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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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forderte uns auf zu verschwinden.
    »Du bist schwer in Ordnung«, sagte ich und nickte ihm anerkennend zu.
    Der Stumme grinste kurz, wurde aber sofort wieder ernst. Er versuchte alle Iaviros im Auge zu behalten, während er sich als letzter zurückzog. Den Sohn des Häuptlings nahm er mit.
    Das Blatt hatte sich gewendet. Damit hatte sich einmal mehr erwiesen, daß man bis zum letzten Atemzug hoffen sollte. Wir verließen den Feuerschein und tauchten ein in die schwarze Dunkelheit, die gleich hinter den Hütten begann.
    Mein Herz hämmerte wild gegen die Rippen. Geschafft! dachte ich. Es sah schon nicht mehr danach aus, aber nun haben wir es doch geschafft!
    Solange der Häuptlingssohn bei uns war, konnten die Kopfjäger uns nichts anhaben - und er würde lange bei uns bleiben. Genau genommen so lange, bis wir die Urwaldstation »White Angel« erreicht hatten, und dort würden wir ihn in ärztliche Pflege geben. Das würde ihm wirklich helfen - nicht drei Köpfe, die im »heiligen« Feuer verbrannten.
    Ich stellte mir die Entwicklung der Ereignisse so vor.
    Aber es kam wieder einmal anders!
    Einer der Iaviros war uns unbemerkt gefolgt.
    Vielleicht war es ihr »Scharfschütze«.
    Sein Pfeil traf Omene, und das Gift tötete den Stummen…
    ***
    Als Omene zusammenbrach, packte mich die kalte Wut. Der Häuptlingssohn war mit dem kräftigen Mann gestürzt. Jetzt kroch er auf allen vieren zu den Hütten zurück. Ich wollte mir das Ritualmesser und den Jungen holen.
    Das Messer, dessen Klinge nicht mehr glühte, bekam ich noch in die Hand, als ich aber nach dem Häuptlingssohn greifen wollte, ragten mir mindestens sechs Blasrohre entgegen.
    Wenn ich die Hand nicht augenblicklich zurückgenommen hätte, wäre ich so schnell wie Omene gestorben.
    Sie rissen mir das Messer aus der Hand. Auch Dondo Narrine war von Blasrohren eingekreist.
    »Sie haben Omene umgebracht, diese Schweine!« knurrte der Capo.
    Die Freude war von kurzer Dauer gewesen. Um so bitterer war nun die Enttäuschung. Vor allem der unverhoffte Tod des mutigen Omene ging mir gehörig an die Nieren.
    Aber er hatte es wenigstens hinter sich - während wir es noch vor uns hatten, und unser Tod würde schrecklicher sein. Vor allem jetzt, nachdem wir uns am Häuptlingssohn vergriffen hatten.
    Die Iaviros halfen dem Jungen auf und führten ihn in die Hütte seines Vaters. Der Häuptling kam uns entgegen. Er schlug zuerst mir und dann dem Capo die Faust ins Gesicht. Ich wäre froh gewesen, wenn er sich damit begnügt hätte.
    Aber Bronda wartete nach wie vor auf unsere Köpfe. Als erstes sollte er jenen von Omene bekommen. Ich schaute nicht zu, wandte mich ab.
    Ein scharfer Befehl des Häuptlings. »Jetzt sind wir an der Reihe«, raunte mir Dondo Narrine zu. Er hielt sich trotz seiner Todesangst großartig, bettelte nicht um sein Leben, denn er wußte, daß das keinen Sinn hatte.
    Man reichte dem Häuptling das nächste Messer, und der dicke Mann traf seine Wahl.
    Sie fiel auf mich!
    Ich sollte vor dem Capo sterben!
    Die Indios hielten mich fest. Mein Herz raste jetzt. Ich versuchte mich loszureißen, doch viele Arme umklammerten mich, und Finger krallten sich in mein Haar, so daß ich nicht einmal mehr den Kopf bewegen konnte.
    Der Häuptling sprach für mich unverständliche Worte. Nur eines verstand ich: Bronda!
    Nun hob der dicke Mann die glühende Klinge - und dann stach er zu…
    ***
    Jadi war eine ausgebildete Krankenschwester, ein hübsches schwarzhaariges Mädchen von 22 Jahren, schlank und zierlich, und man behauptete, mit ihrem Lächeln könne sie Kranke heilen.
    Das stimmte natürlich nicht, aber sie erreichte mit ihrem strahlenden Lächeln immerhin, daß die Kranken sich besser fühlten.
    Sie hatte Nachtdienst, und es war still in der Urwaldstation. Draußen schrie irgendwo ein Nachtvogel in der Dunkelheit. Sein Ruf hörte sich unheimlich an, und Jadi war froh, das Schwesternzimmer nicht verlassen zu müssen.
    Jadi war aus enttäuschter Liebe hier. Sie hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, denn hier wurde sie gebraucht, konnte Nützliches tun und den untreuen Verlobten vergessen.
    Er war der Sohn eines Regierungsbeamten gewesen, ein richtiger Schürzenjäger. Aber er hatte ihr versprochen, damit aufzuhören, denn endlich habe er gefunden, was er so lange vergeblich suchte.
    Sie hätte ihm nicht glauben sollen, denn die Katze läßt bekanntlich das Mausen nicht, aber sie war so schrecklich in ihn verliebt gewesen.
    Heute wußte sie, daß sie ihm viel

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