1172 - Triumph der Kosmokratin
miniaturisierten Planeten.
Die Abtrünnige war zufrieden. Sie bereitete den dritten Mentalschock für die Menschlein vor, und ihr Spezialboot blähte sich noch mehr auf und stieß wabernde Energien von sich.
Dann stieß Vishna plötzlich einen Schrei aus. Sie nahm die Vorbereitungen zurück und ließ die Hülle ihres Schiffes transparent werden.
Die fremdartige Schwingung, sie hatte sie fast vergessen.
Jetzt spürte sie sie, und sie befand sich irgendwo in der Nähe. Sie versetzte sie in fiebrige Unruhe, und die Meta-Agenten hielten verunsichert in ihrer Arbeit inne.
Vishna fühlte sich mit einemmal beobachtet, doch sie konnte den Gegner nicht ausmachen.
Das machte Vishna zornig und für kurze Zeit fast so unsicher wie die Meta-Agenten.
4.
Liiz lehnte sich gegen die durchsichtige Wand aus sprühender Energie und beobachtete die Entladungen, durch die die Schirme seines Kampfanzugs rasten. Sie knisterten und knallten, und seine beiden Begleiter drehten sich verwundert zu ihm um.
„Bleibt stehen!" forderte Liiz sie auf. „Wenn jemand das Vorrecht besitzen soll, als erster loszuschlagen, dann bin ich es. Ich bin der älteste!"
Chuum lachte polternd. Hinter der Sichtscheibe bildete sein Mund eine kugelrunde Öffnung, und Liiz glaubte die hellgelben Filtermembranen des Rachenraums zu erkennen, die die Atemluft reinigten. Chuum machte einen Schritt vorwärts.
„Du wirst keine müde Linse erbeuten oder eine Mikrosonde töten!" behauptete er und drehte sich einmal um die eigene Achse, als wolle er allen Seiten seines Fulgor den Anblick des Mitkämpfers gönnen. „Wir trennen uns einfach, und jeder sieht zu, daß er den Schatten zuerst findet und aus dem Universum hinausjagt!"
Aarl setzte sich ebenfalls in Bewegung. Der dritte der Kopfjäger hatte sich am weitesten von dem Energievorhang entfernt und steuerte auf die mittlere der Öffnungen zu, die Korridore waren. Er gab keinen Kommentar ab, und die beiden anderen folgten ihm hastig.
„Halt, wartet!"
Die als Quasipersönlichkeit ausgestattete Maschinerie hing auf ihrem Antigravfeld dicht unter der Decke der kleinen Halle. Eine hellrosa Sphäre umgab sie, und das Licht spiegelte Trauer wider. Die Maschinerie gab ihnen zu verstehen, daß sie mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden war.
„Was ist?" Liiz bewegte sich ungeduldig auf der Stelle. „Was hast du noch?"
„Ihr seid Feiglinge!" behauptete das schwarze Faß boshaft. „Ihr wollt euch nur trennen, damit keiner die Fehler und Schwächen des anderen beobachten kann. Das ist der Grund. Ihr wollt euer Versagen voreinander verbergen!"
Die drei Kopfjäger von Suun schwiegen mürrisch, bis Chuum mit erhobenem Faktorstrater auf das Faß zustürmte und dicht unter ihm die Waffe auslöste. Ein blauschwarzer, wabernder Strahl raste auf den hellen Schirm der Maschinerie zu und verdunkelte sie. Gleichzeitig stieß Chuum einen schrillen Schrei aus und warf sich nach rückwärts. Ein Schlag fegte ihn hinweg, und das Gelächter der Maschinerie folgte ihm.
„So machst du mir Spaß", sagte das Faß und sank langsam zum Boden herab. „Aber jetzt solltest du mir die Waffe geben und sie gegen eine neue raustauschen!"
Die drei Kopfjäger traten heran und beobachteten, wie die Maschinerie ihren Schirm abschaltete und sich an ihrem hinteren Flachende eine Klappe öffnete. Chuum trat heran und schob den Faktorstrater in die Öffnung hinein. Die Waffe dampfte noch, und der Energiebügel der Abstrahlspindel war verbogen und halb verschmort. Als Ersatz erhielt er einen anderen Faktorstrater.
Das Faß schloß sich wieder, und der hellrosa Schirm baute sich auf. Ein Summen kam aus der Maschinerie und zeigte den drei Wesen von Suun, daß die Waffe bereits repariert wurde. Wieder einmal führte das Faß ihnen vor den Augenring, welchen Wert es besaß.
Die Maschinerie war Waffendepot, Kampfapparat, Computer, Berater und Psychologe zugleich. Sie hatte ihnen wieder einmal eine Lektion erteilt, und die Kopfjäger musterten sich mit abweisenden Blicken.
„Du willst sagen", stellte Aarl leise fest, „daß wir zusammenbleiben sollen. Welchen Wert oder Sinn hat das?"
„Zwei Aufträge haben wir", antwortete die Maschinerie. „Sie sind gleichwertig, wenn wir berücksichtigen, daß der Schatten den Grauen Korridor nicht verlassen kann. Die Reihenfolge ergibt sich dann von selbst!"
Liiz' Augenring leuchtete auf. Er nahm die Hand von der Septimtaste seines Einsatzgürtels und blickte die Gefährten an. Auch er
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