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1190 - Geisterrache

1190 - Geisterrache

Titel: 1190 - Geisterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überzeugt, dass er sogar seine eigene Mutter nach dem entsprechenden Befehl getötet hätte. Diese Erscheinung hat eine wahnsinnige Macht über ihn besessen.« Jane zuckte mit den Schultern. »Sie wird immer stärker, was ich auch gespürt habe.«
    »Wird Zeit, dass wir sie stoppen.«
    Jane lächelte nur schief, was mich etwas ärgerte. »Wieso? Glaubst du mir nicht?«
    »Es wird verdammt schwer werden.«
    »Das ist mir klar, Jane. Da mache ich mir bestimmt nichts vor. Aber wir werden es versuchen. Es kann ja auch sein, dass sie dich erneut kontaktiert.«
    Die Detektivin sagte nichts. Sie schaute mich nur an. Ich wollte reden, auch Suko nahm einen entsprechenden Anlauf, doch wir hielten beide den Mund.
    Irgendetwas war mit Jane Collins. Grundlos jedenfalls war sie nicht so blass geworden.
    Suko sagte: »Ich befürchte, dass sie…«
    »Sie ist schon hier!«, erklärte Jane und trat einen Schritt nach hinten. Dann drehte sie den Kopf und schaute sich um. »Irgendwo hier im Unsichtbaren.«
    »Spürst du sie denn?«, fragte ich.
    »Ja, genau, ich spüre sie. Ich weiß, dass sie in der Nähe ist. Verdammt…«
    Als sie sich zusammenkrümmte, wollten wir hin und ihr helfen, doch sie ging schnell und stieß gegen die Staffelei. Fast wäre sie in die grüne Farblache getreten.
    »Bitte nicht. Nicht anfassen.« Scharf hatte sie die Worte hervorgestoßen. Nur mühsam richtete sie sich wieder auf. Ihr Gesicht verzerrte sich dabei, als hätte sie einen inneren Kampf auszufechten. Sie schnappte auch nach Luft und stöhnte zwischendurch.
    »Bitte, Jane«, flüsterte ich. »Hör mir zu. Willst du das Kreuz haben? Soll ich…«
    »Nein, nein, nein. Ich will es nicht. Du musst es behalten. Das kann ich nicht. Nicht jetzt…«
    Es war besser, wenn wir sie in Ruhe ließen. Diesen Kampf musste sie selbst ausfechten. Sie blieb nicht an einer Stelle stehen. Sie ging hin und her. Dabei bewegte sie sich, als würde das alles nicht von ihr selbst oder aus ihrem Innern kommen. Auf mich machte sie den Eindruck, geführt zu werden. So hoch hob sie die Beine nie an, wenn sie ging. Es gab hier auch keinen Grund, so etwas zu tun.
    Plötzlich blieb sie stehen. Nicht weit vom Fenster entfernt, das sich als großes Dreieck hinter ihrem Rücken abmalte. Dagegen wirkte sie klein.
    Jane hatte die Hände gegen eine bestimmte Stelle des Körpers gelegt, ungefähr in Höhe des Nabels.
    Sie hatte Schwierigkeiten mit der Atmung, aber sie ließ sich nicht beirren und zog es durch.
    »Sie ist in mir. Ihr Geist, versteht ihr. Ich muss mich… mich… wahnsinnig konzentrieren, um mit euch sprechen zu können, weil parallel andere Gedanken durch meinen Kopf rasen. Sie hat mich, sie wird mich nehmen - mitnehmen.«
    »Wohin?«
    »Zu den Rachegeistern.«
    »Was heißt das?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, John. Sie weiß mehr, sie ist so verdammt mächtig.«
    »Was ist mit Glaser?«
    Jane gab keine Antwort. Sie hielt den Kopf starr, aber auch zurückgedrängt. Die Augen waren geschlossen. Nicht locker, sondern fest zugedrückt.
    »Er soll sterben.«
    »Frag nach den Gründen.«
    »Nein, nein, John. Es ist etwas anderes. Ein Plan, bei dem er gerettet werden kann.«
    »Wie sieht er aus?«
    Jane antwortete nicht sofort. Sie kämpfte gegen das Andere in ihrem Innern. Immer wieder schüttelte sie den Kopf. Sie holte saugend Luft, sie sackte in die Knie, riss sich selbst wieder in die Höhe, flüsterte etwas, bevor sie plötzlich mit lauter und kräftiger Stimme: »Ja, ich tue es!«, sagte.
    Sie war an einem entscheidenden Punkt angelangt.
    Es ging ihr wieder besser. Zumindest verhielt sie sich nicht so fremd. Sie strich durch ihr Gesicht und knetete dabei die Haut. Auch atmete sie tief ein.
    Ich wollte sie schon ansprechen, aber sie kam mir zuvor. »Es gibt eine Lösung, John.«
    »Welche?«
    »Glaser kann gerettet werden.«
    Es hörte sich gut an, allein mir fehlte der Glaube. Suko erging es ebenso, denn er schaute Jane mehr als misstrauisch an.
    »Wie, Jane?«
    Sie schnaufte durch die Nase. Dann versuchte sie, den Blick nicht mehr abweichen zu lassen.
    »Wenn ich zu ihr gehe oder mit ihr komme, wird Hank Glaser nichts geschehen. Das hat sie mir gesagt, und ich denke, dass sie es auch so meint.«
    Es war ein Moment, in dem man reagiert wie vor den Kopf geschlagen, aber dieser Vorschlag kam mir doch mehr als ungewöhnlich vor. Sofort fragte ich mich, was dahinter steckte, doch auszusprechen brauchte ich die Worte nicht, denn Jane kam mir zuvor.
    »Sie will erst mal

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