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116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gleichen Weg gegangen und hatte sich nun
irgendwo in der Tiefe dieses steinernen Irrgartens verlaufen? Larry rief
mehrere Male den Namen der Forscherin, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten.
Zumindest kam keine von ihr. Dafür meldete sich jenseits der Mauer, an der er
vorbeikam, eine männliche Stimme. „Kommen Sie nur näher, Brent! Scheuen Sie
sich nicht... Sie sind doch aus reiner Neugier hierher gekommen. Also - dann
stillen Sie sie auch!“
    Larry hörte
die Worte wie durch Watte. Seine Sinne funktionierten nicht wie gewohnt. Hören,
Sehen, Denken und sein motorisches System litten noch immer unter den
Nachwirkungen des Betäubungsgiftes.
    „Sie sind ein
harter Brocken, Brent.“ Die Stimme drang durch ein Loch in der Wand. Dahinter
lag ein schmaler, langer Raum, in dem ein Mann stand. „Lex Williamson“, sagte
Larry leise.
    „Sogar Ihr
Erinnerungsvermögen funktioniert schon wieder sehr gut. Beachtlich, Brent! Ja,
Lex Williamson ... oder wen haben Sie erwartet?“, fragte der andere lauernd und
lachte leise. „Etwa - Professor Boaring? Der ist doch tot, wie Sie wissen.“
    „Beinahe
hatte ich schon begonnen, dies zu bezweifeln. Was für ein Spiel wird hier
getrieben, Williamson? Mir scheint, Sie wissen eine ganze Menge mehr, als es
bisher den Anschein gehabt hat.“
    Williamson
grinste. „Zur rechten Zeit die richtige Tarnung ist immer wirkungsvoll und
erfolgreich. Bleiben Sie, wo Sie sind, Brent! Kommen Sie mir nicht zu nahe! Ich
möchte Sie aus gebührendem Abstand bewundern. Ich habe mit Ihnen frühestens in
eineinhalb Stunden gerechnet. So schnell hat noch keiner das Gas überwunden.
Man macht immer wieder neue Erfahrungen mit Menschen ... Die Charaktere und die
Organismen sind verschieden. So verschieden, wie die Sporen auftreten. Sie
haben unterschiedliche Erscheinungsformen, Brent. Das sollten Sie wissen.“
    „Und warum
muss ich das wissen, Williamson?“
    „Weil Sie
persönlich schon von einer betroffen wurden. Im mikroskopisch kleinen Zustand
treten die Sporen auch gasförmig auf. Sie bewirken eine augenblickliche, tiefe
Bewusstlosigkeit. Chemisch gesehen passiert nichts weiter als eine
Unterversorgung des menschlichen Hirngewebes mit Sauerstoff. Sauerstoff mögen
sie nämlich gar nicht, gleich welches Stadium ihrer Entwicklung sie bereits
erreicht haben. Wenn der Betäubungszustand zu Ende ist, haben sie sich
verbraucht. Das ist ihr Schicksal. In einer anderen Erscheinungsform werden sie
gefährlicher. Sie laugen einen menschlichen Körper aus. Sie erkennen das
Prinzip des Todes und nehmen sogar das, was der Mensch sich als Sinnbild des
Todes bildlich geschaffen hat, an.“
    „Ich nehme
an, Williamson, Sie reden von den Sporen, die Professor Boaring in dem
Mondstaub gefunden hat?“
    „Richtig! Er
hat sie gefunden - und durch einen Zufall entdeckt, dass sie sich unter
strengstem Luftabschluss am besten weiter vermehren. Vor drei Jahren haben
seine Forschungen begonnen und schnell ein Stadium erreicht, von dem kein
Außenstehender etwas erfahren hat. Boaring erkannte, dass er einem
sensationellen Lebensprinzip auf die Spur gekommen war. Alles, was existiert,
kann sich im Guten wie im Bösen entwickeln. Und Leben äußert sich auf
mannigfache Weise. Im Wasser, in der Erde, auf der Erde, in der Luft.
Sauerstoff ist dabei ein wichtiger Faktor, um dieses Leben zu ermöglichen. Aber
es gibt auch Formen, die nicht auf Sauerstoff angewiesen sind. Es muss sie
gegeben haben, als die Erde noch jung war und die ersten Bausteine des Lebens
ohne Zufuhr von Sauerstoff entstanden. Diese Bausteine sind heute noch überall
in der unendlichen Weite des Kosmos’ verbreitet. Sie liegen auf Planeten, die
der Mensch wahrscheinlich nie erreichen wird, sie sind älter als die Menschheit
- und doch ein Teil von ihr. Denn alles Leben ist untereinander verwandt und
besteht aus denselben Grundstoffen, gleich in welcher Erscheinungsform es
auftritt. Durch die Landungen von Menschen auf dem Mond ist Materie aus dem
Urzustand der Erde und des Lebens zu uns gelangt.
    Es ist
mikroskopisch klein - so wie auch das menschliche Leben einst begonnen hat. Und
es ist anders ... Boaring fand es heraus und begann mit seinen geheimen
Experimenten. Sie haben inzwischen ein Stadium erreicht, das alles auf den Kopf
stellt, was wir bisher zu wissen glaubten. Sie sollen davon erfahren, Brent.
Das ist ein Grund, weshalb ich Sie heute Nacht hier heruntergelockt habe. Ich
hätte selbstverständlich auch leiser sein können. Aber dann

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