Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lag, und er erhielt auch immer noch Nachschub.
    Zweimal hatte sich der Schlüssel von außen gedreht. Dann endlich bewegte sich die Klinke.
    Sekunden später war die Tür offen. Ich zielte auf die Gestalt, die dort stand und erschrak.
    Keine Gefahr. Meine Hand sank nach unten. Der Mann, der die Kirche hatte betreten wollen, war Clyde Randall…
    ***
    Der Häftling lag auf dem Podest. Er lag im Licht, was ihn überhaupt nicht kümmerte. Es war auch nicht möglich, denn der Mann war tot.
    Er hatte die Beine angezogen, die Arme ausgebreitet, sodass die Hände über den harten Rand des Podestes hinwegragten. Der Mund stand offen. Das Gesicht war totenbleich. Aus der Kehle war das Blut geronnen, das bis zur Brust gelaufen war und dort eine schon rostige Farbe zeigte.
    Hinter seinem Rücken hörte Suko das Keuchen und Husten. Er drehte sich um und sah Don Burton an der Wand stehen. Er wirkte wie ein Mensch, der von einem Anblick bis ins Mark getroffen worden war und sich erst erholen musste.
    Wieder ein Toter.
    Ein fünfter!
    Suko schüttelte den Kopf. Er konnte nicht begreifen, wie es jemand geschafft hatte, die Zelle zu betreten. Dass es passiert war, ließ darauf schließen, dass er einen Schlüssel besaß und hier in Dartmoor ein und aus gehen konnte wie er wollte.
    Ein Geist?
    Suko dachte an das Gespenst von Dartmoor, an dieses Wesen, das durch die Sagen und Legenden irrte. Allmählich war er davon überzeugt, dass so etwas tatsächlich existierte und hier wahllos mordete.
    Er wollte schon gehen, als er sich völlig starr verhielt, denn er hörte plötzlich Stimmen.
    Wispernd, kreischend und auch lachend. Geisterhafte Stimmen, die möglicherweise aus den Tiefen der Erde drangen. Wer so sprach, war kein Mensch. Das waren die Stimmen von Toten, von unheimlichen Seelen, die sich aus dem Schattenreich meldeten. Suko hörte auch ein Lachen, als freuten sie sich darüber, dass wieder jemand in ihr Reich gekommen war.
    »Haben Sie es gesehen, Inspektor? Haben Sie es gesehen?«, fragte Don Burston flüsternd.
    »Ja, natürlich.«
    Don Burton glotzte ihn an. Seine Lippen zitterten, und er schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht begreifen«, flüsterte er. »Das hier ist der Hochsicherheitstrakt. Verdammt, da kommt keine Maus ungesehen hinein, und jetzt das.«
    Suko lächelte, als er sagte: »Es muss ja nicht unbedingt eine Maus gewesen sein.«
    »Verdammt, Sie haben Humor.«
    »Nein, nicht mehr in diesem Fall. Es ist also der fünfte Tote. Und der vierte hier in Dartmoor.«
    »Sicher.«
    »Warum?«, fragte Suko. »Warum bringt man die Männer hier um? Was haben sie getan? Oder was haben sie Ihrem Mörder getan? Können Sie mir das sagen, verdammt?«
    »Nein, kann ich nicht.« Er hustete gegen seine Hand. »Ich bin nur ein kleines Licht - sorry. Da gibt es andere, die vielleicht mehr wissen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Clyde Randall. Er ist hier der Chef. Und er hat Ihnen ja auch Bescheid gegeben.«
    »Richtig. Es ist nur folgendes. Wenn er mehr gewusst hätte, dann hätte er uns wahrscheinlich nicht zu holen brauchen. Oder er hat nicht alles gesagt.«
    Don Burton schüttelte mehrmals den Kopf. »Ich weiß es doch nicht«, sagte er dabei immer wieder.
    »Ich… ich… habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, was das alles noch soll. Ich kann daran wirklich nichts mehr ändern. Passiert ist passiert.«
    Suko glaubte Burton, dass er kein falsches Spiel trieb. »Dann ist es wohl am besten, wenn wir uns mit Clyde Randall in Verbindung setzen. Er muss informiert werden. Zudem muss ich noch meinem Freund und Kollegen Bescheid sagen.«
    »Der Chef wird in seinem Büro sein.«
    »Okay, gehen wir hin.«
    Suko schritt neben dem Mann her. Es war still, und so hörte er wieder das geheimnisvolle Flüstern und Wispern, als läge unterhalb des Zuchthauses eine geheimnisvolle Geisterwelt verborgen…
    ***
    »Mr. Sinclair, zum Teufel, was ist denn mit Ihnen? Was hat man mit Ihnen gemacht?«
    Randall sprach mich direkt an, aber ich hatte wieder einen negativen Schub bekommen und hörte seine Stimme wie aus weiter Ferne. Auch schwankte seine Gestalt etwas. Er kam näher, hielt mich fest und sah die Beule an meinem Kopf.
    »Hat man Sie…«
    »Ja«, flüsterte ich. »Man hat mich fast niedergeschlagen, aber ich bin wohl mehr ausgerutscht und gegen die Außenkante einer Kirchenbank geprallt.« Die gesamte Wahrheit wollte ich ihm zunächst verschweigen.
    »Sie müssen behandelt werden.«
    »Nein, ich…«
    »Doch. Es gibt hier einen Mitarbeiter, der ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher