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1187 - Wächterin am Höllentor

1187 - Wächterin am Höllentor

Titel: 1187 - Wächterin am Höllentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höllentor.
    Vestina!
    Kein Mensch mehr, dafür ein Geschöpf. Etwas, das der Teufel liebte und beschützte.
    Josepha stand auf. Ihre Bewegungen waren noch müder geworden. Allmählich verlor sie die Kraft.
    Es fiel ihr immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten, aber ihre Sinne waren noch vorhanden und zudem mehr als angespannt.
    Als sie etwas hörte, stand sie von einem Augenblick zum anderen unbeweglich auf dem Fleck.
    Ihre Hände wurden schlagartig feucht. Den Blick richtete sie starr nach vorn, obwohl dort nichts zu sehen war. Plötzlich klang der Herzschlag doppelt so laut.
    Da vorn war etwas!
    Stimmen. Leise, flüsternd und zischelnd. Vermischt mit einem hellen Lachen, das ihr nicht gefallen konnte. Es war so widerlich und wissend. Und es wurde nicht nur von einer Person abgegeben. Wobei der Begriff Person falsch war. Nein, das waren mehrere. Eine oder einer konnte dieses Gelächter nicht ausstoßen.
    Es kam von vorn.
    Irgendwo in der Dunkelheit musste sich jemand aufhalten.
    In dieser alten Leichenhalle gab es keinen Durchzug und demnach keinen Wind. Trotzdem wurde Josepha von etwas berührt, das über ihr Gesicht hinwegfuhr.
    Es war eine Berührung wie von weichen und sanften Fingerkuppen oder von irgendwelchen Spinnweben, die sich von unten nach oben an ihrem Gesicht entlangzogen.
    Und die Stimmen blieben. Das Flüstern, das leise Lachen. Sie waren direkt in ihrer Nähe, als sollte sie gestreichelt werden.
    Sie ging zurück. Streckte dabei die Arme aus wie jemand, der die Sprecher der Stimmen festhalten wollte. Nichts war mehr so, wie es hätte sein müssen. Alles hatte sich auf den Kopf gestellt. Die Dunkelheit fraß sie fast auf. Sie nagte an ihr. Sie war nicht mehr leer. Sie schaffte es, die Panik in Josepha hochsteigen zu lassen.
    Wütend schrie sie auf. Sie wollte nicht mehr auf der Stelle stehen bleiben und warf sich nach vorn.
    Dabei schlug sie um sich. Sie suchte nach irgendwelchen Feinden, gegen die sie kämpfen konnte, denn in ihr war noch einmal der Widerstandswille erwacht.
    »Wir sind da, Josepha…«
    »Deine Freundinnen sind da…«
    »Ja, wir werden immer bei dir sein…«
    »Es macht uns Spaß…«
    »Wir schauen dir zu…«
    »Du wirst eine von uns…«
    Es war der Oberin nicht möglich, die Stimmen zu stoppen. Sie bemühte sich durch Worte, sie schlug auch um sich und tanzte dabei fast durch das Dunkel der Leichenhalle. Sie stolperte, riss sich wieder auf die Füße und begann zu jammern.
    »Geht weg! Verschwindet! Ich will euch nicht mehr hören…«
    Schrilles Gelächter war die Antwort. Sie gingen nicht weg. Sie blieben nach wie vor in ihrer Nähe.
    Ihre Flüsterstimmen peitschten auf sie nieder.
    Josepha wusste selbst nicht mehr, was sie tat. Sie drehte sich um die eigene Achse, sie schlug dabei um sich, aber die Stimmen ließen sich auf diese Art und Weise nicht verscheuchen.
    Es war zu viel für sie.
    Nach einem kurzen Stolpern über die eigenen Beine brach die Oberin zusammen. Sie schlug auf den harten Boden und registrierte das kaum noch. Sie war einfach fertig und fühlte sich wie ein Wurm, der darauf wartete, getreten zu werden.
    Niemand trat sie. Auch die Stimmen tosten nicht mehr durch ihre Ohren. Es war plötzlich alles so anders. Tiefe Stille, was sie erst nach einigen Sekunden wahrnahm.
    Sie hörte sich.
    Schwer atmete sie ein und ebenso schwer atmete sie wieder aus. Sie spürte auf dem Rücken die Gänsehaut und merkte wieder, wie stark die Kälte war, die in sie hineinkroch.
    Weg vom Boden. Aufstehen. Stehen bleiben, so lange sie dies noch konnte.
    Schwester Clarissa hob zuerst den Kopf und schaute nach vorn. Es war ein völlig normaler Blick in eine völlig normale Richtung, und sie rechnete auch damit, nur Dunkelheit zu sehen und nichts anderes.
    Ein Irrtum!
    In der Bewegung verharrte sie, obwohl diese Lage für Josepha sehr unbequem war. Sie konnte dabei nur nach vorn schauen, und ihre Augen weiteten sich.
    Nein, das gab es nicht. Das war nicht so, wie sie es sah. Das war einfach unmöglich. Furchtbar. Der Magen drückte hoch gegen die Kehle, sie spürte eine gallenbittere Flüssigkeit auf der Zunge, und die Angst stieg noch weiter.
    Vor ihr stand jemand.
    Eine Frau, die sie kannte.
    Vestina, die Wächterin am Höllentor. Diesmal hielt sie keinen Totenschädel fest, sondern den Griff eines Messers mit langer Klinge…
    ***
    Und es war hell!
    Nein, nicht direkt, aber bei ihr, bei diesem verdammten Weib war es heller geworden. Josepha konnte nicht erklären, woher das

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