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1177 - Der Weg in die Unterwelt

1177 - Der Weg in die Unterwelt

Titel: 1177 - Der Weg in die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Steg nicht verlassen. Das Holz war im Laufe der Zeit weich geworden, aber es hielt unser Gewicht aus und brach nicht zusammen.
    Der Reporter lächelte Melody zu. »Na, bist du zufrieden, kleine Lady?«
    »Nein.«
    »Oh! Warum nicht?«
    »Meine Mutter fehlt.«
    Da hatte sie Recht. Ihretwegen waren wir hergekommen. Ich wollte das Thema nicht mehr vertiefen und schlug vor, im Innern der Hütte nachzuschauen.
    »Da ist sie nicht«, sagte Melody.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich spüre es plötzlich.«
    »Und weiter?«
    »Sie hätte sich sonst schon längst gezeigt. Sie hätte uns gesehen, und sie wäre gekommen.«
    Das ließ ich mal so stehen. Wichtiger war jetzt, was wir tatsächlich sahen und nicht zu sehen wünschten. Der See lag in dieser Welt, er befand sich in einer völlig normalen Landschaft. Dennoch konnte man den Eindruck bekommen, die normale Welt verlassen zu haben und dabei in eine märchenhafte hineingeraten zu sein. Es mochte an der Luft liegen, die mir längst nicht mehr so klar vorkam wie zuvor. Sie wurde von einem Dunst durchweht, der ein geheimnisvolles und auch irgendwie kühles Flair vermittelte. Es war nicht kalt, es war nicht warm, es war nur feucht, und deshalb schwitzten wir auch.
    Diesmal gingen Melody und ich vor. Das Mädchen hielt nicht mehr meine Hand fest. Es blieb allerdings dicht an meiner Seite.
    Vor der Tür hielten wir an. Melody hatte schon ihre Hand ausgestreckt, um die Tür zu öffnen. Dagegen hatte ich etwas. »Nein, meine Kleine, das werde ich machen.«
    »Warum?«
    Ich lachte. »Nur so.«
    Bill blieb bei ihr. Ich wusste nicht, was ich in der Hütte alles vorfand. Es konnte harmlos sein, musste es aber nicht. Dementsprechend behutsam öffnete ich die Tür, die nicht abgeschlossen war. Sie gab nur Geräusche ab, die mich an das Weinen einer gequälten Kreatur erinnerten. Meine Pistole ließ ich stecken. Ich wollte Melody nicht erschrecken, und ich warf von der Schwelle aus einen ersten Blick in die Hütte, in der ich zunächst nichts Besonderes sah. Durch schmale Fenster an der Westseite sickerte das fahle Sonnenlicht. In seinen Bahnen tanzten unzählige Staubpartikel wie flirrendes Gold. Eine Truhe stand in der Ecke, doch Spuren von Menschen, die sich hier aufgehalten hatten, sah ich nicht.
    Hinter mir stellte Bill die große Frage. »Hast du was entdeckt, was uns weiterbringt?«
    »Nein, das Ding ist leer.«
    »Hatte ich mir gedacht.«
    Da ich vorgegangen war und den Eingang freigemacht hatte, konnte mir Bill folgen. Das Sonnenlicht reichte nicht aus, um alle Ecken zu erhellen. So holte ich meine kleine Lampe hervor und strahlte damit in die Runde.
    Als ich die Truhe erwischte, ging Bill hin und zog den Deckel hoch. Er warf einen Blick hinein, richtete sich wieder auf und schüttelte dabei den Kopf.
    »Nichts?«
    »Doch, John. Aber was willst du mit altem Angelzeug und halb zerrissenen Netzen anfangen?«
    »Stimmt.«
    Ob die Hütte in den letzten Tagen oder Wochen bewohnt gewesen war, ließ sich leider nicht feststellen. Es gab keine Hinweise, die darauf hingedeutet hätten. Sie war einfach leer, und damit hatte es sich.
    Im Innern hatte sich ein muffiger und feuchter Geruch halten können. Irgendwann würde das Holz so verfault und verbraucht sein, dass die gesamte Hütte zusammenbrach.
    »Wo steckt Melody?«, fragte Bill.
    »Draußen auf dem Steg.«
    Mein Freund drehte sich um und schaute durch die offene Tür. »Verdammt, da ist sie nicht.«
    In mir schrillten zwar keine Alarmglocken, aber ich ging rasch nach draußen. Nein, sie war nicht da.
    Bill, der mir gefolgt war, schüttelte den Kopf.
    Ich rief ihren Namen.
    Und ich erhielt Antwort. Der Richtung nach zu schließen hielt sich Melody vor der Hütte auf.
    Wahrscheinlich hatte sie das Ende des Stegs erreicht.
    Was sie sagte, erschreckte uns.
    »Mummy, da bist du ja endlich!«
    ***
    Nein, wir hatten uns nicht verhört. Diesmal sägte das Geräusch der Alarmsirene durch meinen Kopf.
    Ich fühlte mich für einen Moment wie in einem Gefängnis. Ich sah, dass Bill Conolly blass wurde, und dann hielt uns nichts mehr.
    Rechts und links an der Hütte liefen wir vorbei, trafen vor ihr zusammen und blieben stehen, als hätten wir einen gemeinsamen Befehl erhalten.
    Mit dem Bild hätte ich nicht gerechnet. Aber ich musste mir eingestehen, dass Melody Recht gehabt hatte. Hier gab es etwas Unheimliches, auch wenn wir die lebenden Skelette nicht sahen.
    Dafür jedoch eine andere Person, und das war eine Frau, die in einem Boot

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