Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
gegenüber
äußerten, war dies zu erwarten gewesen. „Er hat sich in der letzten Zeit
wahrhaftig nicht geschont“, bemerkte Williamson. Sein Blick irrte über die
Leiche, die am Boden vor dem Schreibtisch lag, der Jacke und Hemd ausgezogen
waren, damit man die Herzmassage hatte durchführen können. „Er hat bis in die
frühen Morgenstunden hinein gearbeitet. Selten hat er sich mehr als vier bis
fünf Stunden Schlaf gegönnt.“
    „Was für eine
Arbeit hat ihn so fasziniert, dass er sogar seine Gesundheit aufs Spiel
setzte?“, wollte Larry von Williamson wissen, der Boarings engster Mitarbeiter
gewesen war und ihn vor einer Stunde noch lebend gesehen hatte.
    „Er machte
keine halben Sachen, Mister Brent. Er war mit Leib und Seele bei seiner Arbeit.
Seine Entdeckungen sind bahnbrechend ..."
    Williamson
sprach mit ihm, während der Arzt sich telefonisch mit der Polizei in Verbindung
setzte und den Fall meldete. In dieser Nacht würde die zuständige Dienststelle
niemand mehr vorbeischicken. In der Forschungsstätte gab es sicher einen
Kühlraum, in dem Boarings Leiche die Nacht über aufbewahrt werden konnte ...
    Larry Brent erfuhr
von Williamson, dass hinter den Wohn- und Laborgebäuden Versuchsgärten angelegt
waren, die exemplarisch seien. „Was da aus dem Wüstenboden wächst, ist längst
über das Versuchsstadium hinaus, Mister Brent. Ich werde es Ihnen morgen
zeigen. Eigentlich wäre es Professor Boarings Sache gewesen, Sie zu führen,
aber das ist ja leider jetzt nicht mehr möglich. Er hatte sich noch so auf Ihr
Kommen gefreut und sich darauf eingerichtet ...“ Williamson seufzte, und in
seinen Augen schimmerte es feucht. Er schämte sich seiner Trauer nicht. Die
Tatsache, die er annehmen musste, machte ihm zu schaffen. Larry fiel es schwer,
die Dinge einfach hinzunehmen. Boarings Tod irritierte ihn. Wenn es Schicksal
war, dass der Professor an Herzversagen starb, konnte man es nicht ändern, und
es war müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Aber war es wirklich Schicksal
oder hatte jemand nachgeholfen? Jemand, der nicht wollte, dass Larry Brent und
Iwan Kunaritschew mit ihm ins Gespräch kamen ...
    Auch diese
Überlegung ging ihm durch den Kopf. Es war schon spät, und Williamson wollte
ihm morgen die Versuchsgärten, die Labors und Arbeitsräume zeigen. Alles, was
Larry überhaupt interessieren konnte, musste ihm gezeigt werden. Schließlich
finanzierte die Regierung diese Forschungsstätte, die quasi eine eigene kleine
Stadt mitten im Desert Valley war und in der sich durchschnittlich siebzig bis
achtzig Menschen regelmäßig aufhielten. Williamson führte mehrere Telefonate,
sprach mit den Abteilungen und Objektleitern und teilte ihnen den plötzlichen
Tod des Professors mit. Larry Brent ließ die Zeit nicht ungenutzt verstreichen.
Er war zwar nicht darauf eingerichtet, in dieser Nacht noch Recherchen
anzustellen, aber Feierabend im Sinn einer festgelegten Arbeitszeit gab es im
Leben eines PSA-Agenten nicht. Jeder, der von X-RAY-1 berufen wurde, für die
Organisation tätig zu werden, und der bereit war, das Angebot anzunehmen,
musste wissen, dass es einen Acht-Stunden-Tag für ihn nicht gab.
    X-RAY-3
interessierte sich wie ein Detektiv ä la Edgar Wallace für die Utensilien,
Zeitungsausschnitte und Bücher, die auf dem Schreibtisch lagen. Womit hatte
Boaring sich zuletzt beschäftigt? Gab es darüber Aufzeichnungen? In den
Schubladen seines Schreibtisches, die nicht verschlossen waren, lagen
Tagebücher und Notizzettel. Manchmal stand nur ein Wort darauf, ein Begriff,
mit dem Larry nichts anzufangen wusste. Es handelte sich um ein Kunstwort, um
eine neue biologische oder chemische Substanz. Auf dem Schreibtisch, unter
einer Zeitung, fand Larry Brent auch mehrere großformatige Farbfotos, die
Vergrößerungen zeigten. Makroaufnahmen von Steinen, in denen Metall- und
Goldadern zu erkennen waren ... oder auch nur die Makroaufnahme der Erde.
    „Das ist
Staub“, sagte Lex Williamson unvermittelt, als Brent wieder eingehend ein Bild
studierte. „Mond- und Meteoritenstaub.“
    X-RAY-3
blickte erstaunt auf. „Was für eine Bedeutung hatte Mond- und Meteoritenstaub
für Professor Boaring?“
    „Damit,
Mister Brent, erreichte er praktisch den größten Fortschritt in seiner Arbeit.
Ich sage Ihnen jetzt etwas, das nicht allgemein bekannt ist, das nur Fachleute
bisher wissen ... Boaring hat seine größten Erfolge der Weltraumforschung zu
verdanken. Die ersten Stein- und Staubproben vom Mond haben

Weitere Kostenlose Bücher