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1198 - Traumzeit

Titel: 1198 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blickte er auf den Bildschirm. Doch darauf hatte sich nichts verändert.
    Halmsew musterte die Ortungskontrollen. Sie zeigten eine lawinenartig ansteigende energetische Aktivität innerhalb der Schaltstelle an. Weidenburn wehrte sich. Er kämpfte um sein Leben.
    Der Silberne lachte geringschätzig. Es würde diesem Rebellen nichts nützen. Vielleicht konnte er hundertdreißig Zulinen töten, aber gegen dreihundert Roboter hatte er keine Chancen. Ihre Beweglichkeit und Feuerkraft machten sie zu fast unbesiegbaren Kampfmaschinen.
    Doch die Erschütterungen, die die Schaltstelle durchliefen und auf die SACHOTAN übergriffen, beunruhigte ihn allmählich. Er aktivierte das stationäre Funkgerät und schaltete die Frequenz der Zulinen und Roboter ein. „Fouchez!" rief er. „Fouchez, melde dich!" Nichts.
    Halmsew überlief es eiskalt. „Roboter melden!" schrie er. „Hier spricht Halmsew! Roboter ..."
    „Leitroboter dritte Hundertschaft", ertönte es aus dem Empfänger, begleitet von dumpfem Grollen, Zischen und Krachen. „Lagemeldung!" befahl der Silberne. „Wir können das Ordoban-Element nicht finden", berichtete der Roboter. „Ab und zu tauchte eine Armadaflamme über Schaltstellen auf, aber sie verschwand immer zu schnell wieder. Dann schlugen die technischen Anlagen zurück. Außer mir funktionieren noch fünfzehn Roboter. Noch elf", korrigierte er sich gleich darauf. „Die Lage ist aussichtslos."
    „Und die Zulinen?" schrie Halmsew zitternd. „Alle tot."
    Es krachte, dann schwieg der Leitroboter.
    Halmsew keuchte vor Entsetzen, als über der Oberfläche der Schaltstelle plötzlich bläuliche Nebelschwaden aufzogen und eine imaginäre Faust das Schiff schüttelte.
    Hastig schaltete er den Schutzschirm ein, dann befahl er der Positronik, im Alarmstart abzuheben.
    Plötzlich zuckte er, heftig zusammen. „Du wirst uns doch nicht im Stich lassen wollen!" ertönte eine Stimme aus dem Funkempfänger.
    Sakonews Stimme. „Startbefehl aufgehoben!" rief Halmsew der Positronik zu. „Wo seid ihr, Sakonew?"
    „Auf dem Weg zu unserem Schiff", antwortete Sakonew. „Schalte eine Strukturlücke in dem verdammten Schirm, Halmsew! Wir sind gleich da." Mit bebenden Fingern gehorchte Halmsew. Auf dem großen Bildschirm waren inzwischen drei Silberne in Raumanzügen zu sehen, die auf das Schiff zuflogen. Kaum hatten sie die Strukturlücke passiert, schaltete Halmsew sie wieder aus.
    Eine Kontroll-Lampe zeigte das Öffnen und Schließen einer Schleuse an. „Startbefehl erneuert!" wandte Halmsew sich an die Schiffspositronik. „Sofort starten!"
    Die Oberfläche der Schaltstelle sackte unter der SACHOTAN weg. Mit hoher Beschleunigung raste das Schiff zwischen den riesigen T-Trägern dahin.
    Plötzlich schlingerte es. Gleichzeitig wurden alle Kontrollen der Positronik dunkel. Halmsew begriff, dass Weidenburn sie fernsteuertechnisch lahmgelegt hatte, um die Flucht des Schiffes zu verhindern.
    Er schaltete auf MANUELL und versuchte, den Kurs zu stabilisieren. Es war nicht leicht. Mehrmals war die SACHOTAN einer Kollision mit einem T-Träger sehr nahe. Weidenburn rief mit Hilfe seiner Schaltstelle immer wieder technische Störungen hervor. Der endgültige Erfolg blieb ihm wohl nur deshalb versagt, weil er mit dieser Art des Kampfes noch keine Erfahrungen besaß.
    Endlich kam das Schiff aus dem Bereich der T-Träger heraus. Aber Halmsew wusste, dass er nicht eher in Sicherheit war, bevor er das Gebiet verlassen hatte, das von Weidenburns Schaltstelle kontrolliert wurde. Er beschleunigte mit maximalen Werten.
    „Was ist eigentlich geschehen?" erkundigte sich Sakonew, der mit seinen Begleitern die Zentrale schon vor einiger Zeit betreten, aber geschwiegen hatte, weil er die Gefährlichkeit der Lage erkannte. „Wo sind die Zulinen? Wo sind die Roboter?"
    „Tot und vernichtet", antwortete Halmsew tonlos. „Tot und vernichtet?" fragte Torlewn ungläubig. „Innerhalb des Sekundenbruchteils, den wir entstofflicht waren?"
    „Ihr wart viele Stunden verschwunden", gestand Halmsew betreten. „Viele Stunden?" schrie Sakonew. „Dann funktionieren diese Transmitter gar nicht einwandfrei."
    „Du hättest uns beinahe in den Tod geschickt", grollte Lapotawn zornig. „Das konnte ich nicht wissen", entgegnete Halmsew. „Aber so, wie die Dinge sich entwickelten, lebt ihr nur noch, weil ihr in den Transmitter gegangen seid."
    Er gab einen kurzen Bericht über die Ereignisse in der Schaltstelle und schloss: „Dieser Weidenburn ist nicht

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