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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch menschliche Eigenschaften hatte, dann musste sie mich verstehen. Meine Gestik und auch die anschließenden Worte.
    »Okay«, sagte ich mit leiser Stimme, aber gut verständlich. »Die Vorzeichen haben sich geändert. Ich bin am Drücker. Und ich weiß, dass wir nicht gerade Freunde sind. Trotzdem will ich dir helfen. Wer bist du? Wo kommst du her?«
    Ob sie mich verstanden hatte, gab sie nicht bekannt. Sie hob nur die Schultern etwas an wie jemand, der plötzlich friert. In ihrem Gesicht zuckten die Lippen, die ebenfalls eine andere Farbe besaßen als die eines Menschen. Sie waren dunkler und zeigten einen leicht öligen Glanz.
    »Bist du Maja Illig?« So hieß die junge Frau, die in der letzten Nacht verschwunden war.
    Sie schüttelte sich. Dabei bewegte sie unruhig die nackten Füße und hinterließ auf dem Boden eine feuchte Spur.
    »Gib Antwort! Ich bin nicht gekommen, um dich zu töten. Ich will dir helfen.« Das war ehrlich gemeint, obwohl sie für mich eine Mörderin war, denn keine andere als sie konnte den Mann umgebracht haben, der aus dem Fenster an der Frontseite des Hauses gehangen hatte. Für mich war sie ein Opfer und eine Veränderte. Ich wollte an diejenigen heran, die dafür verantwortlich waren.
    »Kannst du oder willst du nicht reden?«
    Sie schwieg weiter. Sie starrte mich nur an. Ihr Blick war dabei auf einen Punkt meines Körpers fixiert. Das war die Stelle an der Brust. Dort hatte mich der letzte Tentakel erwischt und war zurückgezuckt, bevor er verfault war. Ich fand jetzt die Zeit, darüber nachzudenken. Es gab nur einen Schluss. Die Spitze musste das Kreuz gespürt haben.
    Ich hatte es hier nicht mehr mit einem normalen Menschen zu tun. Es war jemand gelungen, diese Frau zu beeinflussen. Bisher kam für mich nur der rätselhafte Fremde in Betracht, den Harry Stahl als eine Kreatur der Finsternis identifiziert hatte.
    Ob sie nun antwortete oder nicht, ich wollte meinen eigenen Weg gehen und sie nicht mehr loslassen. Diese junge Frau war für mich wie ein Pfand. Sie würde mich zu dem oder den anderen führen.
    »Aber du kannst mich verstehen?«, fragte ich leise.
    Die Frage war so neutral gestellt, dass sie nickte. So hatte ich einen ersten Erfolg errungen.
    »Das ist gut«, gab ich lächelnd zu. »Ich mach dir einen Vorschlag. Wir beiden werden es schaffen, das Haus ungesehen zu verlassen. Wir gehen ganz woanders hin, und dort wirst du mir erzählen, was mit dir geschehen ist. Klar?«
    Der Vorschlag gefiel ihr nicht. Sie hatte Angst. Das erkannte ich sehr deutlich.
    Sie zog ihre Schultern hoch, und sie schaute sich dabei um wie jemand, der nach versteckten Feinden sucht. Es gab hier oben keine anderen mehr. Sie verdrehte die Augen und legte den Kopf in den Nacken, aber es war ihr nicht möglich, die Dunkelheit über ihrem Kopf mit den Blicken zu durchdringen. Dort war es einfach zu finster. Selbst die Balken waren kaum zu sehen.
    »Du musst dich entscheiden!«
    Sie streckte die Finger aus. Mit ihren Händen strich sie über den nackten Körper hinweg, als wollte sie dabei jede einzelne Schuppe streicheln.
    Ich wusste nicht, ob sie unsicher war oder unter großer Angst litt. Da konnte beides zutreffen. Ich wollte mich zudem nicht mehr lange mit ihr aufhalten. Wenn sie nicht freiwillig mitkam, musste ich eben andere Saiten aufziehen.
    »Es tut mir leid«, sagte ich nach einem tiefen Atemzug und machte einen Schritt auf sie zu. Ich hatte mir alles zuvor ausgerechnet und rechnete auch nicht mit irgendwelchen Schwierigkeiten, aber es geht nicht immer alles glatt im Leben.
    Plötzlich hörte ich den Schrei und sofort danach auch den Schuss. Beides war hier im Haus aufgeklungen…
    ***
    »Da bist du ja wieder…«
    Diese Worte klangen in Harrys Ohr nach und hatten ihn erstarren lassen. Er hatte dabei das Gefühl, dass alles in seinem Innern zu Eis wurde, aber auch die Haut auf seinem Körper.
    Er kannte die Stimme.
    Er kannte auch den Mann, der hinter ihm stand. Einmal hatte Harry Stahl ihn erlebt. Am letzten Tag im Zimmer der Pension, in dem er den Mörder gestellt hatte. Einen vierfachen Killer, der sich mit demjenigen getroffen hatte, der hinter Harry stand, und der für ihn eine Kreatur der Finsternis war.
    Aus diesem Grunde hatte er auch seinen Freund John Sinclair alarmiert.
    Harry wusste genau, dass ihm die Gestalt überlegen war. Als Mensch kam er gegen ein derartiges Wesen nicht an. Er hatte es schon erlebt, und Harry erinnerte sich noch verdammt genau daran, dass sein Leben

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