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116 - Der Mitternachtsteufel

116 - Der Mitternachtsteufel

Titel: 116 - Der Mitternachtsteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gesehen. Vielleicht hat Phillip es nicht gewollt. Oder heute ist etwas anders."
    „Fragen Sie Phillip!" sagte Dr. Wassiliew mühsam. Er würgte noch hervor: „Bitte!"
    Ich fragte Phillip, aber er antwortete nicht.
    „Jetzt wollen wir zur nächsten Phase des Experiments übergehen", sagte Dr. Wassiliew. „Wir fragen die sechs Dorfbewohner, die noch hier sind, wofür sie sich selbst halten. Dann, wofür sie sich gegenseitig halten."

    Der Kreis der Milizsoldaten schloß sich enger. Die Parapsychologen hielten einen Sicherheitsabstand von den sechs Dorfbewohnern. Nur Dr. Wassilij Wassiliew trat mit mir, Phillip, Tirso und Kiwibin ganz nah an sie heran.
    Sie fauchten und knurrten jetzt nicht mehr. Ihre Gesichter, selbst ihre Blicke, verrieten nichts. Aufnahmen wurden gemacht, und sie zeigten, daß die Dämonen sprungbereit waren. Sie schauten uns an, besonders Phillip, lauerten gewissermaßen.
    Ich öffnete den Mantel und die Jacke, so daß ich leicht an die Pyrophor-Pistole herankommen konnte.
    Die Aufnahmen zeigten Stenka, Neljas Dämon; ferner zwei Dämonen, wie Tujungo einer gewesen war; ein Wesen, das wie eine dunkle Rauchwolke wirkte, aber ein Knollengesicht und Hände hatte; und eines, das etwas Ähnlichkeit mit einem aufrecht gehenden Krokodil hatte.
    Das Gesicht des kleinen süßen Mädchens, das Nelja an der Hand hielt, wurde von dem eines scheußlichen kleinen Monsters mit grünem, eiförmigem Schädel, Glotzaugen und Reißzähnen überdeckt. Das Mädchengesicht war durch die Fratze des Ungeheuers hindurch zu erkennen und bildete einen bizarren Kontrast dazu.
    Die sechs Dorfbewohner beantworteten bereitwillig die Fragen, für wen sie sich hielten. Sie beschrieben sich als Dämonen, als die Dämonen, die sie auch auf den Bildern darstellten. Sie knurrten und fauchten, und ein paarmal sah es ganz so aus, als wollten sie uns anfallen.
    Kiwibin übersetzte für mich.
    Die Dorfbewohnern wurden nun gefragt, wie sie sich gegenseitig sahen. Sie beschrieben sich wieder als Dämonen, ja, nannten sogar ihre Dämonennamen. Stenka, Rimu, Nastasie, Njelwa und Borgo. Dann stellte Dr. Wassiliew die entscheidende Frage. „Woher kommt ihr? Wer oder was hat euch gemacht?"
    Die Menschen, die wir vor uns sahen, knurrten, fauchten und bewegten die Hände, als wären es Dämonenkrallen.
    Dr. Wassiliew bat Phillip, ihn zu unterstützen, damit die sechs Leute - Nelja, das kleine Mädchen, zwei Männer und zwei ältere Frauen - seine Fragen beantworten mußten.
    Ich sagte es„ Phillip. Er beachtete uns nicht, schaute entrückt drein, und ich wußte nicht, ob er mich überhaupt verstand.
    Doch erhielt Dr. Wassiliew seine Antwort, als er seine Fragen wieder stellte.
    Nelja sprach mit klarer, fester Stimme. Ich verstand es, noch bevor Kiwibin übersetzte.
    „Vozu hat uns geschaffen. Er hält uns hier fest, in diesen Körpern eingeschlossen, die wir hassen." „Wer ist Vozu?" fragte Wassilij Wassiliew.
    Aber sooft er auch fragte, auf diese Frage erhielt er keine Antwort.
    Er beriet sich mit den anderen Parapsychologen und erklärte dann, das Experiment wäre für heute beendet.
Die
Ergebnisse sollten ausgewertet werden.
    Ich atmete auf. Die ganze Zeit über hatte ich befürchtet, daß die Dämonen, die nur auf den Bildern zu sehen waren, über uns herfallen würden.
    Wir kehrten zu den Baracken und der Forschungsstation zurück. Die Milizsoldaten nahmen Nelja und die fünf anderen mit. Sie waren jetzt ruhig, da Phillip sich von ihnen abgewandt hatte. Die Nähe des Hermaphroditen war schlimm für diese Menschen, die sich für Dämonen hielten.
    Ich brachte Phillip und Tirso in unsere Baracke. Phillip fiel sofort auf sein Bett. Sein Gesicht war glühendheiß, als würde er von einem heftigen Fieber geschüttelt. Ich zog ihm die Schuhe und die dicke Jacke aus. Unter seinem Kittelhemd hatten sich mädchenhafte Brüste gebildet. Er hielt die Augen geschlossen.
    „Phillip, was hast du?" fragte ich. „Kann ich dir helfen?"
    Der Hermaphrodit schüttelte den Kopf. Seine Zähne klapperten aufeinander, und sein Gesicht verzerrte sich. Aus seinen Augen liefen zwei blutige Tränen.
    „Die Welt der Schrecken", murmelte er. „Oh, ich sehe sie - sehe sie alle! Furchtbares Grauen!"
    Dann war sein Gemurmel nicht mehr zu verstehen.
    Tirso stand neben mir und betrachtete Phillip besorgt.
    „Was hat Phillip?" fragte er.
    „Weißt du das nicht?" fragte ich.
    „Nein. Phillip ist fort - weit, weit fort, wo ich ihn nicht erreichen kann."
    Mehr konnte

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