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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grauenhaft. Das sprengte ihre Vorstellungen. Damit wollten sie nichts zu tun haben.«
    »Hat man dir das gesagt?«
    Er lachte mich an. »Auch. Aber ich habe es gemerkt. Wenn Besuch kam, dann hätten sie mich am liebsten in die Ecke gestellt. Aber so, dass ich den Besuchern den Rücken zudrehte. Sie taten es nicht. Man kannte mich ja. Die Parkers wurden von den Freunden bedauert, und sie hätten mich auch bestimmt wieder abgegeben, wenn es für sie nicht so eine Blamage gewesen wäre. Zuzugeben, dass sie sich geirrt hatten, das kam für sie nicht in Frage. Lieber nahmen sie mich in Kauf, als so etwas zu tun.«
    Das hatte sich alles sehr bitter angehört. Ich konnte mir vorstellen, dass er Recht hatte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass Zieheltern von den Kindern enttäuscht waren. Aber so etwas passierte mit den eigenen auch.
    »Weißt du nun Bescheid?«
    »Ja, aber…«
    Er unterbrach mich. »Kein Mitleid, kein falsches Mitleid. Das merke ich sofort. Da habe ich meine Erfahrungen. Früher haben mich die Kinder ausgelacht, weil ich so aussah. Später hatten die Erwachsenen Mitleid, aber auch mit den Parkers, und manche sprachen von einer Strafe Gottes. Aber daran glaube ich nicht. Ich glaube nicht an Gott, versteht ihr?«
    »Warum nicht?«, fragte Purdy.
    Er begann zu kreischen. »Weil sie an Gott geglaubt haben. Die verdammten Parkers. Sie haben sich fast als Heilige gesehen. Es war grauenhaft. Sie sind immer in die Kirche gelaufen. Oft zweimal in der Woche. Sie haben gebetet. Vielleicht auch…«, er winkte ab. »Ich weiß es nicht.«
    »Aber sie haben nicht die Stimmen und das Flattern gehört wie du?«, fragte ich, denn ich wollte wieder auf das eigentliche Thema zurückkommen.
    Er schaute mich an. Seine Augen waren noch feucht vom Tränenwasser. »Nein, die waren nur für mich, für mich allein, Sinclair. Wunderbar, sage ich Ihnen. Zuerst jedenfalls. Aber dann wurden sie zur Qual.«
    »Was haben sie denn zu dir gesagt?«
    Plötzlich lächelte er. Er verzog das Gesicht, sodass der Mund schief aussah. »Sie haben zuerst nichts gesagt. Ich sollte mich an sie gewöhnen. Später schon. Sie… sie… sagten, dass ich zu ihnen gehöre. Zu ihnen und ihrem Blut. Monsterblut.« Er kicherte und schlug seine Hand gegen den Mund.
    »Monsterblut?«, wiederholte ich gedehnt. »Was können sie damit gemeint haben?«
    »Weiß ich nicht.«
    Ich war mir nicht sicher, ob, er log. Bei dem Begriff Monster blieb ich hängen. »Aber du hast das Monster gesehen, nicht wahr? Es tauchte doch vor deinem Fenster auf, wie ich störte. Oder hast du dir das eingebildet?«
    »Nein, habe ich nicht. Ich habe es gesehen. Große Ohren, ein Maul, noch größere Flügel, Riesig, sehr riesig. Übergroß und trotzdem klein und kompakt. Ich gehöre dazu. Ich allein. Das hat es mir auch gesagt.«
    »Warum gehörst du dazu?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Und du hattest trotzdem Angst?«
    Er überlegte. Schließlich nickte er. »Ja, ich habe Angst gehabt. Dann nicht mehr, denn ich habe getan, was es verlangte. Ich habe die Parkers ausgelöscht.«
    Ich runzelte die Stirn. Einiges hatte ich verstanden, aber ich war trotzdem nicht zufrieden, denn ich wusste nicht, wie ich Brian Mills einstufen sollte. Log er? Spielte er der Staatsanwältin und mir etwas vor? War er wirklich ein so guter Schauspieler?
    Ich konnte es mir nicht vorstellen. Es war etwas mit ihm passiert. Es hatte diese Stimmen in seinem Kopf und auch das laute Flattern gegeben. Auch den Schatten, denn ich hatte das Gleiche erlebt. In Brians Nähe spielte sich das ab. Als wäre er der Magnet, der das Grauen anzog.
    Er nestelte wieder eine Zigarette aus der Packung und ließ mich dabei nicht aus den Augen. Sein Blick war so scharf, als wollte er meine Gedanken lesen. Er zündete die Zigarette nicht an. Dafür schüttelte er sich und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Du glaubst mir nicht, wie? Oder bist unschlüssig, ob du mir glauben sollst. Aber ich sage dir, dass alles wahr ist. Keine Lügen. Keine Einbildung. Es stimmt. Die Dinge sind wahr. So wahr wie die beiden Parkers tot sind. Und es ist auch nicht vorbei. Sie sind in meiner Nähe. Sie… sie… sind immer um mich herum…«
    »Siehst du sie?«
    »Ich spüre sie.«
    »Jetzt auch?«
    »Ja, ja!«, stieß er hervor. An seine Zigarette in der Hand dachte er nicht mehr. Er war so nervös, dass er sie in seiner linken Hand zerkrümelte. Sein Kopf bewegte sich. Er schaute zum Fenster, zur Decke und auch gegen die Wände.
    Dies geschah so

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