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1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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Zumindest gab es dort ein Dartmoor-Museum, und auch einen Laden, indem für die wenigen Besucher, Souvenirs verkauft wurden.
    Man hatte die alten Mauern, Trakte und Flügel gelassen und nur etwas im Innern renoviert. Aber in die moderne Zeit gehörte das Zuchthaus einfach nicht hinein. Und doch war es wichtig, denn die Kriminalität hatte zugenommen. Da wurden Anstalten wie diese hier in Dartmoor gebraucht.
    Kontrollen gab es auch. Drei insgesamt, bis man den inneren Bereich erreicht hatte, und Suko erlebte eine vierte, als sie zum Strafflügel gelangten.
    Donald Burton fragte, ob es irgendwelche Vorkommnisse gegeben hätte.
    »Nein, nichts!«
    »Gut. Wie viele Zellen sind belegt?«
    »Zwei.«
    »Okay, wir schauen hinein.«
    Ob im Sommer oder im Winter, hinter den Mauern von Dartmoor war es stets klamm und feucht.
    Suko schaute sich um. Es gab kein Fenster in diesem kahlen Granitsteingang. Nur das alte Mauerwerk, das sich auch nach einer schweren Eisentür fortsetzte, hinter der die Einzelzellen lagen.
    Hier wurde auch nichts durch einen Code oder eine Chipkarte geöffnet. Die guten alten Schlüssel taten es ebenso. Don Burton schloss mit stoischem Gesichtsausdruck auf.
    »Was haben die Menschen angestellt, die hinter diesen Mauern hier landen?« fragte Suko.
    »Sie waren einfach nur renitent. Sie drehten durch. Sie bedrohten Mitgefangene. Es gab sogar welche, die es geschafft haben, zu dealen. Aber hier haben wir die Aufsicht. Hier fällt alles auf, und wenn wir einen erwischt haben, wird kurz über ihn Gericht gesessen, bevor man ihn verurteilt.«
    »Oh, das wusste ich nicht.«
    »Eine alte Tradition«, sagte Burton, bevor er Suko die Tür aufhielt. Das Licht war kalt, und es breitete sich auf den Innenraum aus wie ein leichter Spiegelglanz.
    An der linken Seite befanden sich die Türen zu den Zellen. Sie sahen mächtig und kompakt aus.
    Nichts wies darauf hin, dass man sie normal öffnen konnte.
    In den Zellen gab es auch Licht. Aber wann es eingeschaltet wurde, bestimmte das Personal. Der alte Schalter befand sich jeweils an der rechten Türseite an der Wand, und Burton kickte ihn nach unten. Dann stellte er sich vor das Guckloch, schaute in die Zelle hinein und klimperte mit den mitgenommenen Schlüsseln, als wollte er dem Menschen dahinter klarmachen, dass Besuch gekommen war.
    Suko wartete so lange, bis der Wärter zur Seite getreten war. »Da, sehen Sie selbst.«
    Der Inspektor warf einen Blick durch das Guckloch. Auf dem Boden lag der Gefangene. Nein, nicht direkt auf dem Boden. Als Bett diente ein Podest, das auch eine Altarplatte hätte sein können. Es war lang genug, um den Mann aufzunehmen. An der gegenüberliegenden Wand stand ein schlichter Eimer für die Notdurft, das war alles. Das heißt, eine alte Decke lag auch noch am Boden.
    Der Gefangene hatte sich aufgerichtet. Er war ein mittelalter Mann, recht schmal, bleich und hohlwangig mit flackerndem Blick. Er glotzte dem Guckloch entgegen und ließ dann und wann seine Zunge aus dem Mund schnellen.
    Suko drehte sich ab. »Was hat der Mann getan?«
    »Er hatte sich ein Messer aus Stein gemacht und ging damit auf Mitgefangene los. Zwei sind verletzt worden. Er hätte sie auch getötet, aber wir waren schneller.«
    »Wie lange muss er in dem Loch hocken?«
    »Dreißig Tage. Die Hälfte davon ist schon vorbei.«
    Der Wärter schaltete das Licht wieder aus, was dem Gefangenen gar nicht gefiel. Er bedachte Suko und Burton mit einer Reihe wilder Flüche.
    Der Wärter grinste. »Ist schon krass, wie?«
    »Das kann man sagen.«
    »Wollen Sie den anderen auch sehen?«
    »Gern.«
    »Warum? Was ist so interessant an ihm?«
    »Wenn ich etwas mache, dann führe ich es bis zum Ende durch. Das habe ich mir angewöhnt.«
    Sie gingen weiter zur nächsten Tür.
    Sie glich der ersten in jedem Detail und war auch ausbruchsicher.
    Wieder knipste Don Burton das Licht an. »Wollen Sie zuerst schauen, Inspektor?«
    »Nein, nein. Sie sind hier der Chef. Ihnen gehört der erste Blick in den Raum.«
    »Danke.«
    Die gleiche Prozedur. Der Wärter stellte sich dicht an die Tür und schaute durch das Guckloch.
    Suko rechnete mit einem normalen Vorgang, den er schon kannte, doch er irrte sich gewaltig, denn Burton zuckte plötzlich zusammen und blieb in seiner unnatürlichen Haltung stehen, als wäre er vereist. Dabei gab er Laute ab, die eher zu einem Tier passten als zu einem Menschen.
    »He, Mr. Burton, was haben Sie denn?«
    »Nein…« Das Wort war nicht gesprochen, sondern
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