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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der Ex-Dämon getrotzt. Sollte er dem Pfeil eines Iaviros zum Opfer gefallen sein? Ein ungeheurer Druck preßte meinen Brustkorb zusammen.
    Mr. Silver… vielleicht tot. Gestorben an dem verdammten Pfeilgift Curare!
    Zwischen lappigen Blättern tauchte das Gesicht eines Eingeborenen auf.
    - Er hielt etwas an seinen Mund.
    Ein Blasrohr!
    Mir standen die Haare zu Berge. Ich schoß, und der Mann verschwand. Ob ich ihn getroffen hatte, wußte ich nicht. Jedenfalls war ich froh, daß ich von dem Giftpfeil, den er mir zugedacht hatte, verschont geblieben war.
    Weitere Schüsse fielen. Omene und Dondo Narrine verschafften sich mit ihren Waffen Respekt. Damit, daß wir Zurückschlagen würden, hatten die Kopfjäger nicht gerechnet.
    Vor mir zitterten die Farne. Mein Revolver krachte, und das Zittern entfernte sich sehr schnell. Sollte ich dem Iaviro folgen, oder war es vernünftiger, umzukehren und nach Mr. Silver zu sehen?
    Ich machte noch ein paar unschlüssige Schritte - und einen zuviel.
    Plötzlich zog sich etwas um mein rechtes Bein zusammen. Im ersten Moment dachte ich, es wäre eine Anakonda oder Boa constrictor - diese gefährlichen Riesenschlangen, die nicht davor zurückschrecken, einen Menschen anzugreifen.
    Aber was sich da um mein Fußgelenk zusammenzog, war keine Schlange, sondern eine Schlinge, geformt aus einem widerstandsfähigen Gewächs.
    Ich wollte zurückspringen, aber ehe ich es tun konnte, gab es einen schmerzhaften Ruck. Mein Bein wurde hochgerissen, und ich baumelte Sekunden später mit dem Kopf nach unten einen Meter über dem Boden.
    Indios… Sie verständigten sich zischelnd… Ich drehte mich und feuerte. Sie suchten hinter den Bäumen Deckung und warteten, bis keine Kugel mehr in meinem Revolver war, dann rückten sie näher.
    Sie setzten ihre Blasrohre nicht ein, weil ich ohnedies erledigt war. Das Blut hämmerte in meinem Schädel. Ich hatte das Gefühl, er würde gleich zerspringen.
    Für mich stand die ganze Welt kopf. Eine verdammt feindselige Welt! Und mein einziges Verbrechen bestand darin, daß ich die fließende Grenze des Iaviro-Stammes überschritten hatte.
    Sie richteten sich vorsichtig auf -kleine Männchen; eigentlich lächerliche Figuren, wenn man ihnen die Blasrohre und die Giftpfeile wegnahm.
    Ich drehte mich. Die Schlinge schnitt schmerzhaft ein, doch schlimmer als dieser Schmerz war die Aussicht, daß mich die Iaviros um einen Kopf kürzer machen würden.
    Sie sammelten Schädel wie andere Leute hübsche Steine; mit dem gravierenden Unterschied, daß ihrer Sammelleidenschaft jedesmal ein Menschenleben zum Opfer fiel.
    Ihr Kreis zog sich um mich zusammen. Sie hatten nichts mehr zu befürchten. Ich schob den Revolver in meinen Gürtel und ballte die Hände zu Fäusten.
    Dem ersten, der in meine Reichweite kam, würde ich ein Ding verpassen, das ihn niederwarf.
    Sie hielten in der Vorwärtsbewegung plötzlich inne, duckten sich, zogen sich zurück. Das Pochen in meinem Schädel war so laut, daß ich die Geräusche erst jetzt hörte.
    Keuchen… Schritte, schwer und stampfend… Stammeln…
    Das mußte Omene sein. Er kam mir zu Hilfe!
    Die Iaviros waren von der Bildfläche verschwunden. Ich konnte keinen von ihnen mehr sehen. Dennoch war ich sicher, daß sie sich nicht sehr weit zurückgezogen hatten.
    Omene stammelte aufgeregt. Ich hatte keine Ahnung, was mir der Stumme mitteilen wollte. Ich sah ein Messer in seiner Hand blinken. Er streckte sich, um die Schlingpflanze, die mich festhielt, durchzuschneiden.
    Niemand hinderte ihn daran. Ein schneller, kräftiger Schnitt… Ich wäre kopfüber auf den Boden gestürzt, wenn Omene mich nicht festgehalten und vorsichtig nach unten hätte gleiten lassen.
    Ich richtete mich auf und drehte mich um. »Omene!« brüllte ich im selben Moment, doch zu spät. Ein armdicker Ast traf Omenes Hinterkopf und fällte ihn.
    Urplötzlich waren die Iaviros wieder aufgetaucht, waren aus der Versenkung hochgekommen und hatten sofort zugeschlagen. Mit einem dumpfen Grunzlaut brach der Stumme zusammen.
    Vier Eingeborene rissen mir die Arme auf den Rücken. Ich wehrte mich, wollte verhindern, daß sie mich fesselten. Da verpaßten sie auch mir ein Ding, daß ich Sterne sah.
    Ich fiel nicht um, aber ich war so schwer benommen, daß ich mich nicht weiter wehren konnte. Sie schlangen Lederbänder um meine Handgelenke.
    Ein trüber Schleier hing vor meinen Augen, und durch diesen sah ich Dondo Narrine. Auch ihn hatten die Iaviros überwältigt. »Verdammter

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