Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
119 - Das Ultimatum der Aliens

119 - Das Ultimatum der Aliens

Titel: 119 - Das Ultimatum der Aliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
verlassen.
    »Alle!« knurrte der Mutant.
    »Alle«, sagte ich und nickte. »Es ist jetzt dein Schiff. Mr. Stevens, können Sie Anweisung geben, die Mannschaft möge die Rettungsboote zu Wasser lassen?«
    »Sofort, Mr. Ballard«, sagte der Erste Offizier.
    »Das werden Sie nicht tun, Stevens!« schrie Neame. »Ich verbiete es Ihnen. Noch bin ich Kapitän auf der NEPTUN!«
    Ernest Stevens zögerte. Er hatte sich noch nie einem Befehl des Kapitäns widersetzt. Unschlüssig sah er mich an. Als ich nickte, tat er, was ich gesagt hatte.
    »Wenn auch ich gehen soll«, sagte ich, »möchte ich den Kapitän haben. Sollte ihm ein Leid geschehen, komme ich zurück.«
    Carrsh versprach, das Leben des Kapitäns zu schonen, aber was war das Wort des Mutanten schon wert? Würde er sich daran halten? Er duldete in seiner Nähe kein Leben, Die Rettungsboote wurden zu Wasser gelassen. Ich schlug vor, Dex Gavin in den Sani-Copter zu verfrachten. »Kann einer der Männer einen Hubschrauber fliegen?« erkundigte ich mich.
    »Frank Weatherby«, antwortete der Erste Offizier.
    Man schickte den Matrosen zum Sani, tätshubschrauber der Armee, und vier Männer trugen Dex Gavin über das Deck. Sobald der Schwerverletzte sich im Helikopter befand, ließ Frank Weatherby den Rotor kreisen.
    Während Lance Selby, Anthony Ballard und ich zum anderen Hubschrauber unterwegs waren, hob der Sani-Copter ab, »Ich bleibe«, brummte der Hexenhenker.
    »Carrsh wird den Kapitän töten«, sagte ich.
    »Er wird mich nicht bemerken«, sagte Anthony Ballard.
    Ich wußte, daß er einen unerhörten Dickschädel hatte. Was er sich in den Kopf setzte, führte er auch aus. Ein bißchen davon hatte ich über Generationen hinweg von ihm geerbt. Auch ich konnte manchmal störrisch wie ein Esel sein.
    »Okay«, seufzte ich. »Dann mach’s gut.«
    Der Hexenhenker kletterte nicht in den Hubschrauber, sondern ließ sich in eine Vertiefung fallen. Man konnte ihn von der Brücke aus nicht sehen.
    Lance Selby musterte mich mit besorgter Miene. »Er allein gegen Carrsh?«
    »Unterschätz meinen Vorfahren nicht«, sagte ich und stieg in das Flugzeug.
    Augenblicke später hoben wir ab. Ich bat unseren Piloten, über dem Frachter zu kreisen. Wir drehten eine Runde nach der anderen. Mittlerweile befand sich die gesamte Mannschaft in den Rettungsbooten, Das Schiff gehörte nun Carrsh ganz allein, man hatte es ihm überlassen.
    Würde er sein Versprechen einlösen? Würde er so großzügig sein, den Kapitän am Leben zu lassen?
    Er trat aus dem Ruderhaus und stemmte den Kapitän mit zwei kräftigen Armen hoch. Dann warf er den Mann über Bord, Lebend! Das grenzte an ein Wunder.
    ***
    Anthony Ballard lag in der Vertiefung und rührte sich nicht. Er stellte sich »tot« - aber er war noch sehr lebendig, das würde Carrsh in Kürze merken.
    Die Hubschrauber waren gestartet, die Mannschaft entfernte sich in den Rettungsbooten von der NEPTUN. Carrsh schleuderte den Kapitän ins Wasser und mußte denken, nun allein an Bord zu sein. Selbst die Toten hatte man nicht zurückgelassen.
    Jenes Rettungsboot, in dem sich Ernest Stevens befand, nahm Kurs auf den schwimmenden Kapitän. Kräftige Männerhände hievten den bärtigen Mann aus dem Meer.
    »Sie hätten ihm das Schiff nicht überlassen dürfen, Mr. Stevens«, sagte er bitter.
    »Dieses Scheusal hätte Sie getötet, Sir.«
    »Ich war damit einverstanden.«
    »Ja, Sie, Sir, aber sonst niemand«, sagte der Erste Offizier. »Wir schätzen Sie nämlich mehr als Sie glauben, Kapitän Neame. Deshalb konnte ich nicht zulassen, daß Sie Ihr Leben sinnlos wegwerfen.«
    »Sinnlos? Ist es sinnlos, für die NEPTUN zu sterben, Mr. Stevens?«
    »Es ist besser, für die NEPTUN zu leben, Sir.«
    »Wir haben das Schiff verloren.«
    »Vielleicht bekommen wir es wieder«, meinte der Erste Offizier.
    Das Rettungsboot schwenkte ab und entfernte sich - und der Hexenhenker Anthony Ballard befand sich mit Carrsh, dem Mutanten, allein an Bord der NEPTUN.
    Vorsichtig hob Ballard den Kopf. Er beobachtete den Feind aus dem All. Carrshs Körper schraubte sich herum. Er wurde zum unförmigen Kriechtier und verschwand im Ruderhaus.
    Das war der Moment, auf den der Hexenhenker gewartet hatte. Robbend bewegte er sich vorwärts, auf die Leiter zu, die zur Brücke hinaufführte…
    ***
    Mir gingen Lance Selbys besorgte, zweifelnde Worte nicht aus dem Kopf: ›Er allein gegen Carrsh?‹
    Natürlich war Anthony Ballard für sein Tun selbst verantwortlich. Er wußte

Weitere Kostenlose Bücher