Atem an.
    Im nächsten Augenblick war Chthon verschwunden.
    „Er hat es geschafft!" flüsterte Booker.
    „Ich werde hunderttausend Galax von Hinnoch verlangen!" raschelte der Trox. „Er hat mich absichtlich auf diesem zum Tode verurteilten Planeten zurückgelassen, obwohl ich ihm ein Bombengeschäft vermittelt hatte."
    „Wahrscheinlich warst du in Geschäften unterwegs, so daß er dich nicht gefunden hat, als er beim Ausbruch des Babel-Syndroms fluchtartig die Erde verließ wie viele andere auch", meinte Bull.
    „Von wegen Geschäfte!" protestierte Dibbedob. „Ein dubioser Exozoologe hatte mich in einen Käfig

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