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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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telefoniert, nachdem ich Lady Sarah kurz telefonisch mitgeteilt hatte, was uns widerfahren war.
    Natürlich machte auch sie sich Sorgen, aber sie wusste auch, dass wir uns richtig verhalten hatten.
    Sir James hatte gewisse Probleme, den Fall zu begreifen. Auch ich konnte mich davon nicht freisprechen, denn was wir da erlebt hatten, war wieder so außerhalb der Norm, dass selbst wir Mühe mit dem Begreifen hatten.
    Wir waren beide froh, dass Sir James uns mehr Einzelheiten über Hank Glaser verschafft hatte. Der Mann arbeitete als Küster, hatte also mit der Kirche zu tun. Er lebte etwas außerhalb der Stadt, schon in Richtung Windsor Castle, und brauchte die Großstadt nur aus der Entfernung zu sehen.
    Wir passierten den Heathrow Airport und gelangten in die Nähe von Longford. Hier lebte Glaser in einem kleinen Haus, das der Gemeinde gehörte.
    Wir fanden es in einer recht idyllischen Gegend, fast schon versteckt hinter einer Ansammlung von Bäumen, wobei das Haus recht einsam stand, denn Nachbarn gab es keine.
    Über einen nicht asphaltierten Weg fuhren wir auf das Haus zu. Der Himmel war mittlerweile so grau geworden, dass Suko sich gezwungen sah, die Scheinwerfer einzuschalten, denn das Grau hatte sich auch nach unten gesenkt.
    Wir wurden gesehen. Zwei Kinder spielten vor dem Haus mit einer kleinen Katze, und das in der Nähe eines Tannenbaums, in dem eine Kette aus kleinen Lichtern hing.
    Das Haus duckte sich förmlich in die ersten Schatten hinein. Aber es brannte Licht in den Räumen, denn die hellen Vierecke der Fenster malten sich ab.
    Als wir anhielten und ausstiegen, liefen die Kinder auf uns zu. Zwei Mädchen. Beide hatten blondes Haar, waren gleich groß, und wir stellten fest, dass sie Zwillinge waren.
    »Hi«, sagte die Kleine, die einen roten Schal um den Hals trug. »Wollt ihr unsere Großeltern besuchen?«
    Ich lachte. »Das hatten wir eigentlich vor. Sind sie denn auch zu Hause?«
    »Nur die Großmutter.«
    »Und der Großvater?«
    »Der ist in der Kirche. Er muss sie schmücken. Versteht ihr? Es ist ja bald Weihnachten.«
    »Klar«, sagte ich gedehnt und tat ganz erstaunt. »Es dauert nicht mehr lange. Habt ihr denn schon eure Wunschzettel geschrieben?«
    Beide hatten es. Und beide riefen zur gleichen Zeit, was sie sich wünschten. Wir verstanden kein Wort, doch als jemand die Namen der Zwillinge rief, verstummten sie.
    Eine Frau hatte das Haus verlassen und dabei die Außenleuchte eingeschaltet. Sie stand im Licht, war für uns gut zu sehen, und wir konnten erkennen, dass sie eine ältere Person war.
    Wir gingen zu ihr. Ich schätzte sie auf 60 Jahre, vielleicht auch darunter. Viele färbten sich in ihrem Alter die Haare. Das hatte Mrs. Glaser nicht getan. Es wuchs als dichter grauer Pelz nicht nur auf ihrem Kopf, sondern auch in den Nacken hinein, wo es zu einem langen Zopf zusammengebunden war. Das Gestell einer Brille rahmte die Augen ein, die zu einem runden, freundlichen und irgendwie vertrauenserweckenden Gesicht gehörten.
    Ein abwartendes Lächeln hatte sich auf ihren Mund gelegt, als sie freundlich grüßte und uns fragte, wie sie uns helfen könnte.
    »Wir suchen einen gewissen Hank Glaser, Madam.«
    Die Frau schaute mich an. »Das ist mein Mann.«
    »Das dachten wir uns schon und…«
    »Darf ich fragen, wer Hank sucht?« Suko stellte sich vor, und ich sagte meinen Namen.
    »Ich bin Rosanne Glaser«, erklärte sie uns. »Die Zwillinge sind meine Enkel. Wenn ich Sie so ansehe, kann ich kaum glauben, dass sie beruflich mit meinem Mann zu tun haben. Oder sollte ich mich da irren?«
    »Nein, nein, Sie irren sich nicht. Wir sind von Scotland Yard.«
    Sie schnappte nach Luft und war froh, sich am Rahmen der Tür festhalten zu können. »Polizisten?«
    »Wir können es nicht vermeiden.«
    »Was hat mein Mann denn getan, dass sich ausgerechnet Scotland Yard mit ihm beschäftigt?«
    »Er selbst nichts«, sagte Suko. »Es ist eine etwas längere Geschichte.«
    »Wollen Sie dann nicht ins Haus kommen? Ich mache gern einen Tee oder Kaffee…«
    »Danke für das Angebot, Mrs. Glaser, aber so viel Zeit haben wir leider nicht.«
    »Ich verstehe. Aber mein Mann ist nicht da. Er hat zwei Kirchen zu versorgen…«
    Ich unterbrach sie, auch wenn es unhöflich war. »Wann kommt er denn zurück?«
    Rosanne Glaser winkte ab und verdrehte die Augen. »Das kann dauern, sage ich Ihnen. Jetzt ist Weihnachtszeit. Da werden die Kirchen geschmückt. Mein Mann ist für zwei verantwortlich. Da hat er einiges zu

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