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1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ich bewegte mich nicht von ihr weg.
    Die Panik war wie eine gewaltige Woge. Sie schwemmte auf mich zu, sie überrollte mich, und ich konnte nichts dagegen machen. Es war einfach die Psyche, die sich so verhielt. Blind zu werden, war das Schrecklichste, das man sich vorstellen konnte. Zumindest in meiner Lage. Nicht mehr sehen zu können, ein Opfer zu sein. Immer auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein.
    Mein Gott, das durfte nicht wahr sein!
    Mit der linken Hand fuhr ich durch mein Gesicht. Ich erwischte auch die Augen. Ich drückte gegen sie. Ich rieb sie, aber ich erreichte damit nichts.
    Die Blindheit blieb!
    Es war so endgültig. So grausam, dass ich es nicht mehr schaffte, mich auf den Beinen zu halten.
    Mit dem Rücken sackte ich an der Wand entlang zu Boden, und es kroch etwas in meinen Körper hinein, das sich aus zwei Extremen zusammensetzte.
    Es war die Kälte und die Hitze!
    Beides überschwemmte meine Gefühle, so dass ich mir nicht mehr als Mensch vorkam. Ich war zu einer anderen Person geworden. Nur noch eine Hülle. Ein Angriffspunkt für jedermann.
    »John…?«
    Ich sah den Sprecher nicht mehr, aber ich hatte gehört, dass Suko etwas von mir wollte.
    Meine Antwort bestand aus einem erstickt klingenden Schluchzen. Ja, es war mit in diesen Augenblicken nach Heulen zumute. Ich konnte nicht dagegen angehen, denn ich war auch nur ein Mensch mit allen Gefühlen und keine Maschine.
    »John, was ist los mit dir?«
    Diesmal erhielt Suko keine Antwort. Ich senkte nur den Kopf wie jemand, der sich schämt. In meinen Ohren lag ein gewisser Druck, deshalb hörte ich die übrigen Geräusche und Stimmen nur leicht gedämpft. Trotzdem bekam ich mit, wie sich Glenda und Suko unterhielten. Das Thema war ich.
    »Was ist mit ihm?« flüsterte Glenda.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber er benimmt sich so seltsam. Und wo ist diese Elektra?«
    »Verschwunden.«
    »Hast du gesehen, was passiert ist?«
    »Nein«, erwiderte Suko sehr leise. »Ich bin einfach zu stark geblendet und abgelenkt worden.«
    »Ja, wie ich«, flüsterte Glenda. »Himmel, ich weiß auch nicht, was da genau ablief. Ich hatte plötzlich das Gefühl, weggetragen zu werden, verstehst du. Wie jemand, der, den Boden unter den Füßen verliert und sich plötzlich nicht mehr zurechtfindet. Dann war alles vorbei. Das Licht sackte zusammen.«
    Suko ging zwei Schritte zur Seite.
    »Mir erging es ebenso. Nur - was hat John?«
    »Frage ihn.«
    Ich hatte alles mit angehört. Das dumpfe Gefühl aus meinem Kopf war verschwunden, und auch jetzt nahm ich die Geräusche sehr deutlich war. Als hätte der Hörsinn sich verbessert, weil ein anderer Sinn weggefallen war. Suko blieb dicht vor mir stehen, und ich traute mich nicht, den Kopf anzuheben, sondern starrte noch immer nach unten, wo sich meine angezogenen Knie befanden.
    Ich nahm ihn sogar vom Geruch her wahr. Seine Stimme floss auf mich nieder. »He, Alter, was hast du?«
    Ich hätte ihm jetzt alles sagen müssen. Es ihm ins Gesicht schreien, doch ich brachte es nicht fertig und schüttelte nur den Kopf.
    »Sag was!«
    Meine Nase saß zu. Ich atmete durch den offenen Mund. Es drängte mich zu einer Aussage, aber ich brachte die verfluchte Botschaft einfach nicht über die Lippen.
    Es war für mich zu hören, wie er sich zu mir herabbeugte. »He, John, was hast du denn?« Deutlich schwang die Besorgnis in seiner Stimme mit.
    Auch Glenda bewegte sich jetzt. Sie kam ebenfalls in meine Nähe und blieb stehen. »Das verstehe ich nicht«, flüsterte sie. »Irgendetwas ist mit ihm passiert. Kannst du dir vorstellen, was?«
    »Nein«, sagte Suko.
    »Hat er sich übernommen?«
    »Das will ich nicht hoffen.« Suko räusperte sich. »Nicht er. Es muss etwas mit dem Kreuz gewesen sein. Mit ihm, dem verdammten Licht und mit Elektra.«
    »Dabei ist das Kreuz stets sein Rettungsanker gewesen.«
    »Wir wollen nur hoffen, dass es nicht zu einem Fluch geworden ist. Mittlerweile traue ich dieser Elektra alles zu. Die ist zu einem regelrechten Albtraum geworden. Sie muss etwas bei ihm erreicht haben, das ihn hat stumm werden lassen.«
    »Ich kann mir da nichts vorstellen.«
    Die beiden unterhielten sich nicht mehr. Jedes Wort hatte ich so klar und deutlich verstanden. Wäre meine Verfassung normal gewesen, dann hätte ich schon längst eingegriffen, doch ich traute mich noch nicht, den Graben zu überspringen.
    »Bitte, John…« Glendas Stimme hörte sich schon verzweifelt an. Trotzdem reagierte ich nicht.
    »Was ist nur mit

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