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1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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gestöhnt. Er trat zurück und machte somit den Weg für Suko frei. Das Gesicht war kalkbleich geworden. Da konnte sich Suko nur erschrecken.
    »Bitte, was…«
    »Sie… Sie… müssen selbst schauen. Das ist nicht möglich. Das ist nicht wahr!«
    Suko stellte keine weitere Frage mehr. Stattdessen nahm er die Stelle des Wärters ein. Wieder schaute er in die Zelle. Wieder sah er die gleiche Einrichtung. Er sah auch den Gefangenen, und noch in der gleichen Sekunde verstand er die Reaktion des Wärters.
    Was er sah, war unglaublich und furchtbar…
    ***
    Dass in dieser Kirche einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen war, das hatte ich in den letzten Minuten erlebt. Nun aber bekam ich das Grauen voll mit. Ich sah es in Gestalt eines Schattens, eines Monstrums, tiefschwarz außen und innen. Von ihm ging ein alter Gestank aus, wie er sich nur in Mooren oder Sümpfen sammeln konnte.
    Das war ein Monster und kein Mensch, obwohl es die Umrisse eines Menschen hatte. Es sah einfach schlimm aus, aber ich hatte nicht die Zeit, es mir genauer anzuschauen. Nur in der Aufwärtsbewegung nahm ich die Gestalt richtig wahr, für die ich ein Feind war.
    Er griff an.
    Die Überraschung war auf meiner Seite, nicht auf seiner. Deshalb schaffte er es auch, sich gegen mich zu werfen. Für einen Moment spürte ich den Druck einer recht weichen Masse, dann musste ich dem Anprall nachgeben und wurde nach hinten gedrückt.
    Die Wand war meine Rettung.
    Ich prallte gegen sie, stieß mir aber auch den Kopf und sah für einen winzigen Augenblick Sterne.
    Die Gestalt vor meinen Augen verschwamm, und auch für Fiona konnte ich nichts tun.
    Die Gestalt wollte mich. Und sie war bewaffnet. Sie hielt ein Messer in der Hand, dessen Klinge aussah wie die schmale Sichel eines Halbmonds. Vielleicht konnte man damit Schilf schneiden oder auch anderes Geflecht, doch auch für einen Menschen war sie verdammt gefährlich.
    Die Waffe fuhr durch eine blitzschnelle Bewegung auf mich zu. Ich hatte gerade noch Zeit, zur Seite zu zucken, sonst hätte sie mich aufgeschlitzt. So aber verfehlte sie mich und rasierte mit einem kratzenden Laut über das Gestein hinweg.
    Ich zog die Beretta und feuerte noch in der Bewegung.
    Die Kugel traf.
    Sie schlug mitten in den Körper, so dass die Gestalt nicht zu einem zweiten Angriff kam. Sie zuckte zusammen, duckte sich dann und torkelte zurück, und zwar dorthin, wo die schmalen Kirchenbänke standen. Sie prallte dagegen, rutschte dann in eine Bank hinein und wollte sich wieder in die Höhe drücken.
    Ich war schneller.
    Mit der linken Hand griff ich zu und zerrte das Monstrum in die Höhe. Als Gespenst wollte ich es nicht ansehen, aber man hat ja über Gespenster viele Ansichten.
    Die Gestalt war schwer. Schwerer jedenfalls als der Körper eines Menschen in dieser Größe. Das musste allein an der Masse liegen, die sich unter dieser feuchten Kutte verbarg. Sumpfschlamm, halb getrocknet, halb feucht. Ein Monstrum wie das des Erfinders Frankenstein, etwas völlig Irreales, das trotzdem existierte.
    Meine Kugel hatte getroffen. Ich erlebte auch keinen Widerstand und wunderte mich darüber. Sollte das schon alles gewesen sein? Ein Treffer durch die geweihte Silberkugel, um alle Probleme hier aus der Welt zu schaffen?
    Mit einer großen Kraftanstrengung wuchtete ich ihn aus der schmalen Bankreihe hervor. Danach drehte ich mich und schleuderte ihn zu Boden. Dort sollte er bleiben, denn ich wollte nachprüfen, ob er endgültig vernichtet war.
    Ich hielt die Waffe in der Hand. Die Mündung zeigte auf den Körper in der Kutte. Fiona bewegte sich nicht. Der Schock musste sie voll erwischt haben.
    Das Monster hatte die verdammte Waffe nicht losgelassen. Ich wollte sie ihm aus der Klaue drehen.
    Eine Routinelösung, doch anders, ganz anders.
    Etwas umkrallte von hinten mein rechtes Bein. Ich wusste nicht, was es war, und fand es auch nicht heraus, denn ich befand mich bereits im freien Fall nach hinten und auch zur Seite. Der plötzliche Ruck hatte mich von den Beinen gerissen.
    Die Außenseite der Kirchenbank federte meinen Fall etwas ab, aber ich war nicht in der Lage, mich festzuhalten.
    Hart schlug ich gegen den Granitboden. Mein Hinterkopf wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der brutale Schlag sorgte für ein Sternenwunder vor meinen Augen. Ich verlor die Sicht und auch die Übersicht, merkte jetzt nur, dass ich auf dem Boden lag, und nahm auch wahr, dass sich die Fessel um mein Bein löste.
    Dann hörte ich Geräusche, die nach einem
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