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1155 - Der Erwecker

Titel: 1155 - Der Erwecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch 28 weitere Welten gegeben, in deren Zentrum ein solcher Mutterkristall existierte.
    Kourl Mattras arbeitete seit Jahren an seinem Problem. Er wollte die Kristalle wieder zum Leuchten bringen. Es mußte ihm gelingen, ihre Hypnofähigkeit zu aktivieren und zu kontrollieren, wie es bereits die Perlians getan hatten. Sämtliche Unterlagen aus jener Zeit standen ihm zur Verfügung, aber es mangelte an der Bereitschaft der Untersuchungsobjekte, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Manchmal war es wie verhext.
    Erst in den letzten Tagen hatten sie geringe Erfolge erzielt.
    Jetzt bildete Precrassel Pseudopodien aus und wühlte in den Unterlagen. Die Augen ruhten auf langen Stielen und schwankten über den Folien hin und her. Der Matten-Willy gab grunzende Laute von sich.
    „Schon mal was von Gleichstrom gehört?" sagte er mit glockenheller Stimme.
    „Willst du mich für dumm verkaufen?" brauste Kourl auf. „Was soll ich mit Gleichstrom!"
    „Es ist nur ein Vergleich", sagte Precrassel. „Die Amplituden der Hyperschwingungen, mit denen ihr die Kristalle kitzelt, sind zu groß. Sie verursachen Abweichungen in der Übertragung!"
    „Was sagen Sie dazu, Mister Young?" fragte der Exophysiker. „Ist NATHAN das noch nie aufgefallen?"
    „Doch", sagte der Cyborg. „Aber es hatte keine Bedeutung im Zusammenhang mit den Gesetzmäßigkeiten der Hyperphysik, die uns bekannt sind. Zumindest nicht im Zusammenhang mit diesem Experiment!"
    Kourl rief Uliman Hefner zu sich und sprach das Problem durch. Der Steuerungscomputer erhielt neue Daten, und die Amplitude wurde auf weniger als die Hälfte begrenzt. Es bedeutete einen zusätzlichen Energieaufwand von über einem Drittel.
    „Es kann nicht lange dauern", sagte Precrassel. „Höchstens eine Stunde!"
    Das Warten ging auf die Nerven. Kourl glaubte nicht so recht daran, daß die Maßnahme Erfolg haben könnte. Er legte sich bereits eine passende Antwort zurecht. Er wollte den Matten-Willy nicht kränken, aber ihn in seine Schranken verweisen.
    Als Mister Young vom Tisch sprang, schrak er zusammen. Er starrte die Katze an, die sich auf dem Boden wand und dann senkrecht in die Höhe sprang.
    „Nervenreizung im Plasmateil des Gehirns", verkündete der Cyborg. „Etwas an der Versuchsanordnung verändert sich!"
    Sie starrten gebannt hinüber.
    Und dann war es plötzlich da.
    Der Hypno-Kristall begann zu leuchten!
    Er verstrahlte weißgrünes, grelles Licht, und es wurde immer intensiver. Die Temperaturfühler der Anlage gaben Alarm.
    „Energiezufuhr sofort abschalten! Schnell!" rief Kourl.
    Ulimans Hand sauste bereits auf den Sensorpunkt hinab. Das Summen der Aggregate erstarb.
    Der Kristall jedoch leuchtete weiter.
    „Hier NATHAN!" klang die weich modulierte Stimme des Mondgehirns auf. „Es gibt keinen Alarm, da keine Gefahr besteht. Die Hypnokristalle sind aktiviert. Die nächste Etappe der Versuche kann begonnen werden!"
    „Die Kristalle ...", flüsterte Uliman. „Mensch, die Kristalle!"
    Da begriffen sie erst die eigentliche Tragweite. Mister Young maunzte: „Überall in den Lagerräumen ist es taghell. Alle Kristalle sind zum Leben erwacht. Das Experiment war ein voller Erfolg! Der Versuchskristall ist so etwas wie ein Mutterkristall!"
    Sekundenlang herrschte Schweigen. Dann brach überall in den Labors Jubel aus.
    „Warum bist du nicht vor drei oder vier Jahren zu uns gekommen, um uns das zu sagen", knurrte Kourl Mattras Precrassel an.
    Er meinte den Gleichstrom.
    „Weißt du, Kourl", sagte dieser. „Wir Matten-Willys sind nicht gerade ausdauernd, wenn es ums Arbeiten geht!"
    Es war merkwürdig, daß die Matten-Willys die Erde verlassen hatten, aber Kourl kam es wie die Vorsehung vor.
    Ich muß jetzt dringend nach Hause, dachte er. Jetzt oder nie. Uliman soll alles auswerten und die Kristalle auf ihre Hypnosefähigkeit hin untersuchen!
    Es handelte sich jetzt lediglich noch um die Übertragung von Hypnoimpulsen auf die Kristalle, die von diesen gespeichert und zum rechten Zeitpunkt reflektiert werden sollten.
    Vishna würde sich wundern.
    Es blieb nur die Frage, wie man den Grauen Korridor verlassen und an sie herankommen konnte.
    Es würde nicht mehr lange dauern, da war sich Kourl Mattras sicher. Die Tage der abtrünnigen Kosmokratin waren gezählt.
     
    6.
     
    Eine gigantische Menschenmenge belagerte HQ-Hanse. Über zwei Millionen Menschen drängten zusätzlich nach Terrania, um Thora zu sehen. Ihr Verlangen war heftig und ungestüm, und mehr als einmal

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