1157 - Der PS-Teufel
Seele angefressen zu haben.
Was er schaffte, war ein Kopfschütteln.
»Ach - du willst nicht? Der mutige Chris, der mir den Anführer nicht gegönnt hat. Plötzlich ist er feige. So verdammt feige.« Ein fettiges Lachen drang aus dem Knochenmaul, und Chris hatte das Gefühl, sich ducken zu müssen.
Er stand allein, aber er war trotzdem nicht allein. Dana hielt ihn noch fest. Er merkte, dass auch ihr Zittern nicht vorbei war und warf ihr einen verstohlenen Blick zu.
Chris erkannte, dass ihre rechte Wange nass geworden war. Sie musste geweint haben. Danach war ihm auch zumute, doch er riss sich zusammen und presste die Lippen aufeinander.
Shakko hatte alles gesehen. Auch den Blick. Und er hatte ihn sehr gut verstanden. »Ahhh…«, dehnte er. »Ihr beide also. Ihr habt euch endlich gefunden. Das ist klar. Ich habe es schon immer gewusst. Du bist scharf auf Dana gewesen, obwohl du genau wusstest, dass ich sie mir ausgesucht habe. Also gut«, er deutete eine Verbeugung an, was seinen Spott noch vervielfältigte. »Ich bin kein Unmensch, auch wenn ich aus der Hölle komme. Du kannst sie haben. Ja, Chris, ich schenke sie dir. Nimm sie. Aber ich habe eine Bedingung, wenn ich schon auf sie verzichte. Du wirst nicht allein in die Flammen hineintreten, sondern Dana mitnehmen. Na, ist das ein Vorschlag? Bist du nicht voll zufrieden? Es muss doch wunderbar für dich sein, von der Kraft der Hölle gestreift und getauft zu werden…«
»Nein, nein! Ich will es nicht!«
»Du wirst es müssen!«
Chris schnappte nach Luft. Er wollte mit Dana weg. Einfach nur flüchten, und er suchte auch nach der entsprechenden Hilfe, die er nicht bekam.
Starr standen seine Freunde da. Keiner half. Nicht, weil sie es nicht wollten, sie konnten es nicht.
Sie waren Shakko ergeben und standen voll in seinem verfluchten Höllenbann.
Shakko ging zurück, hielt dabei beide Arme vorgestreckt und lockte seine Opfer. »Kommt her. Es gibt keinen anderen Weg. Ihr müsst nach vorn und die Feuertaufe bestehen. Es tut mir leid, euch das sagen zu müssen, aber es geht nicht anders.« Er stand jetzt im Feuer. Plötzlich passierte etwas Unheimliches, was auch die Lederkleidung nicht mehr verdecken konnte.
Die gesamt Gestalt begann zu glühen. Die rote Glut hatte an Stärke zugenommen und sie kroch von unten her in seine Knochengestalt hinein. Unter der Kleidung zeichnete sich plötzlich ein rotes Skelett ab. Jeder einzelne Knochen glühte in diesem unheimlichen Rot, ohne jedoch auseinanderzubröseln oder zu zerfallen. Eine unheimliche und auch nicht erklärbare Macht hielt diese Gestalt umklammert. So etwas gab es nicht auf der Erde. Das konnte nur aus den Tiefen der Hölle stammen und war so etwas wie ein Erbe.
Füße, Arme und Beine und auch der Schädel waren von diesem Glutlicht erfüllt, dem niemand der Zuschauer ausweichen konnte. Ohne sich zu bewegen, standen sie da wie Statuen, wobei manche Gesichter glänzten wie mit Öl eingerieben.
Der Horror hatte einen Namen. Er hieß Shakko. Er verteidigte und präsentierte das Erbe der Hölle, und seiner Kraft hatte das Paar nichts entgegenzusetzen.
Sie spürten es zugleich. Es musste wie ein Ansturm oder ein Befehl für sie gewesen sein. Nichts konnte sie mehr aufhalten. Auch wenn sie gewollt hätten, sie hätten es nicht geschafft, und nach einem ersten Zucken gingen sie los.
Es war kein normales Gehen, sie schafften nur zitternde Schritte.
Sie hielten sich nach wie vor an den Händen fest, und dabei spürten sie beide den Druck, den sie sich gegenseitig gaben, um sich so zu stützen und sich etwas Mut zu machen.
Allmählich verschwand die Glut aus den Knochen. Shakko brauchte nichts mehr zu demonstrieren, aber ein Rest blieb bestehen; er hatte sich nicht aus den Knochenklauen herausgezogen. Shakko hielt die Hände gestreckt. Die Enden der Finger wiesen auf die beiden Ankömmlinge. Sie leuchteten in der Dunkelheit noch schauriger und sahen aus wie von den Armen einfach abgetrennt.
»Ja!«, lockte Shakko, »brav, sehr brav…« Dann lachte er meckernd. »Ich merke schon, ihr wollt die Kraft der Hölle ebenfalls in euch fühlen. Es ist gut, es macht euch reich. Es wird keine menschlichen Ängste mehr für euch geben, das schwöre ich. Ich kann euch nicht beschreiben, wie gut es ist, jemand auf seiner Seite zu wissen, den ich als genial ansehe.«
Dana und Chris waren näher an das Feuer herangekommen. Im Gegensatz zu Shakko spürten sie die Hitze, die ihnen als Glut entgegenschlug. Sie stieg auch in
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