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1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

1194 - Lady Sarahs Horror-Trip

Titel: 1194 - Lady Sarahs Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bewegung des rechten Arms war kaum zu verfolgen. Er rammte die Hand in die Höhe. Dabei erwischte er das Gelenk des Mannes. Die Waffenhand wurde gegen die Decke gestoßen. Die Pistole löste sich aus den Fingern, bevor ein Schuss gefallen war, und sofort winkelte Suko den linken Arm an und holte aus.
    Der Ellbogen rammte in die Seite des Killers, der sich nicht mehr normal auf den Beinen halten konnte und nach Luft schnappte.
    Er taumelte zur Seite. Sein Gesicht war bleich geworden. Dicker Schweiß bedeckte seine Stirn. Erst das Bett hielt ihn auf. Er fiel seitlich auf die Matratze, drehte sich auf den Bauch, als wollte er in die Unterlage beißen und blieb zuckend liegen.
    Ich betrat den Raum. Auch Lady Sarah kam. Beide nickten wir Suko kurz zu, denn unser Hauptaugenmerk galt dem feinstofflichen Körper, der sich noch nicht aufgelöst hatte und jetzt über dem Toten im Rollstuhl schwebte.
    Das also war Abel Morley.
    Ich ging auf ihn zu. Er roch bereits, aber er hatte es geschafft, den Zweitkörper am Leben zu lassen.
    Genau er war dafür vorgesehen, Rache zu nehmen.
    In seiner Nähe spürte ich die Kälte. Ich drehte mich so herum, dass ich ihn anschauen konnte, und verglich ihn mit der leblosen Gestalt im Rollstuhl.
    Irgendwie waren die beiden schon Zwillinge. Der gleiche Körper, das gleiche Gesicht. Sogar die Falten waren darin zu sehn, und doch konnte man ihn nicht anfassen, war alles feinstofflich, bestand aus einem geheimnisvollen Plasma.
    Ich wusste nicht, ob die Droge, die der Mann erfunden hatte, noch existierte. Es konnte sein, dass er zuviel davon eingenommen hatte und deshalb gestorben war.
    Aber sein Geist lebte weiter. Der Zweitkörper konnte nicht mehr zurück in den eigentlichen und hatte so seine Heimat verloren.
    Was hatte er vor?
    Einen seiner Peiniger hatte er bereits erledigt. Er musste ihn wahnsinnig gehasst haben. Jetzt kam es darauf an, wie er sich dem zweiten gegenüber verhielt.
    Bisher hatte er noch nichts angekündigt, doch ich ging davon aus, dass er nicht aufgeben würde.
    Dann hörte ich Schritte.
    Ich drehte mich um. Zugleich rief Lady Sarah mit halblauter Stimme den Namen Margret.
    Sie kam. Sie hatte sich wieder erholt. Sie hatte sich aufgerafft und betrat torkelnd das Zimmer. Aber sie war nicht allein, denn ihr Astralleib schwebte wie ein Schutzengel neben ihr her, ohne auch nur den Boden zu berühren.
    Plötzlich war Abel Morleys Geist abgelenkt. Er drehte sich zur Tür hin und »schaute« den beiden entgegen. Für uns hatte Margret keinen Blick. Sie kämpfte mit sich selbst, um auf den Füßen zu bleiben. Der Schwächeanfall war einfach zu stark gewesen und zeigte noch jetzt seine Nachwirkungen.
    In der Mitte des Zimmers blieb sie stehen.
    Plötzlich wurde es sehr still. Lady Sarah, Suko und ich sagten ebenfalls kein Wort mehr. Wir wussten, dass uns eine entscheidende Situation bevorstand.
    Morley war tot. Margret lebte. Beide hatten eine bestimmte Beziehung gehabt, aber es war fraglich, ob sie auch über den Tod hinweg noch anhalten würde.
    Margret sprach ihn an. »Du… du… bist tot, Abel. Aber nicht für mich. Nein, Abel, für mich lebst du. Ich sehe dich. Ich sehe dich mit verschiedenen Augen. Du weißt selbst, dass wir uns auf unsere Art und Weise geliebt haben. Ich möchte, dass diese Liebe nie stirbt. Du hast mal von einer unsterblichen Liebe gesprochen, erinnerst du dich, Abel?«
    Margret legte eine Sprechpause ein, weil sie wohl auf die Antwort wartete.
    Aber Tote können nicht mehr sprechen. Trotzdem musste sie eine Antwort erhalten haben, und das bestimmt über ihren Zweitkörper. Die Worte hatten ihr auch gefallen, denn trotz der Anstrengung lächelte sie.
    »Ja, ich freue mich, dass du dich erinnerst. Wir haben uns etwas geschworen, und diesen Schwur werden wir nicht brechen.«
    Es wurde allmählich kritisch, das merkten wir alle. Lady Sarah schüttelte kurz den Kopf. Dann wollte sie auf Margret zugehen, doch ich hielt sie zurück.
    »Bitte, Sarah, tu es nicht. Du kannst sie in ihrem Zustand nicht aufhalten.«
    »Aber sie läuft in ihr Verderben, John…«
    »Für sie vielleicht nicht.«
    Margret hatte sich wieder gefangen. Sie sprach weiterhin gegen die feinstoffliche Erscheinung, und jetzt klärten uns ihre Worte auf.
    »Ich habe getan, was du mir geraten hast, Abel. Ich habe den Rest der Droge vor den anderen versteckt. Als es dann soweit war, und das ist vor ein paar Minuten geschehen, habe ich, als ich vor der Tür lag, genau die Dosis genommen, die ich nehmen

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