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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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passiert war, konnte ebensogut ihm passieren.
    Er drückte dem Fahrer einen Fünf-Dollar-Schein in die
Hand. »Stimmt so!«, sagte er, als er ihm die restlichen eineinhalb herausgeben
wollte, und schlug die Tür hinter sich zu.
    Er schloß auf. Im Korridor begegnete ihm eine junge Frau.
Das war Susan. Sie sah frisch und ausgeruht aus.
    »Sie kommen früh nach Hause«, lachte sie. Susan war eine
der wenigen, die er kannte in diesem großen Haus. Sie arbeitete in einem
Krankenhaus, und ihr Dienst als Schwester begann schon sehr früh.
    »Und Sie verlassen es früh«, entgegnete X-RAY-3. Er
wirkte ein bißchen blaß um die Nase. »So ist das Leben, Susan: der eine geht
ins Bett, der andere verläßt es ...«
    Als er das sagte, ahnte er nicht, daß er überhaupt nicht
ins Bett kommen sollte.
    Als er seine Wohnung betrat, schlug gerade das Telefon
an. Larry hatte den Verdacht, daß es nur Morna oder Iwan sein konnten, die wie
er feste Appartmentwohnungen hier in der Riesenstadt hatten und daß sie ihn
vielleicht necken wollten.
    Wer rief morgens um halb fünf schon an?
    Er hob ab und meldete sich mit den Worten: »Nein, er ist
noch nicht zu Hause. Ich warte auch schon auf ihn.« Dabei verstellte er seine
Stimme so, daß er glaubte, sie würde sich heller und höher anhören und damit
der einer Frau ähneln.
    »Sie sind ein guter Schauspieler, aber ein schlechter
Stimmenimitator, X-RAY-3«.
    vernahm er eine sonore, vertraute Stimme. X-RAY-1, sein
geheimnisvoller Chef befand sich am anderen Ende der Strippe.
    »Entschuldigen Sie, Sir!« sagte Larry erschrocken.
    »Ich nehme an, ich habe Sie nicht gerade aus dem
Schlummer geweckt.«
    »Nein, Sir! Ihre Annahme ist richtig.«
    »Na, wunderbar, dann brauche ich mir wenigstens nicht den
Vorwurf zu machen, meine Leute aus dem Schlaf zu reißen. So etwas ist einem ja
immer unangenehm.«
    Larry Brent kam nicht dazu, seine Meinung über den
Anrufer an den Mann zu bringen. X-RAY-1 begann sofort mit dem Wesentlichen.
    »Es geht um einen Brief, um einen verschwundenen Papyrus
und um eine Expedition, von der wir erst vor wenigen Stunden erfuhren. X-RAY-3.
Bevor ich ausführlicher werden, eine Frage: sind Sie schon im Pyjama?«
    »Nein, noch nicht, ich wollte gerade ...«
    »Na, wunderbar. Manchmal trifft sich das im Leben
prachtvoll. Bleiben Sie gleich in Ihrem Gesellschaftsanzug, da haben Sie Zeit
und Arbeit gespart! In vierzig Minuten startet Ihre Maschine. Ich nehme mir
fünf Minuten Zeit, Ihnen das Notwendigste zu erklären, den Rest entnehmen Sie
bitte den versiegelten Unterlagen, die in diesen Minuten die Zentrale verlassen
und die Sie auf Ihrem Platz in der Maschine finden werden. Im übrigen: es ist
ein langer Zug. Sie können den verlorenen Schlaf dieser Nacht nachholen. Ihr
Ziel ist Kairo. Von dort aus geht es mit einem bereitstehenden Helikopter der
ägyptischen Armee weiter. Ihr endgültiges Ziel ist ein Wüstenort, der in Ihren
Unterlagen genau angegeben ist und von dem wir hoffen, daß es der richtige ist.
    Angefangen hat die Sache mit einem Brief, der schon vor
zwei Jahren geschrieben wurde und an einen unserer Nachrichtenagenten gerichtet
war. Ein gewisser Edgar Bauser aus Stuttgart in Deutschland schrieb darin von
einer todbringenden Gefahr, wenn ein gewisses Papier in falsche Hände gerate.
In einem uralten Pergament hatte er Hinweise über schwarzmagische Künste
gefunden, die einen unbekannten Gott-König im alten Ägypten zu enormer Macht
und Reichtum geführt hätten. Bauser starb unter ungeklärten Umständen.
    Es hieß damals, daß er eines natürlichen Todes gestorben
sei. Merkwürdig nur ist, daß keiner der damals mit dem Fall beauftragten
Beamten etwas von einem Papyrus oder einem Diebstahl erwähnte. In jener Nacht,
als Bauser sich entschloß, seinen Brief loszuwerden, muß er etwas geahnt haben.
In jener Nacht muß auch der Papyrus verschwunden sein, den wir seitdem
vergebens suchen. In der zurückliegenden Zeit haben wir eine Kleinarbeit
betrieben, über die Sie sich keine Vorstellung machen können.
    Jede Expedition, die nach Ägypten aufbrach, wurde unter
die Lupe genommen, sofern wir davon Kenntnis erhielten. Diese Dinge brachten
uns nicht weiter. Seit vier Stunden etwa wissen wir mit Bestimmtheit, daß ein
gewisser Professor Centis aus Rom mit genau festgelegtem Ziel in der Sandwüste
Ägyptens unterwegs ist, um die legendäre Gruft des Yson-Thor zu finden, um
deren Existenz oder Nicht-Existenz sich die Fachwelt streitet. Ob es sie gibt —
oder ob es

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