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1164 - Die Wolfsfrau

1164 - Die Wolfsfrau

Titel: 1164 - Die Wolfsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Menschen, die ich im Freien sah, konnte ich an einer Hand abzählen. Sie standen nicht weit entfernt an einer Bushaltestelle und schauten zu uns herüber. Wahrscheinlich mussten sie zur Arbeit.
    Suko ging zum VW und blieb daneben stehen. Ich sah, wie er gegen die Scheibe klopfte. Da konnte ich mir denken, wo wir Bill Conolly fanden.
    Er saß im Wagen und war durch das Klopfen wach geworden. Ziemlich verschlafen schaute er aus der Wäsche.
    »So gut möchte ich es auch mal haben«, sagte ich, als ich die Tür aufzog.
    Er rieb seine Augen. »Wieso?«
    »Nichts weiter. Wir sind nur lange gefahren, und du hast dich hier ausruhen können.«
    »Das steht mir auch zu.«
    »Aha.«
    Bill quälte sich aus dem Wagen. Er schüttelte dabei einige Male den Kopf. Die Geste verstanden wir nicht, aber es war auch egal.
    Ich deutete auf den Wagen. »Ich sehe, du hast es geschafft, den Wald zu verlassen.«
    »Das war schlimm genug.«
    »Danach siehst du auch aus.« Seine Klamotten sahen aus, als hätte er sich damit durch den Sumpf gewälzt.
    »Das ist zweitrangig. Ich bin ja froh, dass ich noch lebe. Aber wenn ihr jetzt Erfolge erwartet, dann habt ihr euch getäuscht. Ich habe in den restlichen Nachtstunden weder etwas von der Wölfin noch von diesem Vampir gesehen. Sie haben sich zurückgezogen, aber ich glaube nicht, dass sie auf Blutjagd gegangen sind, denn dann hätte ich etwas bemerkt.«
    »Du hast doch geschlafen!« sagte ich.
    »Haha.« Er verzog sein Gesicht. »Erst als es hell wurde. In der Nacht bin ich durch das Dorf geschlichen, aber ohne Erfolg. Außerdem habe ich keinen Menschen getroffen, den ich nach diesem Franzosen hätte fragen können.«
    »Er heißt Beau Leroi«, sagte ich.
    »Bist du dir sicher?«
    »Wir hoffen sehr, uns sicher zu sein«, erwiderte Suko. »Sonst sieht es düster aus.«
    Bill schaute sich um. Er erklärte uns dann, dass er sich ziemlich ratlos und auch leicht angeschlagen fühlte. Sogar deprimiert. »Ich hätte sie retten können!« wiederholte er mehrere Male. »Verdammt, ich habe sogar auf sie geschossen und nicht getroffen. Ich habe ihr somit den weiteren Weg eröffnet, und ich weiß nicht, ob sie irgendwelche Opfer in der Nacht gefunden hat.«
    »Das glaube ich nicht!«
    Bill war von meiner Antwort überrascht, die ich ihm mit fester Stimme gegeben hatte. »Warum nicht?«
    »Weil sie vielleicht Teil eines Plans ist.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Bill.
    »Ganz einfach, Bill. Sie und dieser Leroi bilden gewissermaßen eine Symbiose. Sie können ein Duo sein. Oder eine Lebensgemeinschaft. Du musst dir nur vorstellen, dass Werwölfe und Vampire Verwandte sind. Wie oft waren Werwölfe in der Nähe, wenn auch Vampire Angst und Schrecken verbreiteten.« Auch wir hatten in der Vergangenheit schon ihre Zusammenarbeit erlebt. Warum sollte sich das jetzt geändert haben?
    Ich hatte ihn länger angeschaut, und er gab schließlich zu, dass mein Gedankengang nicht so verkehrt war.
    Da mischte sich Suko ein. »Damit wissen wir noch nicht, wo dieser Leroi sein Versteck gefunden hat.«
    Damit hatte er mir das Wort aus dem Mund genommen. Bill kam wieder auf den Alten von der Tankstelle zu sprechen, der von einem Haus berichtet hatte. »Nur gefunden habe ich es noch nicht«, sagte er.
    »Das wird kein Problem sein.«
    Ich teilte Sukos Hoffnung. Jeder, der hier in Doleham wohnte, würde Bescheid wissen. Sicherlich auch die Männer an der Bushaltestelle. Die allerdings konnten wir nicht fragen, denn soeben schob sich der Bus in den Ort wie ein schnaufendes Ungeheuer, das in seinen letzten Zügen liegt. Es war noch ein altes Fahrzeug, aber für dermaßen einsame Strecken durchaus ausreichend.
    Die Männer stiegen ein, bevor wir sie fragen konnten. Sie schauten uns durch die Scheibe an, als der Bus uns passierte.
    »Bleibt die Kneipe«, sagte Bill.
    Er sprach gegen meinen Rücken, denn ich war schon auf dem Weg dorthin. In den letzten Minuten hatte mich so etwas wie Jagdfieber überkommen. Ich wollte diesen verfluchten Blutsauger stellen, koste es, was es wolle.
    Natürlich war auch die Gastwirtschaft in einem der grauen Steinbauten untergebracht worden. Es war schon jemand auf den Beinen, denn hinter den Scheiben sah ich eine Bewegung. Bevor ich die zwei Stufen zur Tür hochgehen konnte, wurde sie aufgerissen. Ein Mann im dunklen Unterhemd stand vor mir. Das schwarze Kräuselhaar wuchs ebenso aus dem Ausschnitt wie es sich auf seinen nackten Armen verteilte.
    Feindselig starrte er mich an. »Wir kaufen

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