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116 - Der Mitternachtsteufel

116 - Der Mitternachtsteufel

Titel: 116 - Der Mitternachtsteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gezogen. Er hatte diese Kammer mit dem Doppelbett für sich allein. Die Kammertür war von innen verriegelt und magisch verschlossen.
    Endlich konnte der Januskopf sein wahres Gesicht zeigen, brauchte sich nicht mehr zu verstellen und nicht mehr zu heucheln. Oh, wie er sie verachtete diese Schwachköpfe und Schwächlinge! Diese Menschen!
    Warum hatten sie eine so schöne Welt, und die Janusköpfe mußten in einer Hölle leben? Das knöcherne Gesicht mit dem V-Zeichen auf der Stirn strahlte grimmigen Zorn und Verachtung aus.
    Die wissenschaftlichen Debatten, die er den ganzen Tag mit den anderen Parapsychologen hatte führen müssen, hatten ihn angewidert. Am liebsten hätte er sie alle umgebracht. Als Wissenschaftler bezeichneten sie sich! Dabei hatte jedes Kind auf seiner Welt mehr Ahnung vom Übernatürlichen als sie. Und lächerliche moralische Hemmungen hegten sie auch noch. Dabei hätte es doch eine ganz einfache Lösung gegeben, um das Problem in Dscheskajan ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Man hätte nur alle, die auf den Fotografien mit Dämonen zusammen erschienen, in ein mit Stacheldraht umzäunte Geviert zu treiben brauchen. Ein Maschinengewehr an jeder Seite würde genügen, um die Sache zu erledigen.
    Aber dazu waren die Menschen zu human, wie sie es nannten. Vozu kam das nur zugute. So konnte er seine Forschungen weiterführen.
    Er hatte eine Menge herausgefunden, seit er an die Stelle eines der Parapsychologen von Akademgorodok getreten war, dessen Rolle er nun spielte. Der Parapsychologe befand sich nicht mehr auf dieser Welt.
    Vozu wußte, daß sich die Persönlichkeit der Menschen in verschiedene Schichten aufteilte. Es gab ein Bewußtsein und ein Unterbewußtsein; und im Unterbewußtsein waren die Menschen völlig anders, als sie sich nach außen hin gaben.
    Die menschlichen Psychologen hatten gerade die ersten tastenden Schritte unternommen, ins Unterbewußtsein vorzudringen. Sie wußten schon, daß dort scheußliche Triebe und Regungen schlummerten, Komplexe und Syndrome gelagert waren und eine Art versunkenes Rassegedächtnis. Im Rassegedächtnis bewahrten die Menschen Erinnerungen selbst an die Steinzeit und die primitiven tierischen Vorfahren des Menschengeschlechts auf. In diesem Rassegedächtnis wurzelten auch ein paar Seitenlinien des menschlichen Bewußtseins.
    Dieses Unterbewußtsein war nach Vozus Ansicht wie ein kreißender Berg, der laufend neue Schrecken gebar. Aber was geschah mit diesen Schrecken, wenn sie nicht ins Bewußtsein vordrangen? Das hätte die ganze menschliche Zivilisation in ein Chaos gestürzt, ja sogar vernichtet.
    Vozu vertrat die Ansicht, daß diese Schrecken sich zu Alptraumwesen manifestierten. Da sie aber auf der Menschenwelt nicht in Erscheinung traten, wo blieben sie? Vozu behauptete: Sie wurden auf die Welt der Janusköpfe abgestrahlt, gesendet, transmittiert - oder wie immer man es nennen konnte oder wollte. Es waren nicht die Schrecken, die von einer höllischen Welt überschwappten und die Welt der Janusköpfe zu einer Hölle machten. Vielmehr sendeten die Menschen unbewußt ihr Alter ego, ihr böses Ich, auf die Welt der Janusköpfe oder ihre Existenzebene, um selber unbehelligt leben zu können.
    Vozu, der große Magier und Wissenschaftler von der Welt der Janusköpfe, war auf die Erde gekommen, um seine Theorie zu beweisen. Deshalb spielte er die Rolle eines Parapsychologen. Er hatte auf magische Weise das Bewußtsein der Menschen von Dscheskajan, die wegen ihrer PSI- Fähigkeiten besonders geeignet waren, manipuliert. Jetzt sandten sie ihr Alter ego nicht mehr irgendwohin, sondern dieses Alter ego bildete nun ihr Bewußtsein.
    Vozu kamen viele dämonische Formen, die er auf den Fotografien gesehen hatte, von seiner Welt vertraut vor. Er nahm an, daß diese Ungeheuer von seiner Welt verschwunden waren und sich das Ego, das Ich der Menschen, dafür dort befand. Nachprüfen konnte er es nicht, denn es befand sich kein Dimensionstor in der Nähe, durch das er hätte auf die Existenzebene der Janusköpfe gelangen können. Bevor er sich an einen Ort begab, wo ein solches existierte, wollte er aber erst seine Forschungen abschließen.
    Jetzt war es soweit, daß die Menschen in Dscheskajan, die über nennenswerte PSI-Fähigkeiten verfügten, von ihrem früheren Leben nichts mehr wußten. Ihr Bewußtsein und damit ihre Erinnerung war fort. Sie verkörperten das dämonische Alter ego, wenn sie auch noch wie Menschen aussahen. Auf Fotografien trat die

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