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1179 - Vorhof des Loolandre

Titel: 1179 - Vorhof des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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längst entschieden gewesen wäre. An ihrer Seite schwebte ein kastenförmiger Medo-Roboter.
    Der Mann mit dem Facettenauge lag bleich und erschöpft auf dem Bett. Der Zustand seines Auges hatte sich weiter verschlechtert.
    „Bist du es, Loanda?" fragte er.
    „Ja", erwiderte sie. „Ich habe einen Roboter mitgebracht, der dir helfen wird."
    „Hoffentlich kann er es."
    „Bestimmt. Kannst du ihn sehen?"
    „Nein!"
    „Ich muß noch einmal weg. Ich muß Rhodan informieren."
    „Nein", erwiderte er scharf und befehlend.
    Erschrocken blieb sie an der Tür stehen, die sie bereits geöffnet hatte.
    „Warum nicht?"
    „Ich kann mich niemandem in diesem Zustand zeigen", erklärte er. „Es ist schon schlimm genug für mich, daß du mich so siehst."
    „Aber es muß sein, Nachor. Rhodan und die anderen können dir viel besser helfen als ich. Sie haben mehr Erfahrung. Sie wissen, was sie tun müssen. Und sie sind deine Freunde. Vergiß das nicht."
    „Ich sagte - nein!"
    Der Ton, in dem er sprach, war so hart und kalt, daß es ihr den Atem verschlug. Sie brauchte einige Zeit, um sich von dem Schlag zu erholen, den er ihr damit versetzt hatte.
    Währenddessen nahm der Medo-Roboter seine Arbeit auf.
    „Ich glaube, ich verstehe dich", sagte die Wissenschaftlerin schließlich behutsam. „Mir erginge es wohl ähnlich. Dennoch sollte zumindest Perry Rhodan Bescheid wissen. Du bist ungeheuer wichtig für ihn und für uns alle. Was sollen wir im Loolandre ohne dich?"
    Nachor von dem Loolandre lachte bitter.
    „Noch bin ich nicht tot, Loanda!"
    „Hast du schon einmal daran gedacht, was für eine Verantwortung du mir aufbürdest?"
    „Du wirst damit fertig werden."
    „Ich könnte Rhodan sagen, daß du krank bist, aber nicht willst, daß jemand dich sieht."
    „Das würde Gucky anlocken."
    „Und wenn schon."
    „Nein!"
    „Wäre es so schlimm?"
    „Es würde mich umbringen. Das hat nichts mit Eitelkeit zu tun. Ich ertrage es einfach nicht, mich so zeigen zu müssen. Schon jetzt habe ich Mühe, mich gegen meine eigenen Emotionen zu behaupten. Sie würden mich töten, wenn noch jemand außer dir hier wäre."
    Loanda setzte sich seufzend auf einen Hocker. Sie verstand den Armadaprinzen. Sein Anblick war in der Tat schrecklich. Das Auge verfiel immer mehr. Die Trockenheit ließ es aufplatzen, so daß Spalt auf Spalt entstand.
    „Es kann keine Krankheit sein", flüsterte Nachor von dem Loolandre. „Es muß etwas anderes sein. Geh ins Labor. Vielleicht findest du die Antwort dort."
    „Im Labor? Glaubst du, daß wir uns mit irgend etwas beschäftigt haben, was dich geschädigt hat?"
    „Es ist eine Vermutung. Mehr nicht. Nun geh schon."
    Loanda strich sich müde das Haar aus der Stirn. Sie hatte das Gefühl, einen schweren Fehler zu machen, als sie den Raum verließ.
     
    *
     
    Gryden-Holmes glitt leicht wie eine Feder die Stufen zu dem Sessel hinauf - dem Thron des Clanskerns - und ließ sich in die Polster sinken. Er wußte, daß er ein gehöriges Stück auf seinem Weg vorangekommen war. Seine Mitarbeiter und die Leibwächter verharrten am Fuß der Treppe und blickten erwartungsvoll zu ihm auf.
    Sie waren alle von ihm abhängig und hofften, in seinem Schatten das große Geschäft zu machen. Er sollte auch ihnen zu einem angenehmen Leben verhelfen.
    Palo-Tryk befand sich unter ihnen. Neben ihm stand Ierze-Twei. Die alte Frau hob einen ihrer gefiederten Arme empor, um auf sich aufmerksam zu machen, und der Clanskern winkte sie zu sich heran. Keuchend schleppte sie sich die Stufen zu ihm empor. Sie hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, doch anstatt auf die Knie zu fallen, wie es die meisten seiner Untertanen getan hätten, stützte sie sich vertraulich auf eine Armlehne seines Sessels und beugte sich zu ihm hin.
    „Hör zu, du überaus schlauer Clanskern", krächzte sie. „Allmählich sehe ich die Flotte deutlicher, die in den Vorhof eingedrungen ist."
    „Es gibt technische Einrichtungen, mit deren Hilfe die Clansköpfe sich wahrscheinlich längst informiert haben."
    „Natürlich", bestätigte sie. „Turmier-Böhl und die anderen neun Clansköpfe wissen Bescheid. Aber nur ich kenne den Namen des großen Raumschiffs, das den anderen voranfliegt."
    „Nämlich?"
    „Es ist die BASIS. Unsterbliche sind an Bord."
    „Unsterbliche?" Seine Augen begannen zu leuchten. „Soll ich dich so verstehen, daß ich die Unsterblichkeit gewinnen kann, wenn ich ...?"
    „Nein, daran glaube ich nicht. Sei nicht so unbescheiden. Sei froh,

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