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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deinem Sinne.«
    Im Prinzip stimmte es. Dennoch war Leon nicht wohl dabei. Er las gern Rittergeschichten. Dass er jedoch selbst ein Schwert in die Hand nehmen sollte, kam ihm schon mehr als befremdend vor. Und er merkte auch, wie es kalt seinen Rücken hinablief.
    Trotzdem näherte er sich dem Toten, bückte sich und nahm die Waffe an sich.
    Sie war schwerer als er angenommen hatte. Im Film sah das immer so leicht aus, und auch in den Geschichten las es sich recht locker. Tatsächlich aber bedeutete die Waffe ein schweres Gewicht, und er griff sicherheitshalber mit beiden Händen zu. Er hob das Krummschwert an und führte ein paar Schläge. Wieder zerschnitt eine Klinge die Luft. Leon hörte das leise Pfeifen. Er drehte sich, hielt die Arme ausgestreckt, hob sie dann an und merkte doch, dass er so schnell nicht war, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Er ließ das Krummschwert sinken und wollte Joel fragen, ob er gut gewesen war.
    Der Junge aus der Vergangenheit hatte ihn überhaupt nicht angeschaut. Nach wie vor sah er aus dem Fenster, und auch jetzt, als er sprach, drehte er sich nicht um.
    »Da sind Lichter, Leon.«
    »Wo?« Dumme Frage.
    »Draußen in den Dünen. Sie bewegen sich. Sie kommen auf uns zu, glaube ich.«
    »Wo denn?«
    Joel gab keine Antwort mehr. Er trat nur zur Seite, um für Leon Platz zu schaffen, damit er ans Fenster herantreten und hindurchschauen konnte.
    Es stimmte! Es waren Lichter da, aber nicht nur einfache Lampen, diese Lichter bildeten Bahnen, und sie stammten von Scheinwerfern, die an Motorrädern angebracht worden waren.
    Leon wollte es nicht, aber er wurde trotzdem bleich. Ausgerechnet jetzt mussten sie kommen. Das hatte ihnen noch gefehlt.
    »Was geht da draußen vor, Leon?«
    »Wir bekommen Besuch.«
    »Von wem?«
    Leon lachte. »Nicht eben angenehmen. Es sind Rocker, die ab und zu eine Party feiern und auf ihren Feuerstühlen…« Er brach ab, weil ihn Joel doch nicht verstand.
    »Was hast du gesagt? Rocker auf…«
    »Frag nicht weiter. Ich kenne sie. Die kommen aus einer größeren Stadt. Im Sommer sind sie öfter hier. Sie nisten sich hier wahrscheinlich ein, verdammt.«
    »Und jetzt?«
    »Sollten wir ihnen nicht in den Weg laufen. Aber eines steht schon jetzt fest. Sie werden die Leichen finden, wenn sie hier eindringen und dann…«
    »Fliehen sie?«
    »Das wäre zu wünschen«, flüsterte Leon, der wieder einen Blick aus dem Fenster warf. Sie waren schon ziemlich nahe herangekommen. Die hellen Strahlen erreichten das Gebäude und malten große weiße Flecken auf die Außenwände.
    »Wir müssen weg, Joel.«
    »Und wohin?«
    »Es ist zu spät, um zu fliehen. Sie würden uns entdecken. Nach oben, wo die anderen Zimmer sind.«
    »Dann komm…«
    Sie liefen los, während die Motoren draußen verstummten und die ersten heiseren Stimmen und Schreie der Rocker durch die Dunkelheit drangen…
    ***
    Meine Kugel war schneller als die Axt des Angreifers. Ich hatte ziemlich hoch gehalten, die Entfernung zwischen uns war auch nicht zu groß gewesen, und das geweihte Silbergeschoss traf haargenau das Gesicht der uralten Gestalt.
    Es wurde zerschmettert.
    Die alte Haut flog in Fetzen auseinander. Teile des Gesichts sprengten ab. Die Horror-Gestalt fiel nach hinten und landete mit einem dumpfen Aufprall im Sand.
    Jetzt waren es nur noch drei Gegner!
    Nicht schlecht. Bestimmt waren sie überrascht worden, aber ich konnte nicht so wie ich wollte. Ich litt noch immer unter den verdammten Nachwirkungen des Schlags und verfluchte Noah Flynn mit wütenden Worten. Dabei wechselte ich meinen Standplatz und wäre gern schneller gelaufen, doch an meinen Beinen schienen Eisengewichte zu hängen. Ich war bewaffnet, aber die anderen waren es auch, und sie ließen sich nicht von einem weiteren Angriff abhalten, obwohl ihr Artgenosse nie mehr aufstehen würde.
    Nicht weit von mir entfernt wellte sich ein kleiner Hügel in die Höhe. Wenn ich ihn unbeschadet erreichte, hatte ich eine kleine Deckung.
    Einen zweiten Schuss hatte ich nicht mehr abgegeben. Die anderen drei hatten sich einfach zu schnell bewegt, da war es nicht sicher, dass ich auch treffen würde, und Munition wollte ich auf keinen Fall vergeuden.
    Meine Schritte waren schwer geworden. Ich zog die Beine durch den Sand und war froh darüber, den Hügel nicht erklimmen zu müssen. Dahinter duckte ich mich zusammen.
    Mein Kopf tat mir weh. Die Arme waren ebenfalls schwer. Ich hörte den überlauten Atem. Die kleine Strecke zu laufen hatte mich

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