119 - Das Ultimatum der Aliens
und Gavin befanden, würden sie zuviel riskieren - und Carrsh zum Opfer fallen.
Ein Mann zeigte uns den Weg zum Maschinenraum. Als ich Carrshs Spuren bemerkte, drängte ich den Mann hinter mich. »Wir finden uns jetzt allein zurecht, vielen Dank«, sagte ich.
Der Mann war sichtlich erleichtert, sich zurückziehen zu dürfen. Wir folgten der Spur, die sich veränderte. Auch der Lärm, der aus dem Maschinenraum kam, zeigte uns den Weg.
Ich erreichte die offene Tür. »Nun heißt es höllisch aufpassen, Freunde.«
»Mach dir unseretwegen keine Gedanken, Tony«, sagte Lance Selby.
Mit dem Colt Diamondback in der Hand betrat ich den Maschinenraum, der von einem mörderischen Stampfen und Dröhnen erfüllt war. Ich rief die Namen der beiden Matrosen und hoffte, daß sie mich hörten und antworteten.
Dampf fauchte aus einem gebrochenen Rohr, und darunter lag ein dicker Mann. Das mußte Dex Gavin sein. Es ging ihm sehr schlecht, der Dampf hatte ihn erwischt.
Er brauchte dringend ärztliche Hilfe. Ich wußte, wie schmerzhaft Verbrennungen sind, deshalb wollte ich Gavin so schnell wie möglich rausschaffen.
Wo war Kennedy? Wo befand sich Carrsh?
Ich entdeckte sie beide. Harry Kennedy lag auf dem Boden. Er regte sich nicht mehr, und Carrsh hockte auf ihm und sponn ihn ein in schleimige Fäden!
Im nächsten Augenblick ließ der Mutant von der Leiche ab und griff uns an. Er wollte uns nicht an Dex Gavin heranlassen. Ich feuerte. Die Silberkugel schlug gegen Metall und gellte als Querschläger davon.
»Ich muß zu Gavin!« stieß ich hastig hervor. »Lenkt Carrsh ab!«
Anthony Ballard ließ sein Henkersbeil wie einen Ventilatorflügel rotieren.
Lance Selby aktivierte Odas Hexenkräfte und versuchte Carrsh in die Flanke zu fallen. Glutbälle wuchsen in seiner Hand. Er schleuderte sie dem Mutanten entgegen. Es waren keine Volltreffer, die er landete, aber er erreichte damit immerhin, daß sich Carrsh ein Stück zurückzog, so daß ich an Dex Gavin herankam.
Schon bei der leichtesten Berührung schrie der Verletzte auf. »Ich kann’s Ihnen nicht ersparen«, sagte ich. »Beißen Sie die Zähne zusammen. Ich bring’ Sie hier raus.«
Ich zerrte den schweren Mann hoch. Er preßte die Lippen aufeinander, doch das nützte nichts. Der Schmerz war einfach zu groß. Als ich mir den Mann auf die Schulter lud, brüllte er wieder.
Ich schleppte ihn aus dem Maschinenraum. Sein Gewicht war enorm. Viel mehr konnte ich kaum tragen. Manchmal knickten meine Beine ein, oder ich taumelte und fiel mit Gavin gegen die Wand.
Er schrie, aber ich ließ ihn nicht los, denn ich wußte, daß ich das einzig Richtige für ihn tat. Der Maschinenlärm wurde schwächer. Mir tropfte der Schweiß von den Augenbrauen. Ich sah einige Matrosen und rief sie herbei.
»Nehmt mir Gavin ab! Bringt ihn zum Arzt!«
Helfende Hände streckten sich uns entgegen.
Wieder schrie Dex Gavin, als er von meiner Schulter gehoben wurde. Niemand konnte ihm diese Schmerzen ersparen. Der Arzt würde ihm Morphium gegen die Schmerzen geben, doch bis dahin mußte er durchhalten.
»Was ist mit Kennedy?« wollte jemand wissen.
»Der ist tot«, antwortete ich, schon wieder auf dem Rückweg.
Lance Selby und Anthony Ballard versuchten den Mutanten in die Enge zu treiben, doch Carrsh schaffte es immer wieder, auszurücken. Ich beteiligte mich an der Mutantenjagd, indem ich mehrere Schüsse auf Carrsh abgab.
Ich traf einen Arm, er zerplatzte -doch nie vermochte ich einen Treffer anzubringen, der Carrsh schwächte, kampfunfähig machte oder gar tötete.
Damit sich keiner von uns an dem immer noch ausströmenden Dampf verletzte, schloß ich das Ventil der Leitung, indem ich ein großes rotes Rad mehrmals herumdrehte. Dann füllte ich die Kammern meines Revolvers mit dem Speedloader und stürzte mich gleich wieder in das Geschehen.
Im Moment war Carrsh nicht zu sehen. Er hielt sich irgendwo versteckt und wartete auf seine Chance.
Wir schlichen durch den Maschinenraum, an hämmernden und vibrierenden Wellen vorbei, ständig damit rechnend, daß der Mutant wieder in Erscheinung trat.
Er griff Lance Selby an, packte ihn von hinten mit knochenharten Greifern und wollte ihn hinter einen dicken Rohrstrang reißen, aber ich hatte gut aufgepaßt.
Kaum tauchte der Mutant auf, drückte ich ab, und Carrsh zuckte ohne Lance hinter die Rohre zurück. Er kletterte ungemein schnell an ihnen hoch.
Lances Feuerkugeln verfehlten ihn genauso wie meine geweihten Silbergeschosse. Er kroch über
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