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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich. Ich muss für Gunhilla ein Phänomen sein. Es ist wohl Zufall, dass sie auf mich traf, aber ich kann es auch nicht ändern. Ich habe die Kräfte nun mal in mir, und das hat sie sehr bald gemerkt.«
    »Weiter…«
    »Nichts weiter.«
    »Dann wirst du jetzt gehen?«
    »Wenn wir Glaser retten wollen, schon.«
    »Hast du auch an dich gedacht?«, fragte Suko. Er hatte sich am besten unter Kontrolle, denn seine Stimme klang sehr ruhig.
    »Ich komme zurecht!«
    Überzeugend hatte sich das für mich nicht angehört. Ich machte mir allergrößte Sorgen um Jane.
    Am liebsten hätte ich ihr mein Kreuz überlassen, aber nicht gegen ihren eigenen Willen. Außerdem wäre es mir sehr lieb gewesen, wenn sich Gunhilla endlich gezeigt hätte, doch auch das konnte ich vergessen. So hatte ich keine Chance, sie mit dem Kreuz zu attackieren.
    Der uns unbekannte Hank Glaser war ihr Trumpf. Das wusste sie, und sie kannte uns gut. Ihr war klar, dass wir ein Menschenleben nicht grundlos aufs Spiel setzten. Das war eben der große Unterschied.
    »Ich muss mich entscheiden«, sagte Jane.
    »Hast du das nicht schon?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Wir hören!«
    Sie schaute uns noch einmal an. Hoffentlich war es kein Abschiedsblick. Und dann sagte sie das, was uns nicht überraschte. »Ich werde tun, was sie verlangt. Ich gehe zu ihr. Ich weiß nicht, wohin, aber es ist ein Ort in dieser Welt, der ihr wohl sehr am Herzen liegt. Was dann passiert, weiß ich nicht.«
    Es stieß uns so verdammt sauer auf. Ich wollte es noch immer nicht wahrhaben. »Jane, du weißt, dass wir dir helfen können, auch wenn sie in dir ist.«
    »Ja, aber dann ist Glaser tot.«
    »Wir müssen darauf eingehen, John!«, flüsterte Suko in die Stille hinein.
    »Das weiß ich ja«, gab ich stöhnend zurück und schaute auf die Scheibe hinter Jane.
    Dort tat sich etwas. Das dreieckige Fenster bestand zwar aus einer Glasfläche, die aber war vielfach unterteilt in verschieden große Vierecke oder Sprossen. So hatte die Scheibe mehr Halt. Ungefähr in der Mitte sah ich die milchige Verfärbung, als hätte sich dort ein Nebelschweif hineingedrängt.
    Das war er bestimmt nicht, denn innerhalb der Verfärbung drängte sich ein Gesicht hervor, das durchaus Ähnlichkeit mit dem einer bestimmten Person besaß.
    Gunhilla war also da!
    Ich sagte nichts, aber in meinem Innern loderte plötzlich das Feuer. Möglicherweise hatte ich auch ein rotes Gesicht bekommen, weil mir das Blut in den Kopf gestiegen war. Meine rechte Hand zuckte. Das alles bekam auch Jane Collins mit, und sie warnte mich mit flüsternden und schnell gesprochenen Worten.
    »Bitte, John, tu nichts. Halte dich zurück. Es ist am besten. Ich bitte dich…«
    »Schon gut.«
    Jane atmete auf. Als ich wieder auf das Fenster blickte, war die Erscheinung verschwunden.
    »Ich gehe jetzt«, sagte sie.
    »Okay. Aber wie kommst du ans Ziel?«
    »Sie wird es mir sagen. Den Rover brauche ich nicht. Es ist für alles gesorgt…«
    Als ich nicht weggehen wollte, weil sie auf mich zukam, zog Suko mich zur Seite. Dabei flüsterte er mir ein »Es ist besser so, John!« zu. Verdammt, ich glaubte ihm ja. Aber auch ich war nur ein Mensch, der Gefühle hatte, und ich ließ mich nur ungern vorführen, wie es hier leider der Fall war.
    Jane Collins ging an uns vorbei, ohne uns auch nur einmal anzuschauen. Auch auf dem Weg zur Tür drehte sie sich nicht um. Ja, sie ging wieder normal, und trotzdem kam sie mir verändert vor. Wie jemand, dem gesagt wurde, dass er in sein eigenes, schon geschaufeltes Grab hineinsteigen sollte.
    Dann war sie durch die Tür verschwunden und würde die Steintreppe nach unten gehen.
    Ich stieß sehr laut den Atem aus.
    Suko versuchte, mir Trost zu spenden. »Lass es, John, wir werden eine Möglichkeit finden. Das haben wir bisher immer geschafft. Außerdem ist Jane kein Kind mehr.«
    Das stimmte zwar, aber es tröstete mich kaum. Hoffentlich hatten wir sie nicht in den Tod gehen lassen.
    Nach einigen Sekunden bewegte ich mich wieder. Ich ging ihr allerdings nicht nach. Aus der Tasche fischte ich mein Handy hervor, um Chief Inspector Tanner anzurufen. Er und seine Mannschaft sollten sich um den Toten kümmern.
    Hank Glasers Adresse war inzwischen ermittelt worden. Dort würde unser nächstes Ziel liegen. Ich wurde zudem den Eindruck nicht los, dass wir den Fall auch da beenden würden.
    Hoffentlich mit einer lebenden Jane Collins…
    ***
    Auf der Fahrt, bei der Suko am Steuer saß, hatte ich mit Sir James

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