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1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekamen. Das Lachen gehörte keinem Menschen, denn so lachte niemand. Es war in den Tiefen geboren, die er gesehen hatte, und jedes Lachen hinterließ bei den Zuschauern ein finsteres Versprechen und ebenfalls die Schauer der Angst.
    Er ließ es ausklingen und breitete dabei die Arme aus wie ein höllischer Botschafter, der den anderen seine Meinung von der Welt mitzuteilen hatte.
    Dann erst sprach er.
    Das lippenlose Knochenmaul bewegte sich dabei nicht. Die Worte waren in der Tiefe geboren. Irgendwo in seinem Knochenkörper, und auch die Stimme hatte sich verändert.
    Als normaler Mensch hatte Shakko stets fistelnd gesprochen, worüber er sich oft genug geärgert hatte. Hier passierte es nicht. In diesem Fall holte er etwas Schreckliches aus seinem Innern hervor, und jedes Wort glich einem dumpfen Schlag, der noch einen Nachhall bekam.
    »Ihr habt gesehen, was aus mir geworden ist. Jeder von euch hat zuschauen können. Ich bin zurückgekehrt. Ich bin verbrannt, aber ich bin nicht tot, denn es gibt jemand in den Tiefen der Ewigkeit, der mir ein neues Leben versprochen hat. Er ist mein neuer Herr. Er ist der wahre Herr, denn er ist der Teufel!«
    Nach diesen einleitenden Worten legte er eine Pause ein. Er wollte sehen, wie die anderen reagierten, und er spürte, dass sie nichts nachvollziehen konnten.
    Den Namen des Teufels hatten sie oft genug in den Mund genommen. Aber mehr banal, als Fluch oder Ähnliches. Nie hatten sie daran gedacht, dem Teufel einmal so nahe zu kommen. Er war einfach zu abstrakt für sie gewesen.
    Das hatte sich geändert. Jemand hatte direkt von ihm gesprochen und auch bewiesen, wozu er fähig war. Die Hölle war plötzlich mehr als nur eine Theorie.
    »He!«, rief er lachend. »Warum sagt ihr nichts? Warum staunt ihr nicht einmal? Glaubt ihr mir nicht?«
    Niemand gab ihm eine Antwort.
    »Was ist denn? Wollt ihr mich nicht mehr? Bin ich euch zu fremd geworden? Das darf doch nicht wahr sein, verdammt! Ich bin nicht fremd. Ich bin noch immer euer Anführer. Nur bin ich stärker geworden. Ich habe euch einmal versprochen, euch unbesiegbar zu machen, und genau dieses. Versprechen werde ich einhalten. An diesem Abend und in der folgenden Nacht werdet ihr die Feuertaufe erhalten. Da, schaut her.« Mit einer wuchtigen Handbewegung gab er den Flammen einen Befehl. Sie gehorchten sofort und huschten mit einem lauten Geräusch in die Höhe.
    Shakko stand vor ihnen und amüsierte sich über das Erschrecken seiner Zuschauer.
    »Bitte, bitte, wer von euch macht den Anfang? Wer will hinein in die Flammen gehen? Wer vertraut auf die Hölle? Du? Oder du?« Er fügte noch die Namen der Personen hinzu, doch es war keiner da, der sich von der Stelle rührte.
    »Ihr traut mir nicht, wie? Wenn ihr mir nicht traut, dann traut ihr auch nicht dem Teufel. Und das ist schlecht. Wie soll ich euch zu ihm führen, wenn ihr gegen ihn seid? Es muss schon bei euch ein Umdenken beginnen, sonst kann ich euch leider nicht helfen. Bitte…«, lockte er, »wer macht den Anfang? Freiwillige vor.«
    Keiner meldete sich. Es lief auch niemand weg. Über diesem Ort lag die Kraft wie das gewaltige Netz einer Spinne, die nichts ausließ, was sie sich einmal geholt hatte.
    »Also keiner«, stellte Shakko fest. »Ich habe es nur mit Feiglingen zu tun. Nur mit verdammten Ignoranten, die mir nicht trauen. Das hasse ich. Ich fühle mich beleidigt. Unter Wert geschlagen, versteht ihr?«
    Sie schwiegen.
    Shakko hatte auch keine Antwort erwartet. Wütend stapfte er durch das Feuer. Aus dem Maul des Totenkopfs drangen Knurrlaute hervor, die ebenso gut ein Echo aus der Hölle hätten sein können.
    Schauspiel oder echt?
    Niemand wusste es genau, aber Shakko blieb plötzlich mitten in der Bewegung stehen.
    Hinter ihm brach noch einmal Holz zusammen, und zugleich zuckten wieder Flammenarme in die Höhe. Der Kopf wurde zittrig angemalt. Die Augen füllten sich wieder mit dem Zitterschein aus Dunkel und huschendem Licht.
    »Niemand also«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich habe es mir fast gedacht, und deshalb werde ich mir einen aussuchen. He, Chris, wie wäre es mit dir? Du bist doch mein Nachfolger. Willst du den anderen nicht beweisen, wie mutig und stark du bist? Los, vertrau mir. Lass uns gemeinsam die Feuertaufe machen!«
    Chris wünschte sich im Boden zu versinken. Er hatte sich in den letzten Minuten nicht bewegt.
    Nicht nur deshalb fiel es ihm schwer, eine Antwort zu geben. Es saß auch noch der Schock tief in seinem Körper und schien die

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