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1176 - Der unheimliche Leichenwagen

1176 - Der unheimliche Leichenwagen

Titel: 1176 - Der unheimliche Leichenwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dazwischen.
    Es waren auch konventionelle Särge und keine, die von einem Designer geschaffen worden waren.
    Denn die gab es auch. Von der Form anders und oftmals bemalt. Es gab Menschen, die Motive aus ihrem Leben auf die Särge gemalt haben wollten, aber hier war das nicht der Fall.
    Punktleuchten sorgten für Licht und bestrahlten auch den grauen Teppichboden. Vor einer dunkler Tür blieb die Frau stehen, klopfte und meldete uns an. Wir waren so höflich, zunächst zurückzubleiben.
    »Was will denn die Polizei?«, hörten wir eine halblaute Männerstimme fragen.
    »Das kann ich dir auch nicht sagen.«
    »Gut, die wird man ja nicht los.«
    Die Frau im dunklen Kostüm gab den Weg frei. Wir passierten sie lächelnd und betraten keine Gruft, sondern ein Büro, das mit hellen Möbeln eingerichtet war und eine Holzdecke besaß, die einen ebenfalls hellen Anstrich zeigte. An der rechten Seitenwand standen Modellsärge wie kleine Spielzeuge für Vampirkinder.
    Hinter dem Schreibtisch erhob sich ein kleiner, aber breitschultriger Mann mit schwarzen Stoppelhaaren und einem kantigen Nussknackergesicht. Er trug eine graue Jacke, darunter ein dunkles Hemd und eine ebenfalls dunkle Hose.
    Durch die Fenster fiel genügend Tageslicht, das auch eine Sitzgruppe erreichte, wo wir unsere Plätze einnahmen. Auf hellen Stühlen, die rot gepolstert waren.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, wurden wir gefragt, nachdem wir uns vorgestellt hatten.
    Vier Flaschen mit Mineralwasser standen bereits auf dem Tisch, und wir lehnten nicht ab.
    Erst nachdem die Gläser gefüllt waren, stellte Victor Rossiter die erste Frage. »Jetzt bin ich wirklich gespannt, was Sie zu mir geführt hat, meine Herren. Und dann noch Scotland Yard.«
    »Können Sie sich das nicht denken?«, fragte Suko.
    »Nein.« Rossiter schüttelte den Kopf. Seine Lippen verzogen sich dabei zu einem breiten Lächeln.
    »Es geht um die verschwundenen Leichen.«
    Das Lächeln erstarb nach Sukos Antwort. Er runzelte die breite Stirn mit der noch vorhandenen Sommerbräune. »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, als ich schon bei Ihren Kollegen zu Protokoll gegeben habe. Ich weiß nicht, wo die Toten sind, die mir abhanden kamen. Tut mir wirklich leid. Ich hätte es gern selbst gewusst.«
    »Gibt es einen Verdacht?«
    »Nein.«
    »Immerhin sind sechs Leichen verschwunden.«
    Er hob die Schultern. »Aber nicht alle bei mir. Auch aus der Leichenhalle hat man sie gestohlen. Ich bin darüber selbst sauer. Man gerät zu leicht in ein schlechtes Licht und…«
    »Besonders wenn man mit der Ehrenwerten Gesellschaft, der Mafia, zusammenarbeitet.«
    »Sorry, aber davon weiß ich nichts.«
    »Sie Ärmster.«
    »Steht es den Leuten denn auf der Stirn geschrieben? Ich denke nicht. Es sind normale Auftraggeber für mich, die sehr pünktlich ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen. Ein anderes Urteil kann ich leider nicht abgeben.«
    »Das ist schlecht.«
    »Für Sie.« Er trank einen Schluck Wasser. »Aber warum reagierten Sie so empfindlich, meine Herren? Das verstehe ich nicht. Was gehen Sie die verschwundenen Leichen an?«
    »Können Sie sich nicht denken, dass man sie finden muss? Es ist doch auch Ihrem Image schädlich, dass plötzlich Leichen aus Ihrer Umgebung verschwinden.«
    »Da kann ich nicht widersprechen. Aber was soll ich machen? Ich kann nichts tun. Ich habe die Schlösser auswechseln lassen, aber die Diebe haben es trotzdem geschafft, wieder bei mir einzubrechen. Daran habe ich nichts ändern können.«
    »Und Sie können sich auch nicht vorstellen, wo man sie hingeschafft hat?«
    Da wir uns namentlich vorgestellt hatten, wusste er wie er uns anreden musste. »Nein, Mr. Sinclair, das kann ich beim besten Willen nicht.«
    »Schade.«
    »Finde ich auch. Aber Sie suchen hier bei der falschen Person, obwohl ich mit dem Tod in geschäftlicher Verbindung stehe. Ansonsten kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Die Toten sind auch aus einer Leichenhalle gestohlen worden«, sagte Suko.
    »Das ist richtig.«
    »Finden wir die Halle hier auf dem Friedhof?«
    »Nein, wir haben keine richtige Leichenhalle. Die Toten werden in Beckton aufbewahrt. Es gibt ja eine direkte Verbindung zwischen unseren beiden Orten. Sie sind wirklich in knapp einer Viertelstunde in Beckton, wenn Sie die Strecke kennen.«
    »Gibt es denn hier einen Friedhof?«
    »Nein, Inspektor. Den gab es mal. Wir liegen im Niemandsland, aber wir gehören zu Beckton, was die Verwaltung angeht. In früheren Zeiten hatten

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