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1184 - Die Satanszahl

1184 - Die Satanszahl

Titel: 1184 - Die Satanszahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichten. Einige Male hörte er, wie das Glas unter den Schuhen knirschte, dann war es wieder still, und er hörte nichts mehr.
    Er lag auf der Seite. Einen Teppich gab es unter dem Tisch nicht, und so lastete sein eigenes Gewicht auf dem rechten Arm. Sein Blick glitt in das Zimmer hinein, und wenn er dabei zur Seite schielte, sah er die beiden Füße des toten Eric. Sie standen auf dem Boden, die Decke reichte nicht ganz bis zu ihnen heran, denn sie hörte an den Schienbeinen auf.
    Seine Haut im Nacken zog sich zusammen. Erst durch diesen Anblick wurde ihm klar, dass er nicht allein, sondern mit einem Toten zusammen war.
    Ihm war kalt geworden. Kälter konnte auch eine Leiche nicht sein. Trotzdem schwitzte er. Noch traute Doring sich nicht, den Platz unter dem Tisch zu verlassen, er veränderte seine Haltung nur ein wenig, um die Füße besser zu sehen - und hatte plötzlich das Gefühl, einen Herzstillstand zu erleben.
    Die Füße bewegten sich!
    Oder nicht?
    Doring war in diesen Augenblicken völlig von der Rolle. Er wollte es nicht glauben. Er dachte daran, dass Tote tot sein müssen, und er überwand sich selbst, um noch mal genau hinzuschauen.
    Nichts mehr. Keine Bewegung. Die Füße blieben so still wie sie es sein mussten.
    Es ging ihm ein wenig besser. Die körperlichen Beschwerden vertrieben auch die Angst. Der Druck war einfach zu stark, der auf seinem rechten Arm lastete. Er musste die Haltung verändern, aber er wollte auch nicht unter dem Tisch liegen bleiben, weil er sich vorkam wie in einem Gefängnis.
    Trotz allem kostete es ihn Überwindung, nach vorn und auch zur Seite zu kriechen. Er glitt über den glatten Boden hinweg. Die Tischplatte verschwand, er konnte wieder frei in die Höhe schauen, blieb aber noch in der Bauchhaltung und richtete seinen Blick gegen die Decke. Dort passierte ebenfalls nichts. Auch nicht am Fenster und an den Wänden. Der Inspektor war verschwunden und hatte ihn allein mit dem Toten zurückgelassen.
    Jack Doring stand auf.
    Dann schaute er sich noch mal um. Alles war normal. Bis auf das zerstörte störte Fenster und das Glas auf dem Boden.
    Die feuchtkalte Herbstluft hatte Besitz von dem Raum genommen und wehte auch weiterhin hinein.
    Jack ging langsam auf das Fenster zu.
    Am Fenster blieb er stehen.
    Der Blick in den Hof brachte ihm nicht viel. Er dachte auch daran, dass der Killer von oben gekommen war. Bestimmt hatte er sich nicht an der Hauswand entlanggehangelt. Er hatte die Feuerleiter genommen.
    Er schaute nach links.
    Ja, so war es gewesen. Er hörte auch die leisen Geräusche, die das Metall weiterleitete. Sie stammten nicht von dem Unheimlichen, sondern von Suko.
    Er hatte die Verfolgung aufgenommen.
    Das wäre nichts für Jack gewesen, und es war auch nichts für ihn. Deshalb drehte er sich um. Er wollte hier auf ihn warten. Oder sich einfach in die alte Dunkelkammer hinter dem Vorhang zurückziehen. Ja, die Idee fand er gut. Von dort konnte er das Zimmer auch sehr gut überblicken.
    Noch in der Drehung stoppte er.
    Zwangsläufig hatte er sich die Gestalt unter der Decke anschauen müssen, und dann überfiel ihn der Schock ohne irgendeine Vorwarnung.
    Die Decke hatte sich bewegt!
    Sofort raste sein Herz. Das Gesicht verlor die Farbe. Er wollte denken, was in diesen langen Augenblicken einfach nicht möglich war. Er kam sich vor, als hätte man ihm mit einem Hammer direkt vor die Stirn geschlagen.
    Das war nicht mehr nachvollziehbar. Ich spinne!, dachte er. Verdammt noch mal, ich spinne doch!
    Aber die Decke hatte sich bewegt.
    Jack zwang sich, auf die noch verdeckte Leiche zu schauen.
    Es war keine Täuschung gewesen. Auch jetzt spielte ihm die Fantasie keinen Streich, denn die Decke bewegte sich nach einem kurzen Zucken weiter nach unten.
    Sie rutschte ab…
    Es war wie im Albtraum. Nein, es war schlimmer, denn Doring durchlitt das alles in der Realität.
    Stück für Stück rutschte die Decke nach unten, und sie beulte sich gleichzeitig in Höhe der Hände aus. Wieder ein Beweis, dass der Tote allmählich zum Menschsein zurückkehrte.
    Das Unmögliche war hier vor seinen Augen wahr geworden. Unter dem Stoff mussten die Hände zupfen, und sie bekam einen Ruck, der sie vom Gesicht wegtrieb.
    Immer mehr war von Eric zu sehen…
    Aber das war nicht mehr der Eric, den Jack Doring kannte. Es war eine fürchterliche Gestalt mit halb zerfetztem Gesicht und auch Hals. Die große Wunde sah beinahe schon aus wie geschminkt, weil das Blut schon getrocknet war und über

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