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1185 - Im Schloss der Skelette

1185 - Im Schloss der Skelette

Titel: 1185 - Im Schloss der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war, zeigte mir das Schwert. An der unteren Hälfte der Klinge klebte noch Blut.
    Ich selbst besaß das Schwert des Salomo. Und ich hatte schon öfter mit dieser Waffe und auch mit anderen gekämpft. So war es für mich nicht neu, die Klinge zu führen.
    Diesmal schlug ich zu.
    Und ich traf.
    Ich hörte es krachen und knacken. Es knackten die Knochen, denn ich hatte die Gestalt am Hals erwischt und wuchtete ihr mit dem Rundschlag den Schädel vom Körper.
    Für einen Moment schien er in der Luft zu tanzen, dann kippte er zu Boden.
    Schädellos torkelte der Körper auf mich zu. Seine Beine knickten weg, als ich noch mit einem Tritt nachhalf. Die Knochengestalt verschwand im hohen Gras und stand nicht mehr auf.
    Der Kopf lag ungefähr eine Körperlänge entfernt. Ich ging zu ihm. Er lag so, dass ich in sein hässliches Gesicht schauen konnte. Eine Fratze ohne Ausdruck und ohne Leben in den leeren Augenhöhlen. In der Tiefe des Schädels lauerte dann die Dunkelheit wie eine schwarze Masse.
    Ich schlug zu.
    Mit einem Schlag zertrümmerte ich das Knochengesicht. Der Helm war schon beim Aufprall vom Kopf gerutscht und zur Seite gerollt. Das Knacken klang wie Musik in meinen Ohren. Mit einem zweiten Schlag zertrümmerte ich auch den Rest.
    Vorbei!
    Ich drehte mich um.
    Der Torso lag im Gras. Ich hatte schon erlebt, dass Knochen noch zuckten und sich bewegten, aber das traf hier nicht zu. Sie lagen bewegungslos im Gras.
    Sicherheitshalber zerschlug ich diesen Rest auch in zwei Hälften. Und zwar so, wie Claudines Hund zerschlagen worden war. Erst dann war ich zufrieden.
    Als ich mich drehte, hörte ich die dumpfen Schritte. Claudine hatte es in ihrem Wohnmobil nicht mehr ausgehalten und rannte auf mich zu.
    Schon während des Laufens schüttelte sie den Kopf und musste nach Atem ringen, als sie bei mir stehen blieb. »Ich… ich… habe alles gesehen«, flüsterte sie und war noch immer außer Atem. »Das… das… kann ich noch immer nicht glauben. Ein Skelett, das lebt und andere umbringen kann…«
    »Denken Sie nicht mehr darüber nach, Claudine. Es existiert nicht mehr. Es ist vorbei.«
    »Ja, das habe ich gesehen«, flüsterte sie. »Aber es muss einen Grund geben.« Sie war so durcheinander, dass sie nicht mehr wusste, wohin sie blicken wollte, ob auf die Knochen des Körpers oder auf den zerstörten Schädel.
    »Den gibt es.«
    »Sie sagen das so sicher…«
    »Er liegt in der Vergangenheit begraben. Sie hat es nun geschafft, die Gegenwart einzuholen und…«
    »Wie Sie das sagen, John. Ich verstehe das nicht. Als würde dies zu Ihrem täglichen Brot gehören.«
    »So ähnlich ist es.«
    Claudine blickte mich fest an. »Bitte, sagen Sie mir die Wahrheit über sich. Ich vertraue Ihnen, was mir auch nicht oft bei einem Menschen passiert, den ich nicht so gut kenne. Ich vertraue Ihnen wirklich, und ich denke, dass mich auch nichts mehr erschüttern kann…«
    »Keine Sorge, ich bin wirklich Polizist. Ich arbeite für Scotland Yard. Nur kümmere ich mich um Fälle, die in einen Bereich hineingehen, der rational oft nicht zu erklären ist. So wie hier. Lebende Skelette - wo gibt es das schon?«
    »Im Kino.«
    »Ja.«
    »Ich habe mal alte Filme gesehen, von Sindbad und so. Da kämpften die Helden gegen Ungeheuer und auch gegen Skelette. Es war der reine Irrsinn. Und noch schlimmer ist, dass ich so etwas erleben muss und nun weiß, dass ich keinen Traum durchlitten habe. Das alles habe ich mit den eigenen Augen gesehen.«
    »Stimmt, Claudine. Ich würde Ihnen raten, nicht weiter darüber nachzudenken. Es bringt wirklich nichts, wenn Sie sich den Kopf zerbrechen. Glauben Sie mir.«
    Claudine schwieg. Es war leichter von mir gesagt, als getan. Zudem gehörte ich zu den Menschen, bei denen das alles nicht so neu ist, denn meine Fälle führten mich oft in die unmöglichsten und unglaublichsten Situationen hinein.
    Claudine, die noch immer sehr bleich war, flüsterte:
    »Wissen Sie, was ich glaube?«
    »Nein.«
    Sie winkte ab. »Dass es nicht das einzige Skelett gewesen ist, das die Gegend unsicher macht.«
    »Davon können wir ausgehen.«
    Wieder blickte sie mich aus ihren großen Augen an. »Und wo sind dann die anderen?«
    »Möglicherweise an dem Ort, wohin sie auch gehören und den sie sich ausgesucht haben.«
    »Im Schloss?«
    »Ja, im sogenannten.«
    Sie nickte zustimmend und schauderte zusammen. Unsicher sah sie sich um, dann heftete sie den Blick wieder auf mich.
    »Wie ich Sie einschätze, John, werden Sie es nicht

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