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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gut wie möglich um. Wahrscheinlich brannte die normale Beleuchtung. Keine Lampe gab einen warmen Schein ab. Alles wirkte kalt und auch bedrohlich.
    Für den Besucher war der Weg vorgezeichnet. Er musste einem durch ein Gitter abgesperrten Weg folgen, um an das integrierte Kassenhaus zu gelangen. Er konnte Prospekte mitnehmen, aber er kam an dieser Stelle nicht mehr raus. Der Ausgang lag an einer anderen Seite, wo sich auch der Richtplatz befand.
    Dort konnte man sich köpfen und dabei fotografieren lassen. Man musste seinen Kopf in die dafür vorgesehene Ausbuchtung legen und seine Arme ebenfalls. Dann nahm jemand ein Schwert von der Wand und schlug damit zu.
    Ich sah es, weil einige Aufnahmen als Dokumente auch an den Wänden hingen. Ein breiter Zugang führte in das eigentliche Innere des Dungeon. Es gab auch eine Treppe nach oben. Als ich sie hochschaute, erhielt ich von Knudsen die Erklärung.
    »Da gelangt man in die Cafeteria. Sie können auch dort Produkte kaufen, die allesamt mit Grauen, Grusel und dem Dungeon zu tun haben. Ob T-Shirt oder Maske, es ist für alles gesorgt.«
    »Auch für Kaffee - oder?«
    Knudsen grinste. »Das ganz sicher.«
    »Wie geht es Rico Wilde?«
    Wir konnten reden, da Wilde nicht in unserer Nähe stand und sich nahe des Kassenhauses aufhielt.
    Er stand dort im Schatten, sodass von ihm nicht viel zu sehen war.
    »Was soll ich sagen, John? Er muss das Gefühl haben, dass ihm der Leibhaftige persönlich begegnet ist.«
    »Nicht der Henker?«
    »Doch.«
    »Und was sagt er genau?«
    Knudsen runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was ich da glauben soll.«
    »Also mehr unwahrscheinlich?«
    »Kann man so sagen. Er hat ja keine Gestalt gesehen, sondern einen Schatten.«
    »Der mordet!«
    »So sieht es aus.«
    Ich blies die Luft durch den Mund. Irgendwie passte es nicht ins Konzept. Ein killender Schatten.
    Gut, ich hatte vieles erlebt, aber dass ein Schatten direkt mordete, war schon etwas, das mich an die Grenzen heranbrachte.
    »Es fällt mir ja auch schwer, das zu glauben, John. Aber er hat es gesagt.«
    »Man kann sich in einem Labyrinth wie dem Dungeon leicht irren«, erklärte ich. »Bei dieser Beleuchtung - so könnte ich mir vorstellen - sieht manches schattenhaft aus, was in Wirklichkeit kein Schatten ist. Aber das werden wir herausfinden.« Ich räusperte mich. »Übrigens, da ist noch etwas.«
    »Ja…«
    »Dieser komische Fahrstuhlführer und Totengräber als auch Scherenschnittkünstler…«
    »Wir haben ihn überprüft, wie ich schon sagte. Sein Vorleben ist völlig im Gleichklang mit dem eines normalen Menschen. Man muss sich daran gewöhnen, dass hier schon einige komische Typen herumlaufen.«
    »Ja, das ist mir schon klar. Ich frage mich nur, ob er draußen bleibt oder mitmischen wird.«
    »Das wird uns Wilde erklären können.«
    Damit hatte Knudsen das Stichwort gegeben. Wir gingen zu ihm. Rico Wilde hatte seinen Platz nahe der Kasse noch nicht verlassen. Und er stand auch weiterhin unter dem Eindruck des Erlebten. Er hielt ein großes Taschentuch in der Hand und wischte damit über sein Gesicht hinweg. Die Unruhe sahen wir noch immer in seinen Augen.
    Als er mich sah, wollte er zunächst zur Seite schauen, überlegte es sich dann anders und sah in mein Gesicht.
    Ich stellte mich vor. Dabei war nicht zu sehen, ob er meinen Namen überhaupt behalten hatte. Wilde war nervös und rieb permanent seine Hände.
    »Sie haben den Henker gesehen?«
    Er nickte.
    »Wo war das?«
    »Hier - hier.«
    »Also nicht direkt im Dungeon.«
    »Nein, ich sah ihn hier und auch oben in der Cafeteria. Da hörte ich ihn auch lachen…«
    »Was wollte er von Ihnen?«
    Rico Wilde schaute mich an, als hätte ich etwas Schlimmes gesagt. »Das ist doch klar«, flüsterte er nach einer Weile, »er wollte mich töten.«
    »Sind Sie sich dessen sicher?«
    »Köpfen!«, fuhr er mich an. »Ja, Herr Sinclair. Ich sollte von ihm geköpft werden.«
    »Von einem Schatten?«
    Rico Wilde wurde noch nervöser. Er wusste nicht, wohin er schauen sollte. Deshalb irrte sein Blick ständig von einer Seite zur anderen, ohne einen Fixpunkt zu erreichen.
    »Er löste sich…«
    »Wie geschah das?«
    Wilde drehte sich und deutete auf die Wand. »Dort habe ich ihn gesehen. Da malte er sich auch ab. Sein Körper und sein verdammtes Beil ebenfalls. Es war riesig. Es war so eine große Klinge. Beile dieser Art gibt es heute nicht mehr. Die… die hat man früher genommen. Das war ein richtiges Henkerbeil. Damit können Sie mit

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