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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen.«
    »Kann sein.«
    »Haben denn so viele überlebt?«
    Joel zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich habe wirklich keine Ahnung.«
    »Nein, nein, das glaube ich dir nicht. Du hast doch alles miterleben können. Du bist dabei gewesen. Was hast du denn nach dem Unglück alles erlebt?«
    Joel gab keine Antwort. Mit kleinen Schritten begann er, den Raum zu durchwandern. Es war sehr dunkel geworden; der Tag hatte sich verabschiedet.
    Am Fenster stoppte Joel. Er blickte hinaus in die Dünenlandschaft. Leon war sicher, dass er nicht viel zu sehen bekam. Nur ein dunkles, welliges und erstarrtes Meer aus Sand, Gras und Sträuchern.
    Er drehte sich nicht um, als er sprach. »Ich kann dir nicht sagen, was ich alles erlebt habe. Ich weiß nicht, ob es so geschehen ist. Ich habe keine richtige Erinnerung. Es sind alles nur Bilder, die kamen und verschwanden. Wie in einem langen Schlaf, aus dem man zwischendurch ein paar Mal erwacht.«
    »Dann hast du aber etwas gesehen?«
    »Ja, wenn mich die Zeitschleife entließ.«
    »Und was konntest du sehen?«
    »Immer den Strand hier, glaube ich. Die… die Drachenküste. Es war das Einzige. An etwas anderes kann ich mich wirklich nicht erinnern, Leon.«
    »Auch nicht an irgendwelche Menschen?«
    »Nein.«
    »Dann hast du keinen getroffen?«
    »So ist es.«
    »Jetzt schon, nicht?«
    Joel lachte leise. »Sonst hätten wir uns nicht kennen gelernt. Bei mir war es dieses andere Erwachen. Als hätte mich eine Hand aus dem Schlaf gerissen.«
    »Wirst du denn wieder einschlafen, Joel?«
    »Ich denke nicht«, flüsterte er. »Nein, nein, ich bleibe wie ich bin. Ich kann auch nicht sterben. Noch nicht. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt sterben kann oder für immer ein Gefangener der Zeit bleibe. Ich bin in dieser Schleife…«
    Leon hatte sehr genau zugehört und festgestellt, dass sich die Stimme seines neuen Freundes zuletzt traurig angehört hatte. Das machte ihn irgendwie menschlich. Jeder Mensch musste sterben. Darüber hatte sich Leon auch seine Gedanken gemacht. Er hatte es auch toll gefunden, lange oder immer zu leben. Das war eine Phase gewesen, wie sie wohl jeder mal durchmachte.
    Jetzt sah er die Dinge anders. Leon erkannte, dass auch Joel Schwierigkeiten hatte und auch darunter litt. Er hatte sich nach vorn gebeugt und den unteren Teil des angewinkelten Arms gegen die Fensterscheibe gedrückt. Seine Stirn hatte er dabei gegen das Handgelenk gepresst und sagte nichts.
    Sein Rücken allerdings zuckte dicht unter dem Nacken. Leon ging davon aus, dass sein neuer Freund weinte. Er war auch nicht der unbedingt Starke, der alles im Griff hatte. Das machte ihn für Leon sympathisch. Plötzlich fiel ihm ein, dass ihm Joel das Leben gerettet hatte und er sich dafür noch nicht bedankt hatte. In all seinen eigenen Gefühlen gefangen hatte er daran nicht gedacht.
    Deshalb ging er auf Joel zu und legte ihm beide Hände auf die Schultern. »Es tut mir leid«, sagte er leise.
    Joel zog die Nase hoch. »Was sollte dir denn leid tun?«
    »Mein Verhalten.«
    »Es war doch ganz normal.«
    »Aber du hast mir das Leben gerettet, und ich habe mich nicht mal bei dir bedankt.«
    »Na und? Ist das schlimm?«
    »Für mich schon.«
    »Ach, denk nicht daran. Du hättest es für mich ebenfalls getan. Außerdem ist noch nicht alles vorbei. Die Nacht kann lang werden. So einfach geben sie nicht auf. Das kann ich dir versprechen. Es ist noch nicht alles…«
    »Trotzdem, Joel. Ohne dich wäre ich nicht mehr am Leben. Danke dafür, danke.«
    Der Junge aus der Vergangenheit lachte scharf auf und drehte sich um. »Es ist gut, Leon. Es ist alles gut.« Er wischte über seine feuchten Augen. »Ich bin auch nur ein Mensch. Manchmal muss ich weinen.«
    »Es tut gut.«
    »Männer weinen nicht, hat man mir mal gesagt.«
    Leon schüttelte den Kopf. »Diesen Unsinn habe auch ich gehört. Er hat sich gehalten, aber das ist Schwachsinn. Auch Männer haben Gefühle. Die können sie ruhig zeigen. Ich bin ja froh, dass ich dich habe weinen sehen.«
    Joel lächelte verkrampft und wies dann auf den Toten mit der tiefen Halswunde. »Trotzdem sollten wir daran denken, dass wir uns verteidigen müssen. Geh hin und nimm sein Schwert. Dann kannst du dich wenigstens wehren.«
    Leon wurde blass. »Ich soll wirklich…«
    »Nimm es.«
    »Aber damit kann ich nicht umgehen.«
    »Dann musst du es eben lernen. Du hast noch etwas Zeit, bevor die anderen vielleicht kommen. Mit bloßen Händen bist du einfach nackt. Es ist auch in

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