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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mist!« stieß er wütend hervor. Ein roter Blutfilm bedeckte seine weißen Zähne.
    Ich hoffte, daß sie auch Mr. Silver bringen würden, doch das taten sie nicht.
    Warum hatten sie ihn liegengelassen?
    ***
    Omene war ein robuster Bursche. Seine Ohnmacht dauerte nicht lange. Als er zu sich kam und begriff, daß er gefesselt war, versuchte er die Lederbänder zu zerreißen, doch das gelang ihm nicht. Er schrie mit seinem zungenlosen Mund. Wahrscheinlich beschimpfte und verfluchte er die Kopfjäger, aber damit vermochte er sie nicht zu beeindrucken.
    Sie stießen uns vor sich her, durch den Urwald. Unsere Maultiere hatten sie sich unter den Nagel gerissen.
    »Diese verfluchten Bastarde!« machte sich Dondo Narrine Luft. »Himmel, wie ich sie hasse! Warum tut keine Epidemie ein gutes Werk und rottet sie alle aus?«
    »Sie glauben sich im Recht«, sagte ich.
    »Wollen Sie diese Hundesöhne etwa noch verteidigen?«
    »Nein, aber Tatsache ist, daß wir in ihr Gebiet eingedrungen sind. Sie betrachten das als einen Akt der Aggression - und wehren sich.«
    »Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen zu töten, Mr. Ballard. Aber genau das werden diese Teufel mit uns tun. Und unsere Schädel werden als Schrumpfköpfe die Behausung ihres Häuptlings zieren. Finden Sie das in Ordnung?«
    »Absolut nicht«, gab ich heiser zurück.
    Die Iaviros brachten uns zu ihren Hütten - Gebilden aus Bambus und Palmenblättern. Primitive Behausungen, ringförmig angeordnet, und vor einigen Hütten hingen Schrumpfköpfe - Mund und Augen zugenäht; faustgroß. Ich fühlte mich grauenvoll, als ich sie sah.
    Frauen und Kinder verschwanden in den Hütten. Niemand bedauerte unser Schicksal. Es hatte nach Ansicht der Iaviros seine Richtigkeit, daß wir unseren Kopf verlieren würden.
    Wenn ich mich so umblickte, hatten sie darin große Übung. Es gab viele Köpfe, die sich nicht mehr dort befanden, wohin sie gehörten, und meiner würde ihnen bald Gesellschaft leisten.
    Die Indios stellten uns vor einer Hütte auf, die größer war als die anderen, und hier hingen die meisten präparierten Schädel. Man konnte sich kaum vorstellen, daß sie einmal Menschen gehört hatten, so klein waren sie.
    Ich dachte lieber nicht darüber nach, auf welche Weise sie die Schädel zum Schrumpfen brachten…
    Aus der Hütte trat ein dicker, halbnackter Mann - der Häuptling. Er bekam seinen Bericht, hörte mit finsterer Miene zu. Obwohl ich kein Wort verstand, kannte ich mich trotzdem aus.
    »Verstehen Sie die Sprache der Iaviros?« fragte ich den Capo, der neben mit stand.
    »Einigermaßen«, gab Dondo Narrine zurück. »Sie tun so, als hätten sie eine Heldentat vollbracht. Sehen Sie nur, wie der Häuptling strahlt. Er ist mächtig stolz auf seine Männer. In Wirklichkeit tragen sie ziemlich dick auf.«
    »Er sieht so aus, als würde er bedauern, nicht dabei gewesen zu sein.«
    »O ja, er hätte sich gern auch mit Ruhm bekleckert.«
    Der Häuptling richtete seinen gnadenlosen Blick auf uns.
    »Wir gefallen ihm - als Opfer, meine ich«, sagte der Capo. »Ich wollte, es wäre nicht so.«
    Der Häuptling sprach zu uns, und Dondo Narrine lieferte mir die Simultanübersetzung.
    »Ihr habt Glück«, sagte der Häuptling. »Eure Köpfe brauchen nicht Wind und Wetter über sich ergehen zu lassen. Sie werden vor keiner Hütte hängen.« Hieß das, daß uns die Iaviros aus irgendeinem Grund am Leben lassen würde? Dagegen sprach der mitleidlose Blick des Häuptlings. Ich nahm an, daß çr mit unseren Köpfen etwas Besonderes vorhatte, und ich traf mit diesem unangenehmen Verdacht den Nagel haargenau auf den Kopf.
    »Ich habe auch Glück«, sagte der dicke Häuptling, dessen Bauch über den ledernen Lendenschurz hing. »Mein Sohn hat Bronda erzürnt…«
    »Wer ist Bronda?« fragte ich Narrine.
    »Irgendein Gott - oder ein Dämon«, antwortete der Capo. Dann übersetzte er weiter, was der Häuptling sprach: »Nun ist mein Sohn krank, und ich muß Bronda versöhnlich stimmen. Deshalb werden wir eure Köpfe dem heiligen Feuer übergeben und Bronda opfern.«
    »Worin liegt da unser Glück?« fragte ich schaudernd.
    »Darin, daß unsere Schädel Brondas Behausung - irgendwo im Jenseits-Dschungel - zieren werden«, sagte Narrine.
    »Ich Überschläge mich trotzdem nicht vor Begeisterung«, sagte ich bitter.
    Der Häuptling war der Ansicht, daß Bronda die Krankheit von seinem Sohn nehmen würde, wenn er unsere Köpfe bekam.
    Vier Köpfe sollten es sein, also auch der von

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