1198 - Traumzeit
wahrgenommen hat."
Akronew und Quartson warfen sich voller Panik zu Boden, als sich über dem Schädel des Perry-Rhodan-Roboters ein wabernder Trichter aus bläulicher Helligkeit bildete. Die drei Armadamonteure arbeiteten weiter, da sie keine anderslautenden Befehle erhalten hatten.
Als die Leuchterscheinung erlosch, meinte Parwondov, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte, spöttischnachsichtig: „Ihr habt immer noch nicht begriffen, dass Perry Rhodan ein Wesen mit ehernen Grundsätzen ist. Seine Ethik verbietet ihm einen Mordanschlag."
Akronew und Quartson rappelten sich wieder auf, und Akronew flüsterte: „Das ist mir direkt unheimlich, Parwondov, dass du diesem Rhodan blind vertraust. Fast könnte man glauben, du wärst von ihm stärker eingenommen als von uns."
„Ich bin weder von ihm eingenommen noch von euch", wies Parwondov ihn zurecht. „Nur kenne ich Rhodan gut genug, um seine Handlungsweise voraussagen zu können. Dieses Leuchten eben beispielsweise ... Etwas in dieser Richtung hatte ich erwartet. Es war ein Signal für Rhodan, eine Nachricht, die ihn darüber informierte, dass sein Duplikat durchschaut worden ist."
„Bei terranischen Raumschiffen haben wir ähnliche Leuchterscheinungen beobachten können", sagte Quartson.
„Sie entstehen, wenn sie den Hyperraum anzapfen, um ihre Energiespeicher aufzuladen", erläuterte Parwondov. „Unter den hyperphysikalischen Verhältnissen, die im Loolandre herrschen, ist es wahrscheinlich das einzige Signal, das über große Distanzen empfangen wird."
„Dieser Terraner hat an alles gedacht", stellte Akronew bitter fest. „Aber warum hat er nicht nur einen Robot-Doppelgänger von sich geschickt? Dadurch, dass er auch eine Nachbildung des Armadaprinzen mitschickte, wissen wir doch jetzt, dass auch er in den Loolandre gekommen ist."
„Das war beabsichtigt", sagte Parwondov. „Wir sollen wissen, dass der Armadaprinz hier ist. Es ist ein Psychoschlag, mit dem Rhodan hofft, unsere Entschlusskraft zu lähmen."
„Aber es ist auch eine reale Bedrohung für unsere Pläne", wandte Quartson ein. „Der Armadaprinz kennt sich besser als wir im Loolandre aus und kann uns große Schwierigkeiten bereiten."
„So, kann er das!" erwiderte Parwondov spöttisch. „Du furchtsamer Narr, du! Wäre es so, hätte der Armadaprinz dann nicht längst zugeschlagen? Ich denke, dass er alles vergessen hat, was er einst über den Loolandre wusste. Vielleicht hat er sogar alles über seine eigene Herkunft vergessen."
„Dann hofft er darauf, sich im Loolandre daran zu erinnern", warf Akronew ein. „Ganz bestimmt sogar", pflichtete Parwondov ihm bei. „Aber wir werden ihm keine Zeit dazu lassen. An eines hat Rhodan nämlich nicht gedacht. Er konnte es nicht bedenken, weil er keine Ahnung davon hat."
„Die Wettness!" rief Akronew. „Richtig", sagte Parwondov. „Wir • werden die Wettness-Projektoren neu programmieren und sie dann gegen Rhodan und den Armadaprinzen einsetzen. Sie werden mit Wettness überschwemmt, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Danach holen wir sie uns."
„Und lassen sie als Marionetten nach unserer Musik tanzen!" frohlockte Quartson. „Ein Schwamm!" sagte Perry Rhodan. „Ein riesiger, ausgetrockneter Schwamm von der Ausdehnung eines mittleren Sonnensystems, mit Hohlräumen, die so groß sind, dass man stundenlang mit unserer Linse hindurchfliegen kann, ohne etwas anderes als lichterfülltes Vakuum zu beobachten - das ist Armadaeinheit 1."
Nachor von dem Loolandre lachte leise und verstellte sein Konturlager, um etwas bequemer zu liegen. Er und Rhodan befanden sich in der Steuerkanzel der Raumlinse. Das nur 6 Meter lange, 2 Meter breite und 1,40 Meter hohe Beiboot war an die Mini-Space-Jet angekoppelt gewesen. In ihr hatten die robotischen Doppelgänger der beiden Männer „geschlafen". Sie waren durch Impulsgeber zu ihrem Pseudoleben erweckt worden, nachdem die Fahrzeuge in den Loolandre eingeflogen waren. Danach hatten Rhodan und Nachor mit ihnen die Plätze getauscht und sich mit der Linse von der Mini-Space-Jet gelöst.
Der Armadaprinz wurde wieder ernst. „Wahrscheinlich hast du recht, Perry. Jedenfalls müssen wir mit unserem bisherigen Wissensstand zu dem Schluss kommen, dass die innere Struktur des Armadaherzens diesen Vergleich erlaubt. Das sagt aber noch nichts über seine Funktionen, seine Fortbewegung im Über- und Unterlichtbereich, das Zusammenspiel seiner Einzelteile und die Art und Weise aus, wie es kontrolliert werden
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