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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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möglich.
Professor Centis befindet sich in diesem Moment nicht im Lager.«
    »Dann werde ich warten, bis er zurückkommt.«
    »Das kann lange dauern.«
    »Macht er einen Spaziergang durch die Wüste?« fragte
Larry rauh. Er fühlte: diese Menschen standen unter einem ungewöhnlichen Druck.
Sie verbargen etwas vor ihm, und er konnte nicht erwarten, daß er sofort nach
seinem Auftauchen, über alles informiert wurde und sie ihn, den Fremden,
einweihten in Dinge, die ihn doch eigentlich nichts angingen.
    Es würde etwas dauern, ehe man hier im Lager begriff, daß
es einen besonderen Grund gab, und X-RAY-3 war bereit, von sich aus alles zu
tun und die Karten offen auf den Tisch zu legen.
    Der Pilot beugte sich mach draußen. »Alles okay? Sind das
Ihre Freunde?« Den Satz brachte er grammatikalisch einwandfrei zustande.
    »Ich hoffe, daß sie es noch werden«, sagte Larry.
    Der Mann hinter dem Steuerknüppel des Helikopters lachte.
Er hielt das für einen Witz, und das zeigte, daß er von seiner Mission nicht
mehr wußte, als daß er einen Fremden an einen bestimmten Ort zu bringen habe,
wo Archäologen bereits Teile eines unbekannten, lehmbraunen Tempels freigelegt
hatten, mit dem es seine besondere Bewandtnis hatte.
    Der Helikopter startete wieder. Die Menschen duckten sich
hinter den Zelten.
    Schnell gewann der Flugapparat an Höhe und verschmolz in
der Ferne mit dem nächtlichen Himmel. Noch eine Zeitlang sah man das blinkende,
Licht, das aussah wie ein winziger Stern. Dann gab es kein Geräusch und keine
visuellen Eindrücke mehr.
    Da stand nun der Ankömmling mit seinem Gepäck zwischen
den beiden Archäologen und der jungen Frau, die sich ihm als Franca Centis
vorgestellt hatte.
    »Eins verwundert mich«, begann Larry erneut.
    »Was wundert Sie?« fragte Franca.
    »Sie sind in kürzester Zeit soweit gekommen. Sie haben
auf Anhieb den Tempel gefunden. Aber ich sehe keine Helfer. Haben Sie das alles
allein geschafft?«
    Betretenes Schweigen erfolgte. Er blickte in ängstliche
Gesichter und wußte: hier war etwas vorgefallen, worüber niemand sprechen
wollte, das sie jedoch gleichzeitig mit einer solchen Neugierde und Faszination
erfüllte, daß die Leute die Stellung hielten.
    Man konnte ihn nicht einfach davonjagen, und begegnete
ihm deshalb mit gesundem Mißtrauen, wie es der Situation angepaßt war.
    »Ich möchte Ihre Nachtruhe nicht stören«, sagte Larry in
die Runde und nahm sein Gepäck vom Boden auf. »Ich habe alles dabei, was man
braucht, um unter freiem Himmel zu schlafen.«
    »Sie werden es nicht nötig haben«, schaltete Franca
Centis sofort. »Es stehen genügend Zelte zur Verfügung. Wenn Sie sich einen
Moment gedulden, ich mache Ihnen ein Lager zurecht.«
    »Danke!«
    Die junge Frau verschwand in einem, Zelt, Licht flammte
auf. Weiß und hell brannte es, und die halbtransparente Zeltwand zeigte ihren
Körper wie eine Silhouette.
    Larry versuchte mit den beiden Italienern, die Centis
ohne lange zu fragen, auf dieser Expedition begleiteten, ins Gespräch zu
kommen.
    Es war, als ob eine Glaswand zwischen ihnen bestünde.
    Etwas lag in der Luft. Der PSA-Agent spürte es beinahe
körperlich. Die Angst, die Verwirrung, die Ratlosigkeit, unter der diese
Menschen standen ...
    Es war etwas geschehen, und keiner wagte oder wollte
darüber sprechen.
    Larry suchte das Zelt auf, das Franca Centi ihm für die
Nacht anbot. Sie stand am Eingang, und er blieb vor ihr stehen.
    »Ihr Vater war einem großen Geheimnis auf der Spur«,
sagte er unvermittelt, den Blick nicht von ihren Augen nehmend. Er mußte daran
denken, wie sehr X-RAY-1
    gedrängt hatte, daß er sich auf den Weg machte. Es war,
als hätte der geheimnisvolle Leiter der PSA wieder mal geahnt, daß es
allerhöchste Zeit war, einer Sache auf den Grund zu gehen, daß es brannte!
    X-RAY-3 hatte schon oft die Erfahrung gemacht, daß sein
Auftraggeber eine Nase für gewisse Ereignisse hatte. Und doch sah es so aus,
als hätte Larry weitaus früher hier aufkreuzen sollen, »Es sieht sogar so aus,
als hätte er es gefunden, daß sie alle aber —« Mit diesen Worten blickte er
sich um und deutete mit einem leichten Nicken an, daß er damit Enio Murato und
Carlo Zagetti meinte. Die standen dicht beisammen, hauchten nervös an ihren
Zigaretten und warfen mißtrauische Blicke zu Brent und Franca Centis herüber.
»Daß sie alle aber keine Ahnung davon haben, was wirklich geschehen ist«.
setzte er seinen begonnenen Satz fort. »Außerdem vermisse ich Ihre

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