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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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— ›Big Wilma‹ und ›The clever Sofie‹, wie die Mitarbeiter die
Elektronengehirne scherzhaft nannten — waren so programmiert, daß sie die
ständig aus aller Welt einlaufenden Nachrichten sofort speicherten, auswerteten
und in Blindenschrift weitergaben.
    Die Psychoanalytische Spezial-Abteilung befand sich zwei
Stockwerke unterhalb des bekannten Tanz- und Speiserestaurants ›Tavern on the
Green‹ im Herzen New Yorks. Nur Eingeweihte wußten das.
    Außer mehreren Telefonapparaten und einer Sprechanlage,
über die X-RAY-1
    alias David Gallun direkt Kontakt zu den einzelnen
Agentinnen und Agenten in deren Büros aufnehmen konnte, wenn diese sich dort
aufhielten, gab es ein in den Schreibtisch eingelassenes Tonbandgerät und eine
Tastenleiste. Die Knöpfe waren verschieden geformt. Mit diesen Tasten konnte
X-RAY-1, den keiner seiner Mitarbeiter kannte, eine Art Notruf in den
Privatquartieren seiner Mitarbeiter auslösen. Dieser Notruf konnte auch von den
Hauptcomputern direkt ausgelöst werden, wenn bestimmte Faktoren zusammenkamen
und aufgrund der Auswertungen feststand, daß dieser und jener Agent umgehend
informiert werden mußte.
    Es war eine sinnverwirrende Technik, die hier aktiviert
wurde, um schnell das Menschenmögliche zu tun.
    X-RAY-1 zeigte eine gewisse Unruhe. Mit der Rechten
tastete er das Zifferblatt seiner Blindenuhr ab.
    Es waren schon zehn Minuten über den verabredeten
Zeitpunkt vergangen. Larry Brent hatte sich noch immer nicht gemeldet. Etwas
schien schiefgegangen zu sein.
    Demnach waren die Dinge weiter gediehen und mußten sich
in einem Tempo entwickelt haben, daß X-RAY-3 keine Gelegenheit mehr fand, den
verabredeten Zeitpunkt für seine Nachricht einzuhalten.
    X-RAY-1 verlangte von seinen Mitarbeitern den äußersten
Einsatz und schnelles Denken und Handeln — er verlangte es erst recht von sich
selbst.
    Er drückte eine Taste an der Knopfleise. Im gleichen
Augenblick schob sich lautlos auch das versenkbare Mikrofon aus der
Schreibtischplatte und kam seinem Mund näher.
    Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 hielt sich noch in seinem
Büro auf und befaßte sich mit dem Material eines neuen Falles. Morna Ulbrandson
war ebenfalls noch in New York, allerdings nicht in der Zentrale.
    X-RAY-1 nahm zuerst Kontakt mit Iwan Kunaritschew auf und
erklärte ihm die Umstände, die mit Larrys Abreise zusammenhingen. Er sagte dann
folgendes: »Ich mache mir ernsthaft Sorgen um X-RAY-3. Mit dem Fluch des
Yson-Thor hat es offensichtlich mehr auf sich, als wir in Erfahrung bringen
konnten.«
    Kunaritschew wußte, daß X-RAY-1 äußerst vorsichtig zu
Werke ging, wenn es um die Macht der alten ägyptischen Götter ging. Das war
stets ein Gebiet, bei dem man über Sumpf ging.
    »Wir können die nächste Linienmaschine nicht abwarten,
X-RAY-7! Jede Minute zählt! Machen Sie sich reisefertig und begeben Sie sich
zum Kennedy-Airport! In spätestens einer Viertelstunde steht eine gecharterte
Maschine startbereit, um Sie und Morna Ulbrandson nach Kairo zu bringen. Dort
finden Sie einen Helikopter vor.
    Ihren Zielort erfahren Sie genau. Sie werden die Maschine
selbst fliegen und gemeinsam mit Morna Ulbrandson das Lager der
Centis-Expediition durchsuchen und Larry Brents Aufenthaltsort ermitteln. Im
Gegensatz zum Einsatz Ihres Kollegen Brent bleibt Ihnen der Helikopter zur
Verfügung, so daß Sie jederzeit die Möglichkeit haben, ihn zu benutzen, wenn es
die Umstände erfordern. Der Hubschrauber ist mit einer Bordwaffe ausgerüstet.
Für alle Fälle. Es handelt sich um ein amerikanisches Modell, so daß es Ihrer
Kollegin keine Schwierigkeiten bereiten dürfte, sich damit vertraut zu machen.
Halten Sie uns ständig auf dem laufenden, gehen Sie getrennt an Ihre Aufgabe
heran, aber halten Sie untereinander grundsätzlich Funkverbindung!«
    »Okay, Sir! Verstanden!«
    Kunaritschew war eingeweiht, Morna Ulbrandson wurde über
den Miniatursender in der kleinen goldenen Weltkugel an ihrer Armkette wenig
später informiert. PSA-Agenten waren es gewohnt, sich jeder Situation
anzupassen und schnell umzudenken.
    Eine Viertelstunde war ein bißchen knapp bemessen, wie
X-RAY-1 sich ihren Abflug vorstellte, aber sie schafften es immerhin in
siebzehn Minuten. Und das war auch schon etwas.
    Als sie mit dem Hubschrauber in der Abenddämmerung die
Stelle erreichten, wo das Lager sein sollte, fanden sie es verwüstet und leer.
    Iwan Kunaritschew zog in entsprechender Höhe seine
Kreise, um keinen Staub aufzuwirbeln.
    Kein Mensch weit

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