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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgestoßen hatte.
    „Was hast du festgestellt?" rief Nichi.
    „Es sind die Röteln", antwortete Booker mit mühsam erzwungener Ruhe. Er drehte sich langsam um. „Wenn du mich bewachst, besteht keine Gefahr, und ich kann mich nach Antibiotika umsehen. Damit kriegen wir die Mittelohrentzündung weg und beugen einer Lungenentzündung vor. Andernfalls muß Imger sterben."
    „Na, gut", meinte Nichi. „Aber ich schieße dich nieder, wenn du zu fliehen versuchst."
    Sie warf ihrem Sohn das Strahlgewehr zu, das sie ihm abgenommen hatte. Es fiel direkt vor Bookers Füße. Booker rührte sich nicht, denn er wußte, daß die Frau bei der geringsten verdächtigen Bewegung schießen würde.
    Imger stand auf, schlurfte die paar Schritte und hob die Waffe auf, dann schoß er seiner Mutter das Strahlgewehr aus der Hand.
    Nichi taumelte gegen die Wand und öffnete den Mund zu einem Schrei. Booker schlug ihr die Handkante gegen die Halsschlagader. Sie sackte bewußtlos zusammen.
    Ihr Strahlgewehr war unbrauchbar geworden, aber sie trug noch einen Impulsstrahler im Gürtelhalfter. Booker nahm ihr das Halfter ab und schnallte es sich um, dann wandte er sich an den Jungen.
    „Mit den Röteln befreien wir alle Menschen von den Parasiten", erklärte er. „Aber dazu brauchen wir die Einrichtung einer Klinik, zumindest ein geeignetes Labor in einem freien Gebiet. Wir müssen fliehen."
    „Aber wenn die Dordori dich sehen ..."
    „Ich bin bewaffnet. Man wird mich für einen Dordon halten - mit meinem Mumiengesicht.
    Wenn ich nur wüßte, wie wir Bully heraushauen könnten! Aber wir müssen froh sein, wenn wir ein Fahrzeug finden und aus der Stadt kommen. Zu Fuß wäre es aussichtslos."
    Er nickte Imger zu.
    „Komm! Reiß dich zusammen! Irgendwo unterwegs finden wir auch Antibiotika."
     
    9.
     
    Minuten danach geschah etwas, das Booker Tern zuerst wie ein Wunder vorkam, das jedoch, wie er später erkannte, eigentlich zu erwarten gewesen war.
    Als er mit Imger auf die Straße kam, herrschte ein heilloses Durcheinander. Zahlreiche Dordon rannten gleich aufgestöberten Ameisen hin und her und schossen ziellos in die Gegend, während einer nach dem anderen sich versteifte und umkippte. Als alle reglos auf der Straße lagen, wurden auf den Flachdächern der Häuser Raumsoldaten in SERUNS sichtbar. Vorher hatten sie sich offenkundig im Sichtschutz von Deflektorgeräten befunden.
    Sie schwebten mit ihren Flugaggregaten nach unten. Zwei von ihnen kamen auf Booker und Imger zu, die mit den leeren Händen über ihren Köpfen im Hauseingang gewartet hatten.
    „Ihr seid keine Dordon, sonst würdet ihr euch nicht ergeben!" rief einer. „Eure Gesichter allerdings ..."
    „Ich bin Booker Tern", sagte Booker und legte einen Arm um Imgers Schultern. „Und das ist der zur Zeit wichtigste Mensch, denn er hat seine Parasiten abgestoßen."
    Die beiden Raumsoldaten blieben stehen, als seien sie gegen eine unsichtbare Mauer gerannt.
    „Irgendwo muß sich Reginald Bull aufhalten", fuhr Booker fort.
    „Deswegen sind wir hier - und wegen dir und dieses Traumkäfer-Extrakts", sagte einer der Männer. „Kashor Salang, Eingreifkommando Aura."
    Er schaltete seinen Minikom ein und führte ein kurzes Gespräch, dann sagte er: „Bully wurde schon befreit. Wo ist diese Spezialklinik, Booker?"
    Über der Straße tauchte wie aus dem Nichts die Silhouette eines Leichten Kreuzers auf.
    Sie verschwand gleich wieder, aber von dort, wo sie sichtbar geworden war, regnete es zirka zwei Dutzend weitere Raumsoldaten herab.
    „Wir brauchen den Extrakt nicht", erklärte Booker. „Begreift ihr denn nicht! Dieser Junge hat seine Parasiten abgestoßen, weil er die Röteln hat. Wir müssen irgendwohin, wo Röteln-Viren in Massen produziert werden können. Wer an Röteln erkrankt, wird frei beziehungsweise immun."
    „Oh, Gott!" entfuhr es Salang.
    Er aktivierte seinen Minikom.
    „Eingreifkommando Aura an TSUNAMI-31. Sagt der Einunddreißig, sie soll zurückkommen und uns aufnehmen! Wir haben etwas gegen die Parasiten. Macht schnell!"
    Es dauerte nur Sekunden, dann wurde der Leichte Kreuzer wieder sichtbar. Er fischte die Raumsoldaten sowie Booker und Imgar mit Zugstrahlen auf und holte sie an Bord.
    Wenig später fand sich Booker mit dem Jungen in der Zentrale von TSUNAMI-32 wieder und sah sich Reginald Bull gegenüber.
    „Sprich, Bookie!" forderte der Hanse-Sprecher.
    Als Booker Tern seine Erklärung abgegeben hatte, umarmte Bull ihn und den Jungen mit leuchtenden Augen,

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