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1177 - Der Weg in die Unterwelt

1177 - Der Weg in die Unterwelt

Titel: 1177 - Der Weg in die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fiel.
    Auch hier hatte der Sommer seine Spuren hinterlassen. Deshalb war das Wasser nicht so kalt wie ich es befürchtet hatte. Aber es war voll mit Plankton, kleinen Algen, mit alten Blättern, die der Wind irgendwann mal in den See geschleudert hatte, ebenso wie kleine abgerissene Zweige.
    Nach einer Weile führte ich einen anderen Schwimmstil durch. Das Brustschwimmen erlaubte mir einen besseren Blick. Mein Vorteil waren auch die wenigen Wellen, so bekam ich einen recht guten Blick auf das Boot.
    Melody war da.
    Ich hörte, wie sie den Namen ihrer Mutter rief. Es kam mir wie ein Jubelschrei vor. Sie hatte ihre Schwimmbewegungen nicht rechtzeitig genug gestoppt und prallte deshalb gegen die Seite des Bootes, das etwas ins Schwanken geriet, was der darin sitzenden Frau jedoch nichts ausmachte.
    Sie bewegte sich auch weiterhin nicht und traf keinerlei Anstalten, ihrer Tochter zu helfen. Es war schon bemerkenswert, woher Melody die Kraft nahm, sich schon beim ersten Versuch so hochzuziehen, dass sie das Boot kapern konnte.
    Sie stemmte sich an der Außenwand hoch und rollte sich hinein. Das hätte ich auch gern getan, aber ich war trotz meiner Anstrengungen noch zu weit entfernt.
    Es hätte auch keinen Sinn gehabt, sie durch Rufe zu warnen. Melody hatte erreicht, was sie wollte, und ich hatte das Nachsehen. Aber es war nicht mehr weit für mich. Ich konnte es schaffen, und deshalb bewegte ich mich wieder im Kraulstil vor.
    Dann passierte etwas, was ich nicht begriff. Es war kaum zu fassen. Die Zeit lief normal ab, es war eigentlich alles okay, aber trotzdem ging es für mich zu schnell.
    Auf einmal war der Nebel da!
    Ich sah die grauen Wolken, die aus einer bestimmten Richtung gekommen waren. Vielleicht von oben oder von unten. Es konnte auch von der Seite sein, aber es war nicht wichtig.
    Das Handeln zählte!
    Der Nebel deckte alles zu. Ich sah das Boot zwar noch, auch die beiden Insassen, und ich bemerkte dann, dass sich dort etwas abspielte, das leider keine Täuschung war.
    Einer der beiden Menschen verwandelte sich.
    Es war Grace, die plötzlich zu einer Knochenfrau wurde. Innerhalb von Sekunden hatte sie ihre Kleidung und ihre Haut verloren. Dem Kind gegenüber saß ein Skelett.
    Ein Schrei!
    Den hörte ich noch. In ihm steckte eine wahnsinnige Verzweiflung. Ich hörte auch die Enttäuschung, und wenig später war von dem Boot, seinen Insassen und auch dem Nebel nichts mehr zu sehen. Als ich die Stelle erreichte, schwamm ich ins Leere…
    ***
    Ich hätte schreien können vor Wut, was ich aber nicht tat. Ich tauchte in das Wasser und drehte mich dort. Als ich wieder an die Oberfläche kam, schaute ich zum Ufer hin und sah meinen Freund Bill Conolly auf dem Steg stehen und warten.
    Die Entfernung zwischen uns war recht groß. Allerdings konnte ich mir vorstellen, dass auch er das Gleiche gesehen hatte wie ich und dementsprechend entsetzt war. Möglicherweise war ihm sogar noch mehr aufgefallen.
    Wasser tretend winkte ich ihm zu. Mein Freund grüßte schwach zurück und rief seine Frage quer über die Wasserfläche hinweg. »Sind alle verschwunden?«
    »Ja!«
    »Und wie?«
    »Ich weiß nicht mehr als du. Der Nebel war da, dann löste er sich auf. Mit dieser Frau und auch Melody.«
    Bill schwieg. Ich konnte mir seine Wut gut vorstellen, denn mir erging es nicht anders. Obwohl wir zu zweit gewesen waren, hatten wir es nicht geschafft, das Mädchen zu beschützen. Vor unseren Augen war es entführt worden.
    Aber wohin?
    Von einer normalen Entführung konnte hier nicht gesprochen werden. Man hatte Melody Turner einfach geholt. Sie war uns entrissen worden, doch nicht von einem Menschen, sondern von einer Person, die kein Mensch mehr war, obwohl sie so ausgesehen hatte.
    Bis dann der Nebel gekommen war.
    Und er hatte sie in ein Skelett verwandelt. Okay, die graue Suppe hatte mir einen Teil der Sicht genommen, aber was ich gesehen hatte, das hatte ich gesehen. Da waren die Haut und auch das Fleisch innerhalb kurzer Zeit abgefallen. Zurück waren nur die bleichen Knochen geblieben. Und Melody?
    Ich trat weiterhin Wasser. Ich schaute mich dabei auch um, so gut wie möglich, aber es gab von dem Mädchen nichts mehr zu sehen. Es hatte sich ebenso aufgelöst wie seine Mutter und auch deren Boot.
    Sie waren verschwunden! Man hatte sie geholt. Man hatte sie irgendwohin gebracht. Aber wo?
    Mir fiel ein, was Melody mir über den Fährmann Sharon erzählt hatte. Er war derjenige, der die Seelen der Toten über den Fluss Styx zu

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