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1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gespielt worden, denn der Staub lag dort fingerdick. Ebenso wie auf den Bänken, die in einer Reihe standen.
    Aber ich war nicht der erste Besucher, denn auch auf dem Boden breitete sich der Staub aus. Und genau dort sah ich die Abdrücke von Füßen, die schmaler waren als die meinen.
    Ich blieb stehen, bückte mich und nickte. Ja, der erste Eindruck verstärkte sich. Die Füße mussten einer Frau gehören oder einem Mann mit kleiner Schuhgröße.
    Ich kam wieder hoch und stellte fest, dass sich nichts in meiner Umgebung verändert hatte. Es war auch möglich, dass die andere Person die kleine Kirche verlassen hatte, dann jedoch hätte ich Spuren in die entsprechende Richtung sehen müssen.
    Meinem Gefühl nach war sie noch hier.
    »Aber eine Frau?«
    Doch - es gab eine. Der Stellvertretende Direktor hatte uns von seiner Tochter erzählt. Wenn jemand die Kirche betreten hatte, dann konnte sie es gewesen sein.
    Warum versteckte sie sich?
    Ich ging auf den kleinen Altar zu. In seiner Umgebung war es etwas heller, weil das Licht dort aus größeren Fenstern fiel. Als ich wieder nach links in die Düsternis blickte, entdeckte ich eine Treppe.
    Sie führte in die Höhe. Allerdings nicht zu einer Kanzel, sondern durch eine Öffnung in der Decke.
    Treppen machen mich neugierig. Auch hier erlebte ich keine Ausnahme. Ich schaute nicht lange hoch, sondern betrat die Steinstufen.
    Dabei ging ich leise. Vorsicht war immer geboten, auch in diesem Fall, denn über mir hörte ich Geräusche. Einen Moment später erschienen zwei Beine in meinem Blickfeld.
    Die Beine einer Frau, die in dünnen Strümpfen steckten. Ich sah einen hellen, nicht zu kurzen Rock und wenig später schaute ich auch in das Gesicht des dunkelhaarigen Wesens.
    Der Mund verzog sich zu einem Lächeln. Das war selbst im Halbdunkel zu erkennen. »Sie müssen John Sinclair sein, von dem mir mein Vater erzählt hat.«
    »Richtig. Dann sind Sie Fiona Randall.«
    »Genau. Aber ich denke nicht, dass wir uns hier auf der Treppe unterhalten sollten.«
    »Wie Sie wollen. Gibt es dort oben etwas Besonderes, das auch mich interessieren könnte?«
    »Eine Glocke plus Gestell.«
    »Okay. Kommen Sie.« Ich ging die paar Stufen wieder zurück und wartete am Rand, bis Fiona mich erreicht hatte. Sie blieb stehen und strich durch ihr Haar. Sehr burschikos reichte sie mir die Hand.
    »Guten Tag und willkommen in der Hölle aus Granit.«
    »So harte Worte?«
    »Die stammen nicht von mir. Ich habe sie nur von einem der Gefangenen aufgeschnappt. Der Mann hat Recht. Hier riecht es nach Granit. Das war schon damals so.«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Erst den zweiten Tag.«
    »Und?«
    Fiona zuckte die Achseln. »Am besten gefällt es mir noch hier in der Kirche.«
    »Kann ich mir denken. Wer geht schon gern in eine Zelle?«
    »Da werde ich auch hineinmüssen. Mein Vater sträubt sich zwar dagegen, doch ich gehe meinen eigenen Weg. Wenn man Jura studiert, muss man auch mal einen Blick in die Praxis werfen können. Oder wie sehen Sie das, Mr. Sinclair?«
    »Ähnlich.«
    »Das ist gut.« Sie fixierte mich aus halb geschlossenen Augen. »Sie aber sind ja aus einem ganz anderen Grund hier.«
    »Hat Ihr Vater Sie eingeweiht?«
    »Es blieb ihm nichts anderes übrig.«
    »Dann kennen Sie auch die Legende?«
    Sie blies die Wangen auf. Erst dann verließ der Atem ihren Mund. »Was heißt kennen? Ich habe davon gehört.« Sie senkte ihre Stimme. »Kobolde oder Pixies, wie sie genannt werden. Ich weiß nicht so recht, aber daran glauben kann ich nicht.«
    »Ihr Vater denkt da anders.«
    »Bei drei Morden kein Wunder.«
    »Irrtum. Es sind vier geworden.«
    Die Antwort hatte Fiona Randall erschreckt, und sie trat hastig einen Schritt zurück. »Wieso vier? Davon habe ich nichts gehört. Ich meine, das hätte mir mein Vater…«
    »Der vierte Mord geschah in London. Es traf einen gewissen Ben Jordan. Er war ein Mann, der hier aus dem Knast entlassen worden ist. Er wurde erst in London erwischt. Hier auf dem Gelände hat man es wohl nicht geschafft. Warum auch immer.«
    Fiona hatte etwas von ihrer Sicherheit eingebüßt. »Warum?«, fragte sie mich leise. »Warum ist das alles geschehen? Weshalb tötet man die Menschen?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre es mir wohler, Miss Randall…«
    »Sagen Sie Fiona. Okay. Es gibt die Legenden von den Kobolden und einem Anführer. Und mit Kobolden hat man auch unmittelbar hier etwas zu tun.«
    »Wie das?«
    Sie winkte ab. »Nicht das, was Sie vielleicht

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