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1166 - Der Erschrecker

1166 - Der Erschrecker

Titel: 1166 - Der Erschrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Nichts.«
    Das nahm Hank nicht hin. »He, jetzt stell dich nicht so an. Was ist denn los?«
    »Nichts weiter.«
    »Warum bist du denn dann so komisch geworden?«
    Cathy wusste, dass Hank nicht aufhören würde, Fragen zu stellen. Er wollte immer alles genau wissen.
    »Es ist wegen der alten Station«, rückte sie schließlich heraus.
    »Kenne ich nicht. Ein alter Bahnhof?«
    »Nein. Eine Station, wo man früher die Pferde wechselte. Das ist heute vorbei, aber die Mauern stehen noch. Ich habe von meiner Tante mal gehört, dass dies ein unheimlicher Ort sein soll. Da traut sich kaum ein Mensch hin.«
    »Warum denn?«
    »Keine Ahnung. Meine Tante hat nichts Näheres gesagt. Jedenfalls ist sie ziemlich schweigsam gewesen. Sie kam mir sogar vor, als hätte sie plötzlich Schiss bekommen.«
    Hank Taylor lachte. »Manche sind eben komisch. Und andere wieder mehr als das. Da kann man nichts machen. Egal, wir werden uns einen Schluck gönnen.«
    »Ja, gern.«
    Der junge Mann kümmerte sich um den Wein. Cathy Brixon packte den Cheddar-Käse aus und schnitt ihn in Scheiben, was ihr nicht ganz gelang, weil er krümelte. Aber sie gaben sich auch damit zufrieden. Wichtiger war der Wein, der in die Becher gluckerte. Er war rot, er war süß, und Hank hatte ihm mal den Namen Schlüpferstürmer gegeben. Erfolg hatte er damit immer.
    Er reichte Cathy ein Glas. »Worauf trinken wir?«
    »Keine Ahnung.«
    »Auf dich.«
    »Na gut. Und worauf noch?«
    »Auf dass wir - nun ja… auf dass es noch eine wunderbare Nacht für uns beide gibt.«
    Mit einem ähnlichen Spruch hatte Cathy gerechnet. Trotzdem hatte er sie verlegen gemacht, und sie senkte den Kopf, weil sie ihn jetzt nicht anschauen wollte. Sie spürte die Schmetterlinge in ihrem Bauch und atmete einige Male scharf durch.
    Dann tranken sie. Es war Wein, aber er schmeckte fast wie Traubensaft, und man brauchte nicht viel davon zu trinken, um zu merken, wie er das Blut in Wallung brachte.
    Erst als beide ihre Gläser geleert hatten und Cathy schon etwas benommen war, griffen sie zum Käse. Auch das Brot lag bereit. Cathy war froh, etwas in den Magen zu bekommen.
    Sie hoffte auch, dass der leichte Schwindel dann verschwinden würde.
    Der Käse war schnell weg, und Hank goss wieder nach. Cathy wollte erst nicht, doch ihr Protest wurde durch Hanks Kopfschütteln erstickt. »Nein, nein, jetzt wird brüderlich geteilt.«
    »Du willst nur, dass ich betrunken werde.«
    Er lachte. »Dann sind Frauen doch Engel, habe ich mal gehört. Engel im Bett.«
    »Hör auf.«
    »Nein, ich fange erst an.« Er räumte einen Teil der Sachen zur Seite und rutschte auf Cathy zu. Sie wich nicht zur Seite. Sie hatte ja gewusst, was kommen würde, sonst wäre sie nicht zu ihm in den Wagen gestiegen.
    Er legte zuerst seinen Arm um ihre Schulter. Dann näherte sich sein Glas dem ihren.
    »Komm, stoss mit mir an.«
    »Ja, Hank, auf uns!« Die Gläser trafen sich und hinterließen einen hellen Klang.
    Sie tranken gemeinsam, und Cathy hatte das Gefühl, überhaupt nicht aufhören zu können.
    Sie drückte ihren Körper freiwillig zurück, trank, schluckte, und merkte erst bei ihrem Schlürfen, dass kein Tropfen mehr im Glas war.
    Hank Taylor sorgte mit sanftem Druck dafür, dass Cathy nach hinten sank. Sie hielt die Augen geschlossen und öffnete sie erst spaltbreit, als sie mit dem Rücken den Boden berührte.
    Hanks Gesicht schwebte über ihr. Es war da, es gehörte ihm, aber es hatte sich verändert.
    Es war längst nicht mehr so klar wie sonst, was aber nicht an ihm lag, sondern an Cathy, denn bei ihr hatte die Wirkung des genossenen Alkohols schon eingesetzt.
    Sie fühlte sich leicht und schwebend. Hätte sie jetzt die Umgebung mit geschlossenen Augen beschreiben sollen, wäre sie auf die Idee gekommen, sie mit einer Wolkenburg zu vergleichen, die ihren Körper trug und dann davonwehte.
    Er küsste sie.
    Es war für Cathy so wunderbar, seine Lippen zu spüren. Sie setzte ihm auch keinen Widerstand entgegen, öffnete ihren Mund, damit beide Zungen freie Bahn hatten und miteinander spielen konnten.
    Cathy wollte etwas sagen. Sie wollte Hank klar machen, wie gern sie ihn hatte, aber sein Kuss verschloss ihr die Lippen. Er umarmte sie. Die beiden Körper lagen eng zusammengepresst da, und wenig später rollten sie sich um die eigene Achse, wobei sie sich auch weiterhin küssten, als wollten sie nie im Leben voneinander lassen.
    Bis Hank seine Eroberung losließ. Er hatte sich sehr schnell von Cathy gelöst, die

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