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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandantin, „ich brauche eine Verbindung mit Taurec. Schnell!"
    „Warum so nervös?" fragte Gyrdie freundlich. „Wir haben Zeit. Die Flamme wird den Planeten frühestens in einer Stunde erreichen."
    „Eine Stunde!" versetzte Bully grob. „Das nennst du Zeit? Weißt du, wie schnell eine Stunde vorbei ist?"
    „Natürlich. Ich bin zwar alt, aber nicht verblödet."
    „Na prima! Dann ist dir sicher auch klar, daß ich nicht zum Vergnügen mit Taurec sprechen will." Als die Kommandantin sich nicht rührte, begann er heftig mit den Armen zu fuchteln. „Los doch, zum Teufel! Ich brauche eine Funkverbindung!"
    Gyrdie lächelte besänftigend und schüttelte den Kopf, als könnte sie beim besten Willen nicht verstehen, wie man sich als erwachsener Mensch so erregen konnte. Aufreizend langsam strich sie ihrem Maskottchen über den Rücken und neigte den Kopf in seine Richtung. „Hörst du, Goliath?" fragte sie leise. „Der Mann ist ein Sprecher der Kosmischen Hanse, also eine sehr wichtige Persönlichkeit. Er vergißt nur manchmal, daß er sich auf einem Schiff der LFT befindet. Die Liga ist eine unabhängige politische Institution, die Hanse dagegen ein gewinnorientiertes Handelsunternehmen. Und obwohl beide gewöhnlich eng zusammenarbeiten, hat ein Hanse-Sprecher einem Liga-Kommandanten keine Befehle zu erteilen - verstehst du, Goliath, überhaupt keine."
    Bully stand starr und brachte kein Wort hervor. Er kochte. Selbstverständlich hatte Gyrdie recht, aber was sie damit bezweckte, ihn gerade jetzt auf seine eingeschränkten Befugnisse hinzuweisen, blieb ihm schleierhaft. Bislang hatte die Abstimmung zwischen ihm und der Schiffsführung hervorragend funktioniert.
    Gyrdie seufzte theatralisch und tätschelte der Raupe den Kopf. „Aber wir wollen mal nicht so sein, Goliath. Der Herr soll seine Funkverbindung bekommen."
    Sie blinzelte Bully vertraulich zu, bevor sie sich umwandte und den Kontakt zur SYZZEL herstellte.
    Der Terraner unterdrückte seinen Groll. Auf dem Videoschirm erschien Taurecs sommersprossiges Gesicht. Im Hintergrund war die Inkarnation Vishnas und neben ihr der Virenkörper Ernst Ellerts zu erkennen. „Die Signalflamme rast in ein besiedeltes Sonnensystem hinein", sagte Bully. „Ich erwarte einen Vorschlag, was wir dagegen tun können."
    Die gelben, raubtierhaften Augen des Kosmokraten schienen in unendliche Fernen zu blicken. „Nichts."
    Der Terraner merkte, wie etwas in ihm verkrampfte. Es gelang ihm nicht mehr, sein Temperament zu zügeln. „Was heißt das: nichts?" brauste er auf. „Dort vorn, auf dem zweiten Planeten, leben zwei Milliarden Blues. Diese Flamme wird ihnen das Verderben bringen."
    Taurec hob die Hand. Er lächelte mild. „Du irrst dich, Freund. Die Flamme bedeutet keine Gefahr. Im Gegenteil."
    Bully atmete schwer. Wie gewohnt, verteilte der Kosmokrat seine Informationen in winzigen Häppchen, soweit er überhaupt welche besaß. Es war eine Methode, die schon mehr als einen Menschen zur Weißglut getrieben hatte. Auch Bully mußte sich gewaltsam bremsen. „Du bist mir eine Erklärung schuldig!"
    „Die Signalflamme wird der Endlosen Armada den Weg durch die Galaxis weisen", entgegnete Taurec bereitwillig. „Aber damit erschöpft sich ihre Funktion nicht. Ihre Aufgaben sind vielfältig. Eine dieser Aufgaben besteht darin, die Völker der Milchstraße positiv auf die Ankunft der Armada einzustimmen. Sie wird sich dazu der Fax-Aura bedienen, einer Art Mentalstrahlung, die kriegerische Konflikte verhindert und den Völkern die Furcht vor dem Fremden nimmt. Sobald er eintrifft, wird Perry Rhodan gewaltfrei und friedlich empfangen werden." Bullys. Blick wanderte zum Panoramaschirm mit dem riesigen blauen Gebilde, das sich unaufhaltsam in das Pliyirt-System hineinschob. Ein kalter Schauer rann ihm über den Rücken. Die meisten Raumfahrer schienen ähnlich zu empfinden wie er. In der Zentrale war es plötzlich still geworden. „Das ist Manipulation", sagte der Hanse-Sprecher rauh. „Genauso verwerflich wie eine Gehirnwäsche."
    „Du kannst diesen Vergleich nicht anwenden. Der Vorgang ist ein grundsätzlich anderer. Außerdem bleibt er auf die Zeit des Vorbeizugs der Armada beschränkt."
    Bully bemerkte irritiert, daß Gyrdie ihn eindringlich musterte. In ihren Augen leuchtete ein verklärter Schimmer, und auf ihrer Schulter bewegte Goliath in offenbar glückseliger Zufriedenheit leise schmatzend das Maul.
    Der Terraner zwang sich zur Konzentration. „Nein, Taurec, ich

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