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1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier nichts. Erst recht nicht von euch verdammten Drückern.«
    »Nein, nein, so ist das nicht!«
    »Das sagen alle!« Er wollte die Tür zurammen. Mein rasch hochkant gestellter Fuß ließ das allerdings nicht zu, und so prallte die Tür fast wieder gegen ihn.
    Ich drückte sie auf, und plötzlich stand nicht nur der Mann im Unterhemd in seiner Kneipe, sondern noch drei andere Personen, denn Suko und Bill waren ebenfalls gekommen.
    Der Dunkelhaarige ruderte mit den Armen und wischte durch seine fettigen Haare. »Scheiße, das ist ein Überfall. Ich…«
    »Seit wann überfallen Polizisten Gastwirtschaften?«, fragte ich ihn und erntete zunächst ein Kopfschütteln. »Wieso Polizisten?«
    »Das sind wir.«
    »Ach. Und…« Er lachte, musste dann husten und konnte es noch immer nicht glauben.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. Bis zu der alten Holztheke war er zurückgewichen, und erst dort war er in der Lage, die Realität zu sehen.
    »Ja dann… dann ist das etwas anderes.« Er versuchte sogar zu lachen, was ihm allerdings misslang.
    Verlegen zog er die Hose hoch. »Gleich zu dritt. Ähm… worum geht es denn?«
    »Sie kennen Beau Leroi?«
    »Au, bitte nicht.« Er hob beide Hände und zog dabei seinen Kopf in den Nacken. »Nur nicht den.«
    »Warum nicht?«
    »Er ist… verdammt, er passt nicht zu uns, wenn Sie das verstehen. Überhaupt nicht.«
    »Weil er Franzose ist?«
    »Ja und nein. Nicht so richtig. Engländer wäre natürlich besser. Auch aus der Gegend, meine ich.«
    »Was ist noch mit ihm?«
    Der Mann bewegte seinen Kopf, als läge die Antwort irgendwo im Raum verborgen über den Tischen und Stühlen. »Ja, was ist sonst noch mit ihm? Das kann ich nicht sagen. Er hat das Haus gekauft und lebt da völlig zurückgezogen.«
    »Doch nicht ganz allein«, sagte Bill.
    »Sie wissen von Lena?«
    »Ja, das hörte ich.«
    Es brach aus ihm hervor. »Die muss verrückt sein. Einfach verrückt.« Er ging durch seine Kneipe wie ein Soldat im Stechschritt. »Das ist einfach wahnsinnig. Wie kann man nur zu so einem Arschloch ziehen?«
    »Was tut sie denn dort?«
    »Sie macht ihm den Haushalt. Sie kauft ein. Sie putzt.« Er zuckte mit den Schultern. »Was weiß denn ich? Ich habe keinen Kontakt mit ihr. Sie besucht mich nicht. Aber auch andere nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass ich eine Kneipe habe.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Jason Quinn.«
    »Gut, Mr. Quinn«, sagte Bill. »Jetzt brauchen Sie uns nur zu sagen, wo wir den Franzosen finden können. Es wird ja nicht schwer sein, wenn er hier im Ort lebt.«
    Quinn rieb seinen kompakten Riechkolben, der Ähnlichkeit mit einer kleinen Gurke aufwies, aber dafür rot wie eine Erdbeere war. »Das Haus steht nicht direkt hier in Doleham. Außerhalb. Es ist auch schwer zu finden, weil er alles hat wachsen lassen.«
    »Aber doch nicht im Sumpf?«
    »Nein, das nicht. Sie müssen aus Doleham raus!« Er wies uns die Richtung. »Dann fahren Sie ein kleines Stück an einem Wassergraben entlang, bis ein alter Holzsteg kommt. Den müssen Sie überfahren. Es gibt einen Weg, der zum Haus führt. Auch wenn er zugewuchert ist, lassen Sie sich nicht davon abhalten. Aber ich sage Ihnen gleich, der wird Ihnen nur Ärger machen. Das ist so ein Typ.«
    Quinn regte sich jetzt auf. »Jahrelang haben wir in Ruhe und Frieden leben können, bis dieser verdammte Franzose auftauchte.«
    »Aber er hat Ihnen doch nichts getan«, sagte ich.
    »Nein. Nur will man gerne wissen, mit wem man zusammenlebt. Das ist nun mal so in einer kleinen Gemeinschaft. Oder sehen Sie das anders?«
    »Nur ungefähr«, sagte ich.
    Ansonsten konnte uns Jason Quinn nicht mehr helfen. Für ihn wurde es auch Zeit, wenn er in seiner Kneipe mal aufräumte und frische Luft hineinließ. Es roch noch immer nach Rauch und auch irgendwie nach kaltem Fett.
    Als wir schon an der Tür waren, da holte uns seine Stimme ein. »Was wollen Sie überhaupt von dem Franzosen?«
    Ich drehte mich um. »Wir wollen uns nur ein wenig mit ihm unterhalten.«
    »Ha, mit einem Killer, wie?«
    »Wenn es das mal wäre«, sagte ich und ließ den Mann in seiner Unwissenheit zurück.
    Wir waren froh, wieder die frische Luft atmen zu können, und stellten uns noch zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Es war zu überlegen, ob wir mit dem Wagen fuhren oder zu Fuß an das Haus herangingen.
    »Wir sollten aber auch das Haus im Wald nicht vergessen«, erinnerte uns Bill.
    Da gab es keine lange Diskussion mehr. Wir würden nicht mit dem Rover bis zum Ziel

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