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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah.
    „Also gut", stimmte er zu. „Nehmen wir einen Drink."
    Er führte sie zu einer Messe, in der sich mehr als hundert Besatzungsmitglieder aufhielten, und führte sie zur Theke, an der sie von computergesteuerten Einrichtungen bedient wurden. Er plauderte über seine Arbeit und allerlei unwichtige Dinge, wich jedoch sofort aus, als Loanda auf ihre kleine Auseinandersetzung zu sprechen kam.
    Sie merkte sehr bald, daß es ihm darauf ankam, das Gespräch so lange wie möglich auszudehnen, während sie sich bemühte, ein Ende zu finden.
    „Versteh das doch", flehte sie endlich. „Ich habe wirklich zu tun und kann es mir nicht leisten, soviel Zeit zu verschwenden."
    „Was um alles in der Welt könnte so eilig sein?" fragte er. „Woran arbeitest du überhaupt?"
    „An dem Problem Formenergie", erklärte sie. „Wir ... ich habe einige Versuche laufen, die ich überwachen muß. Die Ergebnisse könnten wichtig für das Schiff sein."
    „Dann geh doch", erwiderte er verärgert. „Laß mich allein, wenn dir das so wichtig ist."
    „Du glaubst mir nicht."
    „In der Tat - nein. Ich glaube dir nicht." Er glitt vom Barhocker und eilte davon, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Loanda schwankte. Sie wollte ihm folgen, wußte jedoch auch, daß Nachor Hilfe benötigte. Konnte sie nicht später auch noch mit Mac reden?
    Ich habe schon viel zuviel Zeit verschwendet, warf sie sich vor. Vielleicht trocknet das Auge aus, ohne daß er sich helfen kann, weil ich nicht bei ihm bin. Mac wird sich schon wieder beruhigen.
    Sie ahnte nicht, daß Mac Vormy sie beobachtete, als sie aus der Messe hastete und zum Antigravschacht hinübereilte, und als sie ihren Wohntrakt betrat, dachte sie nicht mehr an ihn, sondern nur noch an ihren Patienten.
    Nachor von dem Loolandre lag auf ihrem Bett und überdeckte das Facettenauge mit beiden Händen.
    „Wie geht es dir?" fragte sie ängstlich. „Ist es besser geworden?"
    Sie wußte schon, daß es nicht so war, noch bevor er antwortete, und sie vernahm seine Worte wie aus weiter Ferne, als er die Hände sinken ließ und damit den Blick auf das Facettenauge freigab. Ihr stockte der Atem. Das Auge sah grau und stumpf aus, und breite Risse spalteten es in mehrere Teile auf. Die Armadaflamme brannte matt über seinem Kopf. Sie schien kurz vor dem Erlöschen zu sein.
    „Oh, mein Gott, Nachor", stammelte sie entsetzt. „Das habe ich nicht geahnt."
    „Es hat nichts mit dem Bordklima zu tun", flüsterte er mühsam. „Es muß etwas anderes sein."
    „Du mußt mit mir zu einem Medo-Roboter gehen. Es ist nicht weit. Nur ein Deck höher."
    „Ich bleibe hier", erwiderte er. „So soll mich niemand sonst sehen."
    „Ich könnte eine bewegliche Medo-Einheit hier herholen."
    „Beeile dich."
    Loanda stürzte auf den Gang hinaus. In diesen Minuten dachte sie nur daran, wie sie dem Armadaprinzen so schnell wie möglich helfen konnte. Sie kam gar nicht auf den Gedanken, die Hauptleitzentrale zu verständigen, was naheliegend und allein richtig gewesen wäre.
    Kaum war Loanda in einem Antigravschacht verschwunden, als Mac Vormy aus einem Gang hervortrat. Er eilte zu der Tür ihres Wohntrakts und griff nach dem stabförmigen Desintegratorstrahler, den er unter seiner Jacke verbarg.
    In diesem Moment kamen drei Männer, die mit ihm in einem Labor arbeiteten, aus dem Antigravschacht. Sie lachten und scherzten ausgelassen, als sie ihn sahen.
    „Mensch, Mac", rief einer von ihnen. „Ich habe deine Loanda gerade ein Deck höher gesehen. Im Arm eines dunkelhäutigen Schönlings. Die siehst du heute nicht mehr wieder.
    Ganz verliebt haben sie getan. Komm mit uns in die Messe. Da kannst du deinen Kummer ertränken. Davon hast du mehr, als hier zu warten."
    Vormy schob den Desintegrator unbemerkt wieder in die Tasche zurück und lächelte gequält.
    „So, sie ist gar nicht hier? Ihr wollt mich aufziehen."
    „Nein, nein", antwortete Terez Teyl wohlwollend. „Wir haben sie wirklich oben getroffen.
    Sie war allerdings allein. Und nun komm. Du bist uns noch was schuldig."
    Sie legten ihre Arme um ihn und schleppten ihn mit. Er sträubte sich nicht länger. Er wollte zunächst sagen, daß er auf Loanda warten wollte, doch er fürchtete ihren Spott und schloß sich ihnen daher lieber an.
    Loanda wäre auf jeden Fall zu spät zurückgekehrt, um Nachor von dem Loolandre vor ihm zu retten, denn sie kam erst nach langen Minuten wieder, eine Zeit, in der ein Zweikampf zwischen dem stark geschwächten Armadaprinzen und Vormy

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