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1175 - Der Zombie-Doc

1175 - Der Zombie-Doc

Titel: 1175 - Der Zombie-Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arzt aufsuchen.«
    »Später.«
    »Suko, ich…«
    Er hatte die Verbindung schon unterbrochen und ließ das Handy verschwinden. Dann schaute er zu mir hoch. Ich lehnte an der Türkante, wischte über meine Stirn und sagte mit leiser Stimme: »Alles was Recht ist, Alter, uns hat es verdammt erwischt.«
    »Klar, und wie.« Er blieb mit gestreckten Beinen sitzen. »Und was hast du gesehen?«
    »Mindestens zwei Männer.«
    »Ich glaube, es waren vier.« Er hob die Schultern. »Kann auch sein, dass ich sie doppelt gesehen habe. Verdammtes Gift.« Die Splitter der Ampullen lagen noch immer auf dem Teppich und glitzerten im Schein der Sonne, deren Strahlen ihren Weg über den Balkon hinweg in das Zimmer fanden.
    »Soll ich dich fragen, ob du einen bestimmten Verdacht hast?«
    »Das hast du schon. Aber ich kann dir sagen, dass ich keinen habe. Ich stehe vor dem Nichts. Sie waren wie Geister. Sie kamen, schlugen zu und verschwanden.«
    »Nachdem der Killer…«, mir fiel plötzlich etwas anderes ein und auch auf. »Verdammt, wo ist Luke Donovan?«
    Das war wirklich ein entscheidender Punkt. Ich sah Suko an, dass er sich mit diesem Problem auch nicht beschäftigt hatte.
    »Als ich ihn zuletzt sah, da saß er im Sessel.«
    »Richtig.«
    »Und jetzt?«
    Ich hob langsam die Schultern. »Im Bad habe ich ihn nicht gesehen, auch nicht im Flur. Bliebe das Schlafzimmer, wo die Tote liegt. Ich denke, dass die Wohnung hier auch noch eine Küche haben wird, wo wir nachschauen könnten.«
    »Du stehst ja schon, John. Übernimmst du das?«
    »Ja, was tut man nicht alles für einen Halbtoten.«
    »Schau dich mal an. Wenn du in den Spiegel schaust, wirst du ganz ruhig sein.«
    »Darauf habe ich sogar im Bad verzichtet.«
    Mit noch immer schweren und auch leicht unsicheren Schritten ging ich wieder zurück in den kleinen Flur. Ich hoffte stark, dass Luke Donovan nicht das gleiche Schicksal getroffen hatte wie die beiden Frauen. Sollte er dennoch tot sein, dann hatte ihn zumindest dieser schreckliche Killer nicht umbringen können.
    Ich musste mich schon innerlich darauf einstellen, die Tür des Schlafzimmers zu öffnen. Am liebsten wäre mir gewesen, ich hätte das verdammte Bild geträumt, doch das war leider nicht der Fall.
    Der Blick in den Raum reichte aus, um all den Schrecken wieder gegenwärtig werden zu lassen. Die tote Carol Morton lag noch immer wie drapiert auf dem Bett. Das Entsetzen keimte wieder hoch.
    Ich schaute mich trotzdem länger um. Auch neben dem Bett lag niemand. Dann war ich froh, den Raum wieder verlassen zu können. Der Weg bis zur Küche war nicht weit. Mit der Schulter schob ich die Tür nach innen und konnte Sekunden später aufatmen, denn vor mir lag eine völlig normale Küche. Kein Blutspritzer war zu sehen. Das helle Holz schimmerte im Licht der einfallenden Sonne.
    Auf einem kleinen Herd stand ein Kaffeekessel. Der Fußboden war blank geputzt, und die Griffe an den Schubladen und Türen glänzten.
    Nein, in dieser Wohnung hielt sich Luke Donovan nicht auf. Die Männer mit den Gasmasken mussten ihn mitgenommen haben. Wenn das stimmte, gab es Gründe. Ich fragte mich, warum sie ihn mitgeschleppt hatten und Suko und mich nicht.
    Es gab nur eine Antwort. Luke Donovan musste für die Eindringlinge etwas Besonderes gewesen sein. Ich dachte darüber nach, als ich die Tür wieder zuzog. Möglicherweise hing es mit seinen Albträumen zusammen, die ihn gequält hatten. Viel wusste ich nicht über ihn. Es stand allerdings fest, dass er die beiden Frauen, Carol Morton und Wendy Ogden, gekannt hatte.
    Jetzt hatten sie ihn mitgenommen. Einfach so. Und einfach so waren sie auch in die Wohnung eingedrungen. Blitzschnell und profihaft. Dabei mussten sie sich wie Geister bewegt haben, aber sie waren nicht unsichtbar gewesen. Bestimmt hatte man sie gesehen. Demnach gab es Zeugen, die befragt werden mussten. Die Menschen, die hier im Haus lebten.
    Suko fand ich nicht mehr im Wohnzimmer. Er war auf den Balkon gegangen und drehte mir den Rücken zu. Er stand vor dem Gitter und hatte seine Hände darauf gelegt. Erst als ich die schmale Tür erreicht hatte, drehte er sich um.
    Sofort sah ich an seinem Gesichtsausdruck, dass etwas nicht in Ordnung war.
    »Probleme?«
    Er lachte hart auf. »Die haben wir genug, John. Aber es sind noch welche hinzugekommen.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    Suko deutete zu Boden. Natürlich schaute ich ebenfalls hin, aber ich begriff ihn nicht. Es war nichts zu sehen, was mich misstrauisch

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