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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich los war. Die Kollegen sind rotiert. Ein englischer Beamter von der Metropolitan Police, der noch Stunden zuvor bei seinen deutschen Kollegen war.«
    »Und einen dienstlichen Auftrag hatte?«, fragte ich.
    »Ja. Es ging um einen Fall grenzüberschreitender Rauschgift-Kriminalität. Da muss wohl eine Achse zwischen Hamburg und London existieren.«
    »Also hat man sich gerächt, und das auf eine besondere Art und Weise«, sagte ich.
    Sir James nickte. »Das könnte man so sehen«, sagte er. Dann schüttelte er den Kopf. »Aber ich sehe es nicht so, John. Ich habe einfach das Gefühl, dass dahinter etwas anderes steckt. Etwas ganz anderes und auch Gefährliches.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    An seinem Schreibtisch sitzend lächelte Sir James selten, jetzt aber tat er es. »Nennen Sie es Vorahnung. Nennen Sie es Intuition. Ich weiß es nicht so genau. Aber ich gehe davon aus, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Dealer schlagen einem Menschen, wenn sie ihn loswerden wollen, nicht den Kopf ab.«
    »Ja, das denke ich auch. Dann muss etwas anderes dahinter stecken. Was sagen denn die deutschen Kollegen?«
    »Sie sind natürlich entsetzt. Und eine Spur haben sie nicht. Es war zudem die letzte Tour durch diese Hölle. Die Besucher waren längst verschwunden, als der Tote entdeckt wurde.«
    »Was ist mit dem Personal?«
    »Negativ.«
    »Also hat niemand etwas gesehen?«
    »Leider nicht. Wir haben keine Zeugen. Jemand muss sich eingeschlichen und dem Kollegen den Kopf abgeschlagen haben. Es hört sich an wie ein brutales Märchen oder wie ein Teil der Hamburger Historie, denn auch ein gewisser Störtebeker wurde geköpft. Das war damals so üblich, abgesehen von der Folter und dem Aufhängen.« Sir James hob die Schultern. »Man hat getan, was man konnte, aber die Kollegen stehen vor einem Rätsel. Die Experten haben nur herausgefunden, dass der Kopf mit einem Hieb vom Körper getrennt wurde. Allerdings nicht mit einem Schwert, sondern mit einem Beil.«
    »Einem Henkerbeil?«
    »Genau. Es muss eine besondere Waffe gewesen sein. Jedenfalls war die Klinge nicht so geformt wie bei einem Beil oder einer Axt.« Sir James nahm jetzt die Hände zu Hilfe und malte einen breiten Halbmond in die Luft.
    »So sah es aus?«
    Er ließ die Hände wieder sinken. »Ja, so sah es aus. Und es handelt sich dabei um ein altes Beil. Man hat es vor Hunderten von Jahren genommen.«
    »Passt ja zur Geschichte.«
    »Eben.«
    »Und was ist jetzt der genaue Grund, weshalb Sie mich nach Hamburg schicken? Trauen Sie den deutschen Kollegen die Lösung des Falls nicht zu?«
    »Doch, das hat damit nichts zu tun. Ich komme nur wieder auf den Vorgang selbst zu sprechen, und auf das Beil sowie auf den Mörder. Ich kann mir leicht vorstellen, dass wir es hier mit einem Phänomen zu tun haben, das außerhalb der Normalität liegt. Nageln Sie mich nicht fest, denn ich habe keinen Beweis.« Er deutete auf seine Brust. »Da drinnen hockt eine innere Stimme, die verdammt gut Bescheid weiß, und auf sie muss ich hören.«
    »Ein Henker also«, sagte ich.
    »Ja, und keiner, den wir als normal ansehen sollten.«
    Meine Gedanken wanderten ab. In meiner Laufbahn hatte ich es schon mit zahlreichen Henkern zu tun gehabt. Nicht nur der unheimliche Schwarze Henker, es waren auch andere darunter gewesen.
    Böse Gestalten, die die Hölle ausgespuckt hatte, weil sie durch sie einen Rachefeldzug einläuten wollte.
    »Was sagen Sie, John?«
    »Das Ticket haben Sie bestimmt schon.«
    »Es war das geringste Problem. Der Kollege, an den Sie sich wenden können, heißt übrigens Uwe Knudsen. Er hatte den Mordfall bearbeitet und scheint mir sehr aufgeschlossen zu sein, denn er hatte gegen die Hilfe aus London nichts einzuwenden.«
    »Das ist immer gut.«
    Durch die Gläser seiner Brille schaute mir Sir James direkt ins Gesicht. »Ich habe etwas länger mit ihm gesprochen«, sagte er, »und dabei ist mir etwas aufgefallen. Als ich ihm Unterstützung zusagte, schien er richtig erleichtert zu sein. Ich hatte das Gefühl, als wäre er mit einem Problem voll und ganz beschäftigt gewesen, das er so nicht in die Reihe bekam.«
    »Kein Wunder bei diesem Mord.«
    Sir James wiegte den Kopf. »Das sagt sich so leicht. Aber vielleicht steckt sogar noch mehr dahinter?«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nageln Sie mich nicht fest, John. Es ist nur ein Gefühl.«
    »Nun ja, ich weiß nicht so recht.« Eigentlich hatte ich grinsen wollen, aber Sir

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