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1168 - Nach den Regeln der Hölle

1168 - Nach den Regeln der Hölle

Titel: 1168 - Nach den Regeln der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit für lange Erklärungen. Kannst du mir Suko geben?«
    Shao verstand sehr schnell. Sie wusste, wann Fragen fehl am Platze waren. »Moment, John, er kommt soeben aus der Dusche.« Sie rief nach ihrem Partner und erklärte ihm, wer angerufen hatte.
    Sie fügte noch hinzu, dass ich nicht nebenan war.
    Suko sagte nur: »Was ist passiert?«
    Obwohl es mit wenigen Sätzen nicht zu erklären war, versuchte ich es trotzdem. Mein Freund hörte zu, und dann kam ich auf das Wesentliche zu sprechen.
    »Bitte, halte dich bereit. Es kann sein, dass du so schnell wie möglich an einem bestimmten Treffpunkt sein musst. Deshalb nimm auch deinen Wagen.«
    »Geht in Ordnung. Was sage ich Sir James? Oder willst du ihn informieren?«
    »Nein, das kannst du übernehmen.« Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, als im Zimmer das Telefon klingelte. Ohne mich zu verabschieden, legte ich auf.
    Mein Blick glitt sofort zu Alina Wade hinüber, die sich nicht rührte, obwohl ihr Jane Collins aufmunternd zunickte. Sie hatte einfach Angst vor dem, was noch kam, und sah aus wie in einer Falle steckend.
    Nach dem dritten Klingeln setzte sich Jane in Bewegung. Sie musste wieder abheben und Alina den Hörer reichen. Dabei lächelte sie ihr aufmunternd zu.
    »Du schaffst es!«
    Alina zitterte noch, aber sie fasste zu. Ihre Hände bildeten auf dem Kunststoff wieder einen Schweißfilm. Diesmal blieben wir in Alinas Nähe, um mithören zu können. Wir hofften, dass der Anrufer auch laut genug sprechen würde. Diese Hoffnung erfüllte sich bereits beim ersten Satz.
    »Du hast schnell aufgelegt, Alina. Warum?«
    Alinas Blick bekam etwas Panikhaftes. Sie sah aus wie jemand, der nicht wusste, was er erwidern sollte. Jane und ich wollten ihr Mut machen und nickten ihr beruhigend zu.
    »Ich… ich…«, begann sie. »Es war einfach anders. Ich habe nicht damit gerechnet. Außerdem will ich mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Ich habe keine Mutter, verdammt! Ich habe auch nie eine gehabt. Immer nur einen Vater. Das solltest du wissen, du verfluchter Mörder…«
    Dorian lachte in ihre Worte hinein. Es amüsierte ihn, als Mörder bezeichnet zu werden. Beeinflussen ließ er sich von ihrer Antwort nicht. »Ob du je eine Mutter gehabt hast oder nicht, das ist mir völlig egal. Jetzt wirst du sie erleben, meine Kleine.«
    »Ich will es nicht!«
    »Du musst!«
    »Nein!«, keuchte sie.
    Wade blieb sehr ruhig. »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben«, erklärte er. »Für dich gibt es kein Zurück. Oder willst du deine Mutter schreien hören?«
    »Wie?« flüsterte sie und beugte sich dabei vor.
    »Ganz einfach. Ich kann deine Mutter schreien lassen. So schrecklich, wie du noch nie jemand hast schreien gehört. Es macht mir nichts aus. Wenn sie ruhig bleiben soll, will ich von dir zunächst die Zustimmung haben, dass du kommst.«
    Alina wollte wieder ihre Ablehnung in den Hörer schreien, als Jane ihr eine Hand auf die Schulter legte und ich meinen rechten Arm kurz anhob und dabei nickte.
    Jane flüsterte: »Geh darauf ein, Alina, bitte. Du wirst tun, was er von dir verlangt?«
    Alina sagte nichts mehr. Es war ihr anzusehen, dass sie einen inneren Kampf ausfocht.
    »He, bist du noch da?«
    »Klar, bin ich.«
    »Ich will eine Entscheidung haben. Kommst du nun zu mir, oder willst du, dass jemand stirbt.«
    »Frag nach. Frag nach ihr!«, hauchte Jane ihr zu und bewegte entsprechend der Worte ihren Mund sehr langsam, damit ihr Alina von den Lippen ablesen konnte.
    Die junge Frau hatte begriffen. »Woher soll ich denn wissen, dass du nicht bluffst?«
    Jane Wade kicherte. »Sehr gut. Du hast gelernt. Oder hat dir jemand souffliert?«
    »Ich will es wissen!«
    »Moment, meine liebe Nichte.«
    Es war für die nächsten Sekunden ruhig. Alina stand noch immer regungslos. Den Hörer hielt sie gegen das Ohr gepresst, und in ihrer Haltung wirkte sie wie eine Schaufensterpuppe, die jemand aus den Auslagen geholt und in dieses Zimmer getragen hatte.
    Eine andere Stimme meldete sich am Telefon. Eine weibliche. Sie klang neutral, aber zugleich auch verängstigt. Es war nicht herauszufinden, ob es sich um eine ältere oder eine jüngere handelte. Jedenfalls schauderte Alina zusammen und schloss die Augen, als wollte sie nichts mehr sehen.
    »Hallo…«
    Alina schwieg und biss sich auf die Lippen.
    »Bist du es, Alina?«
    Ein Nicken, dann das verkrampft gesprochene: »Ja, ich bin es.«
    »Du kennst mich nicht?«
    »Nein.«
    »Aber du weißt, wer ich bin.«
    »Ja, ja…« Das

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