1194 - Lady Sarahs Horror-Trip
Secret Service, von denen man offiziell nichts wissen wollte.
Brad war der mit dem dünnen Bart. Er sprach Suko an. »Ja, das ist nicht mal eine Überraschung, dass du Schnüffler uns gefunden hast. Man sagt dir und deinem Kumpel Sinclair nach, dass ihr gar nicht so schlecht seid. Aber nicht gut genug für uns, denn hier ist für euch Schluss. Erst für dich, dann für Sinclair.«
Drohungen war Suko gewohnt. Er überhörte sie zwar nicht, er nahm sie aber auch nicht so tragisch und dachte dabei mehr über den anderen Teil dieser Begrüßung nach.
Die beiden Killer wussten genau, wer er war. Es konnte nur bedeuten, dass es innerhalb des Geheimdienst-Lagers eine undichte Stelle gab. Es hatten eben zu viele schon Bescheid gewusst. Sir James hatte Erkundigungen einziehen müssen. Wahrscheinlich waren seine Fragen weitergegeben worden und an der richtigen Stelle gelandet. Natürlich würde das jeder abstreiten, wenn er darauf angesprochen wurde, aber es war nun mal so, und das ließ sich auch nicht ändern.
»Ihr wollt Spuren verwischen?« fragte Suko.
»Aber sicher.«
»Dann müsst ihr euch anstrengen. Es gibt einfach zu viele. Wenn mein Freund und ich sterben, ist es damit nicht getan. Ihr wisst selbst, dass Scotland Yard nicht eben von gestern ist.«
»Alles lässt sich regeln«, sagte Brad. »Wir haben ja nichts gegen euch persönlich, aber ihr hättet eure Nasen nicht in einen Fall hineinstecken sollen, der zwei Etagen zu hoch für euch ist. Hier werden Interessen berührt, die über das normale Maß hinausgehen. Wir haben uns nicht grundlos angestrengt.«
»Doch«, sagte Suko, »denn Morley ist tot. Mag er auch noch so gut gewesen sein, er ist letztendlich doch Mensch geblieben. Und das mit allen Stärken und auch Schwächen.«
»Wir wissen genug.«
»Fragt sich nur, ob ihr es auch in die Praxis umsetzen könnt. Man muss mit gewissen Dingen sehr vorsichtig umgehen, sonst kann man leicht daran ersticken.«
»Ist er nicht ein Schnellmerker, Glenn?«
»Ja, sogar ein toller.«
»Mögen wir das?«
»Nein, Brad!«
»Sehr richtig.« Brad grinste. Dann wandte er sich wieder an Suko. »Eigentlich gibt es uns gar nicht. Niemand fühlt sich für uns zuständig. Deshalb können wir schalten und walten, wie wir wollen. Es muss nur immer der Sache dienen.«
Suko wusste, dass es für ihn langsam gefährlich wurde. Er wollte Zeit schinden. »Ist die alte Dame für euch auch gefährlich geworden?«
»Die uns im Haus gestört hat?«
»Genau die.«
Brad grinste überheblich. »Wissen Sie, wenn wir schon unseren Job tun, wollen wir keine Zeugen haben. Sie hätte bestimmt geredet, und das wäre nicht gut gewesen. Wir haben auch nichts gegen sie persönlich, ebenso wenig wie gegen Sie, aber manchmal muss man Prioritäten setzen, und das tun wir jetzt. Dieser Fall ist bereits so gut wie abgeschlossen, das verspreche ich.« Brad trat einen Schritt näher. Er zielte auf Sukos Kopf. »Du wirst nicht leiden müssen. Mit einem Kopfschuss mache ich alles klar.«
»Ja, bei mir, aber nicht bei meinem Freund und Kollegen. Du weißt, wen ich meine?«
»Klar, Sinclair. Ihr seid ja manchmal wie siamesische Zwillinge. Aber jetzt ist er nicht an deiner Seite. Du bist schon auf dich allein gestellt.«
»Er wird euch…«
»Hör auf, er wird gar nichts. Wir werden ihn uns holen, und die Alte ebenfalls. So, Chinese. Jetzt nimm die Arme noch höher. Strecke sie gegen die Decke. Wir wollen doch nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst und an deine Kanone denkst, die…«
»Brad!«
Glenns scharfer Ruf störte den Killer. Er war wütend, weil man ihn abgelenkt hatte. Ohne Suko aus den Augen zu lassen, fragte er: »Was ist denn?«
»Morley, Brad. Er ist… er…«
»Moment.« Brad wusste, dass sein Kumpan nicht bluffte und sich nichts einbildete. Doch seine Position war nicht so gut. Wenn er Morley sehen und Suko in Schach halten wollte, dann musste er sich anders hinstellen. Deshalb ging er einen Schritt zurück und trat zugleich zur Seite.
Er ließ es auch zu, dass Suko den Kopf leicht drehte. Jetzt sahen sie zu dritt, was passierte.
Abel Morley saß noch immer in der gleichen Haltung im Rollstuhl, den Kopf zur Seite gedreht, den Mund offen, und es drang kein Atemzug aus seinem Mund.
Aber etwas anderes war entstanden. Dicht vor seinen Lippen und sie wahrscheinlich sogar berührend, war ein heller Nebelstreifen zu sehen, der sich in die Höhe drehte und dabei bis zur Decke hin reichte. Man konnte es auch als ein feinstoffliches
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